Mercedes C-Klasse (300/300 d/300 e): Vergleich
C-Klasse Kombi im Antriebsvergleich
- Mercedes C 300, C 300 d und 300 e im Antriebs-Vergleich:
- Alle drei Antriebe überzeugen mit einem hohen Maß an Laufkultur
- Kaum Unterschiede bei den Fahrleistungen
- Mercedes C 300 e fährt insgesamt am günstigsten
- Messwerte & technische Daten von Mercedes C 300 T-Modell, Mercedes C 300 d T-Modell und Mercedes C 300 e T-Modell
- Fazit
Dreimal ein "300er Daimler", dreimal souveräner Antrieb und hoher Fahrkomfort. Doch welche Antriebsart passt am besten zum C-Klasse T-Modell: Benziner, Diesel oder Plug-in-Hybrid? Ein Vergleich.
Ob Mercedes C 300, Mercedes C 300 d oder Mercedes C 300 e T-Modell – einen "300er Daimler" sein Eigen zu nennen, war schon immer etwas, das einem ein hohes Maß an Anerkennung entgegenbrachte, auf das man stolz sein konnte. Auch wenn die Zeiten der direkten Korrelation zwischen Modellbezeichnung und Motorgröße schon länger vorbei sind, darf man sich als Fahrer:in einer Mercedes C-Klasse mit der Zahl 300 auf dem Kofferraumdeckel auch heute noch zu den privilegierteren Fahrzeugführen zählen. Allerdings arbeitet unter der Motorhaube kein Dreiliter-Sechszylinder mehr. Aber egal ob Benziner, Diesel oder Plug-in-Hybrid: Die jeweils zwei Liter großen Turbo-Vierzylinder der aktuellen C-Klasse-Generation basieren auf routinierter Motorenbaukunst. Doch welches Triebwerk passt in der Summe am besten zum Stuttgarter Mittelklasse-Kombi? Der 258 PS (190 kW) starke Benziner des allradgetriebenen C 300 4Matic T-Modell oder doch eher der sieben Pferdestärken mehr leistende Selbstzünder des Mercedes C 300 d? Oder ist gar die Plug-in-Hybrid-Technologie des ebenfalls nur über die Hinterachse angetriebenen Mercedes C 300 e mit 313 PS (230 kW) Systemleistung das überzeugendste Gesamtkonzept? Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Die Mercedes C-Klasse (2021) im Video:
Mercedes C 300, C 300 d und 300 e im Antriebs-Vergleich:
Äußerlich sind die drei markeninternen Kontrahenten praktisch nicht auseinanderzuhalten. Einziges unterscheidendes Detail im Karosseriedesign ist beim Plug-in-Hybrid die zusätzliche "Tankklappe" auf dem hinteren linken Kotflügel, hinter der sich der Ladeanschluss für die Hochvoltbatterie befindet. In den meisten Fällen dürfte der Mercedes C 300 e zudem an dem zusätzlichen "E" auf dem Kennzeichen zu erkennen sein. Ein solches gewährt Fahrzeugen, die maximal 50 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstoßen beziehungsweise mindestens 40 Kilometer rein elektrisch fahren können, diverse Sonderrechte. So kann man mit ihnen in einigen Städten beispielsweise die Bus- und Taxispur nutzen, um bei stauendem Verkehr schneller voranzukommen. Zudem glänzt das Mercedes C 300 e T-Modell dank seiner für einen Plug-in-Hybrid mit einer Kapazität von 25,4 kWh (brutto) sehr groß dimensionierten Hochvoltbatterie: Nach WLTP-Norm beeindruckt der Teilzeit-Stromer mit einer elektrischen Reichweite von über 100 Kilometern – ein Wert, den man auch in der Praxis ohne größere Anstrengungen immer wieder erreichen kann, beispielsweise beim entspannten Cruisen über Landstraßen oder auf innerstädtischen Fahrten. Im kombinierten Betrieb genehmigt sich der Plug-in-Hybrid auf der normierten AUTO ZEITUNG Verbrauschrunde 5,1 Liter Super und 13,6 kWh Strom pro 100 Kilometer. Zum Vergleich: Beim Benziner auf gleicher Strecke fließen 8,6 Liter Super durch das Einspritzsystem, beim Selbstzünder, dem Mercedes C 300 d T-Modell, 6,3 Liter Diesel. Angesichts der gebotenen Antriebsleistungen und der Fahrzeuggewichte von über 1,8 (Benziner und Diesel) respektive sogar über 2,1 Tonen (Plug-in-Hybrid) sind das absolut respektable Werte. Bei leerem Akku steigt der Durchschnittsverbrauch des Plug-in-Hybrids auf acht Liter pro 100 Kilometer. Wobei: Ganz leer wird der Stromspeicher nie. Selbst bei angezeigten null Prozent Kapazität hält das System noch E-Power bereit, um rein elektrisch anfahren oder rangieren sowie bei Beschleunigungsmanövern unterstützend eingreifen zu können. Mit der 595 Euro teuren Option des Gleichstrom-Schnellladens mit bis zu 55 kW lässt sich die Antriebsbatterie übrigens in nur 20 Minuten von zehn auf 80 Prozent mit Strom füllen.
