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Geht auch ganz einfach:

Renault Clio/Skoda Fabia: Vergleichstest

Renault und Skoda im Kampf der Kleinwagen-Konzepte

Sven Kötter Testredakteur
Inhalt
  1. Renault Clio & Skoda Fabia im Vergleichstest
  2. Skoda Fabia mit cleveren Ideen im Innenraum
  3. Renault Clio punktet durch Sparsamkeit
  4. Skoda Fabia gewinnt in Sachen Fahrdynamik
  5. Kosten von Renault Clio & Skoda Fabia
  6. Technische Daten & Messwerte von Renault Clio E-Tech Full Hybrid 145 & Skoda Fabia 1.0 TSI
  7. Ergebnis in Punkten
  8. Fazit

"Kleinwagen", das war einmal – Renault Clio und Skoda Fabia haben längst die Viermeter-Marke überboten, eignen sich aber immer noch perfekt für Fahranfänger:innen. Mittlerweile ist die Technik erwachsener denn je: Schlägt Hybrid Downsizing im Vergleichstest?

Bezahlbare und dennoch universell talentierte Neuwagen, so wie es Renault Clio und Skoda Fabia aus diesem Vergleichstest sein wollen, werden zunehmend rar. Emissionen und Verbrauch müssen immer weiter gesenkt werden, die Preise sollen parallel aber bitte nicht steigen. Das ist kaum möglich, wie viele Neuwagenkäufer:innen mittlerweile ernüchtert feststellen müssen. Nachdem in der Kleinwagen-Klasse jahrelang bevorzugt Downsizing-Turbomotoren zum Einsatz kamen, wird nun auch hier verstärkt elektrisiert. Ob der Renault Clio mit Hybrid-Antrieb den besten Kompromiss aus guter Effizienz und nicht allzu ausufernden Kosten bietet oder doch eher der Skoda Fabia mit dem bewährten Downsizing-Rezept, zeigt der Vergleichstest. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Renault Clio (2019) im Fahrbericht (Video):

 
 

Renault Clio & Skoda Fabia im Vergleichstest

Mittlerweile hat sich ein knapp über vier Meter langer Fünftürer als das Gardemaß der Kleinwagen-Klasse herausgestellt. Keine Überraschung also, dass Renault Clio und Skoda Fabia zum Vergleichstest ganz ähnlich dimensioniert vorfahren. Der Fabia ist knapp fünf Zentimeter länger und zwei Zentimeter höher, während der Clio einen größeren Radstand und mehr Außenbreite aufweist. Wie wichtig eine gute Raumausnutzung ist, beweist der Tscheche. Beispiel Breite: Der Innenraum des schmaleren Fabia fällt vorn wie hinten größer aus als der des Clio. Auch bei den übrigen Innenmaßen übertrifft der Skoda seinen Konkurrenten aus Frankreich teils recht deutlich. In letzterem missfällt zudem der hohe Fahrzeugboden, der weitere wertvolle Zentimeter kostet und Fahrende zu einer flachen Sitzposition zwingt.

Der Renault wird von einem Elektro-Motor samt Akku unterstützt, dessen Unterbringung den Laderaum verkleinert: Knapp 130 Liter weniger Normvolumen als der klassische Verbrenner Skoda Fabia sind ein klarer Klassenunterschied. Erfreulich ist hingegen, dass die zusätzlichen Kilogramm keine Einbußen bei der Zuladung fordern. Bei der Variabilität schenken sich die beiden Kandidaten des Vergleichstests nichts: Eine jeweils asymmetrisch geteilt klappbare Lehne vergrößert das Gepäckabteil. Allerdings entsteht beim Renault Clio eine relativ große Stufe, die man auch nicht mit einem variablen Kofferraumboden verkleinern kann.

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Skoda Fabia mit cleveren Ideen im Innenraum

Der Skoda Fabia tritt mit optionalem Sportfahrwerk zum Vergleichstest an. Dass dies dem Federungskomfort nicht zuträglich ist, versteht sich von selbst. Doch eine übertriebene Härte ist hier nicht auszumachen. Der Fabia federt verbindlich, und seine straffen Dämpfer sorgen dafür, dass auch beladen genügend Restkomfort vorhanden ist, ohne durchzuschlagen. Der Renault Clio präsentiert sich flauschiger, er mag es tendenziell aber lieber schnell als langsam. Einmal in Schwung, bügelt er Unebenheiten effektiver glatt. Beide Kontrahenten eint der Hang zum Karosserie-Knistern, was sich jeweils negativ beim Geräuscheindruck niederschlägt. Der Sitzkomfort in Reihe eins liegt auf Augenhöhe mit leichtem Punktabzug für den Renault, dessen Sitze weit außen positioniert sind.

