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Geht auch ganz einfach:

Ford Focus Facelift/VW Golf: Vergleich

Focus fordert Golf – Duell auf Augenhöhe

Klaus Uckrow
Inhalt
  1. Ford Focus Facelift & VW Golf im Vergleich
  2. Mehr Platz im Ford Focus Facelift als im VW Golf
  3. Technische Daten von Ford Focus Facelift 1.0 EcoBoost Hybrid & VW Golf f 1.5 eTSI ACT
  4. Fazit

Das Ford Focus Facelift trifft zum ersten Mal auf seinen Rivalen aus Wolfsburg. Der VW Golf hat gerade ein Update in puncto Bedienung und Multimedia-System erhalten. Welcher Kompakte hat die Nase vorn? Der Vergleich gibt die Antwort!

Unser Vergleich hat eine lange Historie: Seit 1998 treten Ford Focus und VW Golf in der Kompaktklasse gegeneinander an. Damals löste der avantgardistisch gezeichnete Kölner den Vorgänger Escort ab. Es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe: In einigen Jahren war der Focus weltweit gar das am meisten verkaufte Auto, in Deutschland hatte hingegen der Golf immer die Bestseller-Krone auf. In den vergangenen Jahren konnte der VW seine Führungsposition jedoch ausbauen. SUV- und Elektro-Boom sowie diverse Krisen von der Pandemie bis zum Chipmangel haben die Produktion des Ford im saarländischen Saarlouis und damit den Absatz einbrechen lassen. So wurden 2022 bis Ende April 28.929 VW Golf an deutsche Kund:innen ausgeliefert, aber nur 6698 Ford Focus. Durch Produktionspausen verzögerte sich zudem die Einführung des überarbeiteten Kompaktmodells. Doch jetzt ist das neue Ford Focus Facelift da: Als 1.0 EcoBoost Hybrid mit 155 PS (114 kW) starkem Dreizylinder-Turbobenziner samt 48-Volt-Mild-Hybrid-System rollt er in Chrome Blue Metallic vor. In der sportlichen Ausstattung ST-Line X kostet er 31.450 Euro (Stand: Juni 2022), bringt dafür aber bereits Zwei-Zonen-Klimaautomatik,17-Zoll-Aluräder und Feinheiten wie ein Kniepolster an der Mittelkonsole mit. Voll-LED-Scheinwerfer, die sich für 1150 Euro zu LED-Matrix-Scheinwerfern aufrüsten lassen, sind bei allen Focus serienmäßig. Das neue SYNC 4-Multimediasystem mit Navi ist in der ST-Line stets serienmäßig an Bord. Der passende Gegner aus dem Volkswagen-Konzern ist ein VW Golf 1.5 eTSI mit 150 PS (110 kW) starkem Mild-Hybrid. Den Verbrennerpart übernimmt hier ein Vierzylinder-Turbobenziner mit 1,5 Liter Hubraum. Übrigens: Die Triebwerke verfügen hier wie dort über eine Zylinderabschaltung. Bei geringer Last werden im VW zwei Brennräume stillgelegt, im Ford einer, was den Verbrauch minimieren soll. Der Golf tritt in der Ausstattung Style (34.930 Euro, Stand: Juni 2022) in Atlantic Blue Metallic an – die Farbe ist besonders häufig beim 320 PS starken Golf R anzutreffen. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Ford Focus Facelift & VW Golf im Vergleich

Auch der VW Golf hat gerade ein Update hinter sich, das aber nur das Multimedia-System betrifft: Eine neue Software soll es vor Abstürzen schützen. Zudem werden nun die immer noch unbeleuchteten Slider (Lautstärke/Klima) direkt unterhalb des Monitors deaktiviert, sobald man den zehn Zoll großen Touchscreen berührt – so sollen Fehlbedienungen beim Abstützen der Hand verhindert werden. Gleichzeitig spendiert VW dem System mehr Rechnerleistung. In der Tat: Nach dem Start fährt die Technik nun schneller hoch. Auch Abstürze gibt es während unseres Vergleichs nicht. Das Ford Focus Facelift hat – bis auf die neue Basisversion Cool&Connect – stets das Multimediasystem SYNC 4 an Bord, das im elektrischen Mustang Mach-E Europa-Premiere gefeiert hat. Dazu gehört ein hoch angebrachter 13,2-Zoll-Touchscreen. SYNC 4 verfügt über eine Cloud-basierte Navigation und eine vernetzte Sprachsteuerung, die normal gesprochene Befehle verstehen soll. Das gelingt bei unserem Vergleich allerdings nicht immer auf Anhieb. Die Menüstruktur ist zwar übersichtlicher als im VW Golf, die Bedienung benötigt aber Eingewöhnung. Das Ford Focus Facelift-Interieur wirkt nicht zuletzt dank des großen, weit oben sitzenden Displays viel moderner als bisher mit dem Acht-Zoll-Touchscreen. Auch die Verarbeitung macht einen guten Eindruck. Die gefühlte Materialqualität wird jedoch selbst in der Version ST-Line X durch den großzügigen Anteil an Hartplastik getrübt. Ähnliches lässt sich aber auch über den VW sagen: Die Verarbeitung gefällt, das Material nicht immer. Im direkten Vergleich mit dem des Ford wirkt der Touchscreen des Golf regelrecht zierlich. Vorteil für den VW: Das optionale Head-up-Display (700 Euro) spiegelt die Infos direkt auf die Frontscheibe und nicht wie im Focus (450 Euro) auf ein billig wirkendes Plastikscheibchen. 

