Das nächste Retro-Auto? Nein, beim zum Elektroauto umgebauten NSU Prinz 4 namens "EP4" handelt es sich lediglich um ein Azubi-Projekt. Dabei macht das Einzelstück Lust auf ein NSU-Comeback!
Mini hat es erfolgreich vorgemacht, Fiat daraufhin mit der 500-Neuauflage ebenso reüssiert und zeitnah springt Renault mit dem R5 Elektro auf den Zug der Retro-Autos auf. Jetzt also auch Audi mit einem NSU-Verschnitt? Schön wärs, handelt es sich beim EP4 (2023) doch – leider muss man fast schon sagen – nur um ein Einzelstück, das von Azubihänden anlässlich des 150-jährigen Jubiläums am Audi Standort Neckarsulm in monatelanger Projektarbeit aufgebaut wurde. Einem Einzelstück, das auf einem echten NSU Prinz 4 von 1971 aufbaut – in den NSU-Motorenwerken vom Band gelaufen –, aber mit dem Antrieb eines Audi e-tron und dem Unterbau eines Audi A1 vorfährt. Das "E" im Namen steht für den Elektromotor und "P4" für den NSU Prinz 4. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
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Azubis bauen NSU Prinz 4 zum Elektro-Retro EP4 (2023) um
Zwölf Auszubildende in den Bereichen Kfz-Mechatronik, Karosserie- und Fahrzeugbaumechanik sowie Lackierung haben die Karosserie des NSU Prinz 4 vom Rost befreit und in den Audi-Farben Suzukagrau und Brilliantschwarz getaucht. Ein in Signalgelb lackierter Heckflügel erregt nicht nur wegen seiner auffälligen Farbe die Aufmerksamkeit. Obendrein ist er nicht an der Karosserie, sondern am Überrollkäfig befestigt. Seine Stützen gehen deshalb durch die Heckscheibe. Darunter sitzt nun anstelle des Zweizylinders mit 30 PS (22 kW) ein Elektromotor aus einem Audi e-tron (2020), der 176 kW (240 PS) leistet. Gespeist wird die E-Maschine von einer Batterie aus einem Audi Q7 Plug-in-Hybrid. Diese sitzt unter der Fronthaube des EP4 (2023) , wo das Original einst seinen Kraftstofftank hatte.
A1-Basis, e-tron-Motor & Q7-Batterie
Über einen Lufteinlass unter der Stoßstange giert der EP4 (2023) nach Frischluft, einen entsprechenden Auslass gibt es in der Fronthaube, die nun aus Karbon besteht. Die Heckklappe wiederum ist in typischer, zeitgenössischer Tuningmanier in halbgeöffneter Position aufgestellt. Um dem massiven Leistungszuwachs Rechnung zu tragen, bildet übrigens ein modifizierter Unterbau aus einem Audi A1 inklusive Bremsen und Achsen die neue Basis. Die Karosserie wurde auch deshalb deutlich verbreitet. Die dicken Backen stammen dabei aus einem 3D-Drucker. Im leider nicht bebilderten Innenraum verfügt der umgebaute NSU Prinz 4 über Recaro-Sportsitze, einen Einplatinencomputer für die digitale Tachoeinheit, den Bordcomputer und die Diagnoseaufgaben sowie einen Überrollkäfig in Signalgelb.
Man möchte Audi Mut wünschen, den allseits erfolgreichen Retro-Auto-Trend aufzugreifen und die legendäre Marke NSU mit kleinen, sportlichen und ikonisch designten E-Autos wiederzubeleben. Das Einzelstück der zwölf Audi-Azubis jedenfalls weckt Lust auf mehr!