Im Fond wird der Unterschied deutlicher: Der Skoda Fabia bietet nicht nur mehr Platz in alle Richtungen, sondern auch eine bequemere, weil straffere Sitzbank samt angenehmer Schräge. Weitere Pluspunkte für den Vergleichstest sammelt der kleine Tscheche bei der Ergonomie. Er überzeugt mit sehr gut nutzbaren Ablagen, hat die deutlich niedrigere Ladekante und gefällt mit seinen zahlreichen Simply Clever-Ideen – etwa der verlängerten und herausnehmbaren Mittelkonsole, die den Aufenthalt im Fond noch angenehmer macht. Der Renault Clio präsentiert sich im Detail einfacher und weniger pfiffig konstruiert, kann aber ebenfalls handfeste Vorteile ins Feld führen: Das Handschuhfach ist schlicht riesig.

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Renault Clio punktet durch Sparsamkeit

Losgefahren wird im Renault Clio immer elektrisch – die beiden ersten Gänge des Multimode-Getriebes gehören dem E-Motor. Geht der Strom zur Neige, springt der Verbrennungsmotor an, speist über einen Hochvolt-Starter-Generator aber zunächst nur die Batterie. Wird mehr Leistung abgerufen, bilden E-Motor und Verbrenner ein Antriebs-Tandem. Viel Theorie, von der man in der Praxis erfreulich wenig mitbekommt. Allerdings werden spontane Leistungsabfragen mit eher unwilligem, dafür umso geräuschintensiverem Hochdrehen des Saugmotors quittiert. Hat man die Charakteristik von Antrieb und Getriebe verinnerlicht, gefällt der Clio jedoch als angenehmer und unaufdringlicher Sparringspartner ohne Dynamik-Ambitionen. Weitere Punkte für den Vergleichstest sammelt er für die bessere Beschleunigung. Erst bei 175 km/h muss er den Skoda Fabia passieren lassen, weil er dann in die aus Effizienzgründen aktivierte elektronische Sperre rennt – der Fabia darf 203 km/h schnell fahren.

33 PS (24 kW) schwächer, aber dennoch gut motorisiert kontert der dreizylindrige Fabia die Technik-Offensive des Franzosen. Der kleine Turbomotor hängt gut am Gas und präsentiert sich ausreichend kultiviert, ist aber auch messbar trinkfester als der Antrieb des Clio. Das Sechsgang-Schaltgetriebe verlangt zudem mehr Einsatz, den Griff zum Schalthebel erledigt man dank relativ präziser Gassen aber gern. Den Kapitelsieg des Vergleichstests holt sich der Renault Clio schließlich mit seinem niedrigeren Verbrauch. Der stärkere Hybrid gibt sich mit 5,1 Litern auf 100 Kilometern zufrieden, der Skoda Fabia braucht auf der gleichen Distanz über einen Liter mehr. Setzt man das Gaspedal wohldosiert ein und rollt, so gut es eben geht, elektrisch durch die Stadt, wird der Unterschied noch deutlicher.

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Skoda Fabia gewinnt in Sachen Fahrdynamik

Dass mehr Leistung nicht zwingend auch eine höhere Fahrdynamik bedeutet, wird in diesem Vergleichstest deutlich. Auf der Handlingstrecke fährt der 33 PS (24 kW) schwächere Skoda  Fabia nicht zuletzt dank seiner zielgenaueren Lenkung Kreise um den Renault Clio. Die aber wohl wichtigste Erkenntnis lautet: Beide Kleinwagen sind fahrsicher wie die Großen und daher auch für Fahranfänger:innen eine echte Empfehlung. Die fahrdynamisch recht einseitige Veranstaltung wird von den wirksameren Bremsen des Fabia unterstrichen. Die hinteren Scheiben kosten bei Skoda zwar Aufpreis, Renault bietet sie aber gar nicht erst an. Ein fast drei Meter längerer Bremsweg (warm) aus 100 km/h bis zum Stand lässt nur einen Schluss zu: Scheibenbremsen rundum sind auch bei Kleinwagen sinnvoll und bieten – nicht nur im Vergleichstest – mehr Sicherheit. Immerhin: Fading ist auch beim Renault kein Thema.