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Mehr Platz im Ford Focus Facelift als im VW Golf

Das Platzangebot fällt im Ford Focus Facelift besonders in der ersten Reihe nicht ganz so luftig aus wie im VW Golf, geht aber noch völlig in Ordnung. In der zweiten Reihe ist die Beinfreiheit im direkten Vergleich dafür etwas besser als im VW. Auch in puncto Laderaum hat der Kölner Kompakte mit bis zu 1354 Litern die Nase vor dem Wolfsburger (1237 Liter). Bei umgeklappter Rücksitzlehne bleibt im Ford allerdings eine störende Stufe im Laderaumboden – das kann der VW besser. Beim Antrieb setzt Ford im Focus auf drei Zylinder – außer beim Diesel und beim Sportler ST. Im direkten Vergleich wirkt der Vierzylinder im VW kultivierter und deutlich leiser als das Ford-Triebwerk und verbucht zudem (nach Herstellerangaben) die besseren Fahrleistungen. Auch bei unserer Vergleichsfahrt im Stadtverkehr wirkt der eTSI munterer, man spürt öfter den Schub der E-Maschine. Der VW Golf ist serienmäßig mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet, während man beim Ford Focus Facelift dafür 2000 Euro extra bezahlen muss. Der Fahrkomfort im Focus leidet unter dem präsenten Motorgeräusch und dem sportlich abgestimmten ST-Line-Fahrwerk. Der VW verarbeitet mit optionalen, adaptiven Dämpfern (1045 Euro) Straßenschäden deutlich gelassener. Fahrdynamisch dürfte dafür der sportliche Focus Vorteile haben – das können wir auf unserer Testfahrt auf öffentlichen Straßen in Düsseldorf aber nicht herausfahren. Hier wird der erste Vergleichstest Klarheit bringen.

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Technische Daten von Ford Focus Facelift 1.0 EcoBoost Hybrid & VW Golf f 1.5 eTSI ACT

AUTO ZEITUNG 12/2022Ford Focus Facelift 1.0 EcoBoost HybridVW Golf 1.5 eTSI ACT
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.2/3; Turbo, Zylinderabschaltung, 48-Volt-Starter-Generator4/4; Turbo, Zylinderabschaltung, 48-Volt-Starter-Generator
Hubraum999 cm31498 cm3
Leistung114 kW/155 PS bei 6000 /min110 kW/150 PS bei 5000 /min
Max. Drehmoment190 Nm bei 1900 – 5500 /min250 Nm bei 1500 /min
Getriebe/Antrieb6-Gang, manuell/Vorderrad7-Gang, Doppelkupplung/Vorderrad
Daten
Leergewicht (Werk)1276 kg1305 kg
Abmessungen (L/B/H)4392/1825 (1979)/1440 mm4284/1789 (2075)/1491 mm
Beschleunigung 0-100 (Werk)9,0 s8,5 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)211 km/h224 km/h
Verbrauch auf 100 km (WLTP)5,1 l S5,6 l S
CO2-Ausstoß (WLTP)116 g128 g
Preise
Testwagenpreis28.950 €34.930 €

 
Klaus Uckrow Klaus Uckrow
Unser Fazit

Das Ford Focus Facelift hat das Rennen mit dem VW Golf wieder spannender gemacht. Besonders bei der Multimedia-Ausstattung hat sich der Ford deutlich verbessert. Der VW gefällt im Vergleich mit seinem kultivierten und agilen Vierzylinder-Mild-Hybrid – an den Klang des Dreizylinders im Focus muss man sich gewöhnen. Beim Einstiegspreis ist der Focus 1.0 EcoBoost Hybrid günstiger als der Golf 1.5 eTSI.

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