Skoda Octavia RS kaufen: Ratgeber
Sportlicher Skoda aus der Jahrtausendwende
Die ersten Skoda Octavia RS fallen bereits in die Kategorie der Youngtimer. Der Ratgeber verrät, auf welche Schwächen man achten sollte, wenn man den sportlichen Mittelklasse-Wagen aus dem VW-Konzern kaufen möchte.
Kaum zu glauben: Der tschechische Hersteller konnte bereits lange vor dem Skoda Octavia RS aus diesem Ratgeber auf eine durchaus große Motorsport-Historie zurückblicken. Die Markengründer Václav Laurin und Václav Klement setzten schon 1901 Motorräder bei Langstreckenrennen ein, 1936 feierte ihr Popular einen Klassensieg bei der Rallye Monte Carlo. In den 70er-Jahren tauchte zum ersten Mal das Kürzel RS bei Skoda auf: 1974 entstanden die Rallye-Prototypen 180 RS und 200 RS. Sie wurden 1975 vom 130 RS abgelöst, der bei der 1977er Rallye Monte Carlo als "Porsche des Ostens" einen Doppelsieg in seiner Klasse erzielte. Auch auf der Rundstrecke war das Auto erfolgreich. Auch interessant: Unsere Produkttipps bei Amazon
Der Skoda Octavia Combi (2019) im Fahrbericht (Video):
Ratgeber: Skoda Octavia RS kaufen
Ab 1990 übernahm der VW-Konzern das ehemals staatliche Unternehmen, seit 2000 ist Skoda eine hundertprozentige VW-Tochter. 1996 stellte die Marke den Octavia vor, der wie der Golf 4 auf der PQ34-Plattform des Konzerns basierte. Das ermöglichte unterschiedlichste Varianten: 2001 erschien der Skoda Octavia RS. Sportliche Agilität bei voller Alltagstauglichkeit sollte der als Limousine oder Kombi verfügbare Sportler bieten. Dazu erhielt er den 1,8-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner des Konzerns. Da der RS nach dem Octavia Facelift 2000 kam, blieb er von den Kinderkrankheiten verschont. Die betrafen in erster Linie nervige Klappergeräusche.
Was der Skoda Octavia RS mit dem Golf gemeinsam hat, sind hin und wieder ausfallende elektrische Fensterheber und Spiegeleinstellungen oder rissige Manschetten der Antriebswellen. Rost ist kein großes Problem und taucht in erster Linie an den Blechkanten auf: Radläufe, Motorhaube, Heckklappe oder Schlossträger sind gefährdet. Auch an den Blechkanten bis hin zum Heckklappengriff kann die braune Pest auftauchen. Verstopfte Wasserabläufe begünstigen zudem die Korrosion zwischen Kotflügeln und Schwellern (A-Säule). Die Turbo-Technik unter der Haube gilt als haltbar, wenn man vernünftig mit ihr umgeht: Warm- und Kaltfahren ist ebenso Pflicht wie eine regelmäßige Wartung. Anfangs tauchten hin und wieder defekte Zündspulen auf, die aber längst (auf Kulanz) getauscht sein dürften.
Schwächen des Skoda Octavia RS
Risse in der für den Skoda Octavia RS spezifischen Frontschürze sind nicht ungewöhnlich, Lackschäden an der Ladekante kommen vor allem beim Kombi vor. Poltergeräusche deuten auf ausgeschlagene Traggelenke oder Fahrwerksbuchsen hin. Die Bremsanlage weist erhöhten Verschleiß auf, oft wurden andere (Zubehör-)Scheiben oder gar eine größere Bremse montiert. Die zusätzliche Ausstattung der RS-Modelle birgt potenzielle Fehlerquellen: Sitzheizung, Regensensor, Tempomat & Co. fallen nicht übermäßig oft auf, sollten aber funktionieren. Der Turbo-Motor braucht regelmäßige Wartung samt Zahnriemenwechsel. In Sachen Ersatzteile sorgen die Großserientechnik und eine hohe Stückzahl für eine komfortable Ausgangslage. Schwieriger wird es bei RS-spezifischen Komponenten innen wie außen.
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Technische Daten des Skoda Octavia RS
AUTO ZEITUNG 20/2001 | Skoda Octavia RS |
Zylinder/Ventile pro Zylin. | R4/5; Turbo |
Hubraum | 1781 cm³ |
Leistung | 180 PS/132 kW bei 5500 /min |
Max. Gesamtdrehmoment | 235 Nm bei 1950 /min |
Getriebe | 5-Gang-Schaltgetriebe |
Antrieb | Vorderrad |
L/B/H | 4507/1731/1413 mm |
Leergewicht | 1375 kg |
Bauzeit | 2001-2006 |
Stückzahl | 1,4 Mio. (Octavia I gesamt) |
Beschleunigung | 0 auf 100 km/h in 8,4 s |
Höchstgeschwindigkeit | 235 km/h |
Verbrauch | 10,1 l S/100 km |
Grundpreis (Jahr) | 47.585 Mark (2001) |