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Kosten von Renault Clio & Skoda Fabia

Kleinwagen mit mindestens 110 PS (81 kW) kosten – wenn nicht von Dacia – mehr als 20.000 Euro. Das dürfte für viele Interessierte ein K.o.-Kriterium sein. Doch Fahrzeuge dieser Klasse bieten im Jahr 2023 Dinge, die vor wenigen Jahren noch der Oberklasse vorbehalten waren. Dazu zählen Infotainmentsysteme inklusive Smartphone-Einbindung, LED-Scheinwerfer oder elektronische Helfer wie ein Spurhalteassistent. Der stärkere Renault Clio ist ein paar tausend Euro teurer als der Skoda Fabia – wohl ein Tribut an die aufwendige Antriebstechnik. Doch auch die Unterhaltskosten liegen leicht über denen des Tschechen, weshalb in diesem Vergleichstest die Aufholjagd des Clio nach der verlorenen Eigenschaftswertung ausfällt. Schade, dass auch seine Versicherungseinstufungen schlechter sind, obwohl er auf eine günstige Einstufung getrimmt wurde – etwa mit der hohen Ladekante, die bei Unfällen Vorteile bietet, weil die Heckklappe seltener in Mitleidenschaft gezogen wird. Wirklich Geld sparen Renault-Kund:innen nur an der Tankstelle, die sie seltener als die Skoda-Fahrer:innen ansteuern müssen. Der Fabia mimt einmal mehr den Streber, der sich keine ernsthaften Schwächen erlaubt. Er ist günstiger eingepreist und fair in den Unterhaltskosten.

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Technische Daten & Messwerte von Renault Clio E-Tech Full Hybrid 145 & Skoda Fabia 1.0 TSI

AUTO ZEITUNG 05/2023Renault Clio E-Tech Full Hybrid 145Skoda Fabia 1.0 TSI
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; perm. erregte Synchronmaschine; Hochvolt-Starter-Generator3/4; Turbo
Hubraum1598 cm³999 cm³
Gesamtleistung143 PS/105 kW
Leistung Verbrenner/E-Motor94 PS (69 kW) bei 5600 /min / 36 kW (49 PS)110 PS (81 kW) bei 5500 /min / –
Max. Drehmoment Verbrenner/E-Motor148 Nm bei 3200 /min / 205 Nm200 Nm bei 2000-3000 /min / –
BatterieLithium-Ionen
Spannung/Kapazität230 V/1,2 kWh
Getriebe/Antriebautom. Multi-Mode-Getriebe (2 Gänge für E-Motor, 4 Gänge für Verbrenner) / Vorderrad6-Gang, manuell / Vorderrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1238/1277 kg1092/1188 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)8,8 s10,0 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)175 km/h203 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
37,7/38,0 m35,3/35,1 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)5,1/4,2 l S6,2/4,8 l S
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)121/95 g/km147/110 g/km
Reichweite765 km645 km
Preise
Grundpreis23.200 €20.440 €
Testwagenpreis25.650 €22.380 €
 

Ergebnis in Punkten

Gesamtbewertung (max. Punkte)Renault Clio E-Tech Full Hybrid 145Skoda Fabia 1.0 TSI
Karosserie (1000)494540
Fahrkomfort (1000)556578
Motor/Getriebe (1000)692679
Fahrdynamik (1000)551646
Eigenschaftswertung (4000)22932443
Kosten/Umwelt (1000)441469
Gesamtwertung (5000)27342912
Platzierung21

 
Sven Kötter Sven Kötter
Unser Fazit

Der Renault Clio E-Tech Full Hybrid 145 gefällt mit komfortablem Wesen und Vorteilen bei Verbrauch und Emissionen. Aber er kostet mehr, bietet weniger Platz und ist fahrdynamisch nicht auf Augenhöhe. So summiert sich der Vorsprung des Skoda Fabia 1.0 TSI nicht zuletzt dank seiner dynamischen Talente am Ende auf uneinholbare 180 Vergleichstest-Punkte. Da muss der Renault passen. Wer sich in das emotionalere Design des Clio verguckt hat, die Nachteile verschmerzen kann und bereit ist, mehr Geld auf den Tisch zu legen, fährt auch mit ihm gut. Gerade in der Stadt spielt der E-Motor seine Vorteile aus.

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