Alle drei Antriebe überzeugen mit einem hohen Maß an Laufkultur
Ihre Leistungsreserven stellen sie weitgehend unaufgeregt zur Verfügung, und auch bei höheren Geschwindigkeiten lässt sich weiterer Tempozuwachs selbst in größerem Maße scheinbar mühelos realisieren. Dabei profitieren das Mercedes C 300- und das Mercedes 300 d T-Modell von ihrem integrierten 48-Volt-Mild-Hybrid-System. Dieses stellt bei vollem Leistungsabruf einen elektrischen Zusatz-Boost von jeweils 20 PS bereit. Das Mercedes C 300 e T-Modell beeindruckt derweil im Vergleich mit seinem nahtlosen und kaum wahrnehmbaren Wechselspiel zwischen Verbrenner und E-Motor. Hinzu kommt die dreistufig einstellbare Rekuperationsleistung von bis zu 100 kW. Beim Lupfen des Gaspedals stellt sich dabei das sonst nur aus vollelektrischen Fahrzeugen bekannte One-Pedal-Driving ein – das situationsgerechte Verzögern des Fahrzeugs, ohne dass dazu das Bremspedal getreten werden muss. Nicht gänzlich überzeugen kann hingegen die in allen drei Modellen installierte Neunstufen-Automatik. Bei plötzlichen Gaspedalbefehlen, um beispielsweise ein Überholmanöver einzuleiten, reagiert sie mitunter leicht verzögert. Auch kommt es häufiger vor, dass das System nach einem Beschleunigungsmanöver eine Idee zu lange benötigt, um wieder hochzuschalten und so die Drehzahl zu senken.
Kaum Unterschiede bei den Fahrleistungen
So ähnlich die Kraftentfaltung ist, so eng liegen die drei Probanden auch bei den objektiv gemessenen Fahrleistungen zusammen. In jeweils rund sechs Sekunden geht es bei Bedarf aus dem Stand auf Tempo 100. Und dass der Plug-in-Hybrid mit 240 km/h eine im Vergleich um zehn Stundenkilometer geringere Höchstgeschwindigkeit bietet, spielt in der automobilen Wirklichkeit wahrlich keine entscheidende Rolle. Mercedes C 300 und Mercedes C 300 d absolvieren diesen Vergleich mit Stahlfedern und adaptiven Dämpfern (1071 Euro). Im Komfortmodus wirken beide Modelle damit unterdämpft, vor allem die Hinterachse schwingt bei Anregungen immer wieder unangenehm nach. Für höheren Federungskomfort empfiehlt sich daher der Sportmodus. Das T-Modell liegt dann satter auf der Straße, kann Fahrbahnunebenheiten aber weiter sehr effektiv absorbieren. Dieses Verhalten legt auch der Plug-in-Hybrid, der Mercedes C 300 e, mit seiner serienmäßigen Hinterachs-Luftfederung inklusive Niveauregulierung an den Tag. Eine adaptive Dämpferregelung ist für ihn nicht erhältlich, wird aber auch nicht vermisst.
Mercedes C 300 e fährt insgesamt am günstigsten
Trotz des höchsten Listenpreises verursacht der Plug-in-Hybrid dank des noch bis Ende 2022 gewährten Umweltbonus von 5625 Euro von den drei Kandidaten die niedrigsten Anschaffungskosten. Vom Mercedes C 300 und Mercedes C 300 d T-Modell hebt sich der Mercedes C 300 e im Vergleich zudem mit der besten Restwertprognose sowie der niedrigsten Steuerlast ab. Weil er obendrein in puncto Versicherung die gleiche niedrigere Einstufung wie der Benziner genießt und bei den Kraftstoffaufwendungen zwischen ihm und dem Diesel liegt, kostet er in der Summe pro Kilometer am wenigsten. Als Faustregel gilt dabei: Je mehr Jahreskilometer, desto mehr nähert sich ihm vor allem der Diesel an.
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*pro Jahr bei 10.000/20.000 Kilometern Laufleistung bei 4-jähriger Nutzung; 2 Grundpreis nach Abzug der E-Auto-Prämie (5625 €) in Berechnung berücksichtigt;
Eine "300" auf der Heckklappe eines C-Klasse T-Modells steht in jedem Fall für ein begehrenswertes Automobil. Jedes aus dem zur Wahl stehenden Trio vereint hohen Komfort und souveräne Fahrleistungen – und empfiehlt sich somit als Reisebegleiter par excellence. Als Primus inter Pares entpuppt sich dabei allerdings der Mercedes C 300 e. Zwar kann der Plug-in-Hybrid seine markeninternen Rivalen in keinem Punkt entscheidend distanzieren. Doch in der Summe bietet er das stimmigste Gesamtpaket – angefangen vom überzeugenden Antrieb über den Fahrkomfort bis hin zu den Kosten. Chapeau!