VW Tiguan Allspace/VW Passat Variant: Vergleich

Etabliert und nachgewiesen talentiert buhlen VW Tiguan Allspace und Passat Variant um Kunden mit erhöhtem Raumbedarf. Wir klären in diesem Vergleich, ob man mit dem SUV oder dem Kombi besser bedient ist.

Sie sind mittlerweile echte Klassiker im Portfolio des Wolfsburger Autobauers: Der VW Passat Variant läuft seit 2014 vom Band, der VW Tiguan Allspace wird seit 2017 in Europa angeboten. Ihr Alter offenbaren sie vor allem in ihren Innenräumen, die sich qualitativ noch auf einem besseren Niveau präsentieren als die jüngsten Modelle des Autobauers. Hier wie dort sind sie zwar wenig aufregend gestaltet, die Bedienung ist in unserem Vergleich dafür umso eingängiger. Einzig die Klimabedieneinheit präsentiert sich in beiden Modellen unnötig touchlastig – auch wenn sie glücklicherweise noch nicht in die Untermenüs des Touchscreens gewandert ist. Der Tiguan sammelt mit einem Plus an Ablagen Punkte, etwa den Klappfächern am Dachhimmel. Dieses Mehr an Raum hat der flachere VW Passat Variant nicht zu bieten, doch auch hier kommen die Passagier:innen sehr komfortabel unter. Äußerst bequem sind die aufpreispflichtigen ergoActive- (VW Tiguan Allspace) respektive ergoComfort-Sitze (Passat). Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Ausblick

VW Passat Variant (2023): Video Vorschau auf den nächsten Passat

VW Tiguan (2023) im Video:

VW Tiguan Allspace und VW Passat Variant im Vergleich

Auch in der zweiten Reihe stellen die über 4,70 Meter langen VW Tiguan Allspace und VW Passat Variant jede Menge Raum bereit für Insassen und Gepäck. Dank großer Fensterflächen, einem jeweils geraden Dachverlauf und angemessen dimensionierter Rückbänke reist man sowohl im Kombi als auch im SUV sehr bequem. Wer Wert auf maximale Variabilität legt, sollte sich den Allspace näher ansehen. Serienmäßig lässt sich seine Rückbank nicht nur asymmetrisch geteilt umklappen, sondern auch verschieben. Das wird umso nützlicher, wenn man für 750 Euro zwei weitere Einzelsitze ordert, die ohne große Mühe im Kofferraumboden verschwinden. Das bietet der Passat auch nicht gegen einen Aufpreis. Er ist ein klassischer Kombi durch und durch. Das riesige Ladeabteil fasst mit umgeklappten Rücksitzlehnen (1780 Liter) sogar 25 Liter mehr als der Kofferraum des Allspace und ist über die spürbar niedrigere Ladekante einfacher zugänglich. Eine umklappbare Beifahrer:innensitzlehne haben beide – der Passat allerdings nur gegen kleinliche 100 Euro Aufpreis.

Unter den Motorhauben sitzt jeweils der bekannte 2.0 TDI mit 150 PS (110 kW) und optionalem Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Dass der Selbstzünder im Tiguan Allspace mehr als 150 Kilogramm zusätzlich bewegen muss, merkt man im direkten Vergleich: 0,7 Sekunden länger braucht das SUV, um auf Landstraßentempo zu kommen. Doch auch im flinkeren VW Passat Variant animiert der Diesel eher zum entspannten Surfen auf der Drehmoment-Welle. Das wird dann auch mit guten Verbrauchswerten quittiert, die jeweils nur knapp über sechs Litern pro 100 km liegen. Der Kombi ist mit seiner geringeren Stirnfläche zudem effizienter. Dank seines 66 Liter großen Tanks sieht er die Tankstelle nur rund alle 1000 Kilometer. Der VW Tiguan Allspace muss rund 150 Kilometer früher zum Boxenstopp vorfahren.

Komfort in VW Tiguan Allspace und VW Passat Variant

Sowohl bei VW Tiguan Allspace als auch bei VW Passat Variant über alle Zweifel erhaben ist der Federungskomfort. Die optionalen adaptiven Fahrwerke ändern auf Knopfdruck ihren Charakter. Die Spreizung reicht von straff mit gutem Restkomfort bis durchweg komfortabel. Besonders im Komfort-Modus merkt man die konzeptionellen Unterschiede: Der höher bauende Allspace wogt im Vergleich mit spürbaren Karosseriebewegungen über Verwerfungen, während der Passat im Aufbau ruhiger, aber subjektiv auch eine Nuance straffer die Hindernisse pariert. Das DCC-Fahrwerk kostet allerdings 1050 Euro (Tiguan) oder 1200 Euro (Passat) Aufpreis und ist beim Kombi auch erst für die höheren Ausstattungslinien verfügbar. Jeweils gut abgestimmt präsentiert sich die Lenkung, die gelassene Langstrecken ebenso wie temporär dynamisches Kurvenräubern erlaubt.

Eine Überraschung gibt es beim Grundpreis: Dass der Passat hier rund 4500 Euro weniger kostet als der Tiguan Allspace, ist der Einstiegsversion Conceptline geschuldet, die es so nicht für den Tiguan gibt. Bei der Passat-Basisversion sind zwar Annehmlichkeiten wie eine Klimaanlage oder auch LED-Scheinwerfer an Bord, diverse Einschränkungen bei der Optionsliste machen sie allerdings nicht für jeden attraktiv. Die sehr bequemen ergoComfort-Sitze sind beispielsweise nicht mit der Conceptline kombinierbar. Sowohl Passat als auch Tiguan gefallen mit ihren günstigen Typklassen für Haftpflicht und Vollkasko, die die Gesamtkosten positiv beeinflussen. Den höheren Grundpreis fängt der VW Tiguan Allspace mit seinem geringeren Wertverlust auf. Der effizientere VW Passat Variant liegt hingegen bei Steuer und Kraftstoffkosten vorn. Umgerechnet auf die Kosten pro Kilometer steht fest: Einen klaren Sieger kann es in diesem Duell – zumindest in puncto Preis – daher nicht geben.

Auch interessant:

• Lieferverzug bei Neuwagen – Rücktrittsmöglichkeiten und Rechte

• Das ist der aktuelle Benzin- und Dieselpreis

• Auto privat leasen – die Vor- und Nachteile

Neuheiten

VW Passat B8 Variant Facelift (2019): Ausstattung, Motoren, Preis Das kostet der Skoda Superb-Gegner

Technische Daten von VW Tiguan Allspace und VW Passat Variant

Sven Kötter

Unser Fazit

Bei den Kosten pro Kilometer schenken sich VW Tiguan Allspace und VW Passat Variant im Vergleich nichts. Wir würden dennoch den Kombi empfehlen. Der Grundpreis ist, wenn man Abstriche bei der Ausstattung in Kauf nehmen kann, niedriger und der Antrieb effizienter sowie souveräner. Benötigt man allerdings sieben Sitzplätze, bleibt nur die Entscheidung für den Tiguan.