Beschleunigungsspur richtig nutzen: So gehts!
Nur Mut auf dem Einfädelungsstreifen
Wer auf die Autobahn fahren will, muss über die Autobahnauffahrt auf den Einfädelungsstreifen. Dort heißt es Gas geben. Wie man sich richtig auf der Auffahrt verhält, wer Vorfahrt hat, welche Geschwindigkeit erlaubt ist und weitere Fragen, erklärt die AUTO ZEITUNG in diesem Ratgeber.
Der Einfädelungsstreifen (auch Beschleunigungsstreifen genannt) an der Autobahnauffahrt bedeutet für viele – vor allem weniger routinierte – Autofahrende eine Stresssituation. Unsicherheit darüber, welche Geschwindigkeit erlaubt ist und wer Vorfahrt hat, führt häufig zu falschem oder sogar gefährlichem Verhalten beim Auffahren auf die Autobahn. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) schreibt jedoch klar vor, wie man sich richtig verhält, um zügig und sicher auf die rechte Spur zu gelangen.
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Verkehrspsychologe zum Autobahn-Tempolimit 130 km/h im Video:
Vorfahrt gewähren auf dem Einfädelungsstreifen
Auf dem Einfädelungsstreifen gilt § 18 Absatz 3 der StVO: Der Verkehr auf der durchgehenden Fahrbahn hat die Vorfahrt. Wer auf die Autobahn auffahren möchte, muss den Autos, die sich bereits auf der Autobahn befinden, also Vorfahrt gewähren. Der Beschleunigungsstreifen dient dazu, das eigene Auto an die Geschwindigkeit des fließenden Verkehrs auf dem rechten Fahrstreifen anzupassen, um in eine Lücke einfädeln zu können, ohne den Verkehrsfluss zu behindern oder gar andere Verkehrsteilnehmenden zu gefährden. Dabei ist es auch erlaubt, Autos rechts zu überholen, wenn das gefahrlos möglich ist.
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Kein Reißverschlusssystem beim Auffahren
Auf dem Einfädelungsstreifen gilt nicht das Reißverschlussverfahren. Beim Auffahren auf den rechten Fahrstreifen auf der Autobahn muss man also in eine passende Lücke einfädeln, auch bei dichtem Verkehr oder Stau.
Erlaubte Geschwindigkeit auf dem Einfädelungsstreifen
Beim Auffahren auf die Autobahn gilt § 7 Absatz 2 der StVO: Auf Autobahnen und anderen Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften darf auf Einfädelungsstreifen schneller gefahren werden als auf den durchgehenden Fahrstreifen. Die Bezeichnung Beschleunigungsstreifen ist hier also wörtlich zu nehmen. Autofahrende sollten zügig auf eine ausreichend hohe Geschwindigkeit kommen, um sich mit genügend Abstand zu anderen Autos einordnen zu können. Wer zu langsam fährt, behindert nachkommende Fahrzeuge auf der rechten Autobahnspur und kann einen Auffahrunfall verursachen.
Wenn die Länge des Einfädelungsstreifen nicht ausreicht
Sollte die Länge des Einfädelungsstreifens nicht ausreichen, um auf die erforderliche Geschwindigkeit zu kommen oder ergibt sich bis zum Ende der Auffahrspur keine Lücke zum Einfädeln, so empfiehlt die Polizei die Nutzung des anschließenden Standstreifens. Die Vorschrift der StVO, am Ende des Einfädelungsstreifens anzuhalten und auf eine Lücke zu warten, birgt ein großes Unfallrisiko und darf in diesem besonderen Fall übergangen werden. Das bestätigt auch die Polizei NRW Märkischer Kreis in ihrem Statement zum Verhalten auf der Autobahnauffahrt auf Facebook (siehe unten).
Darauf beim Auffahren auf die Autobahn achten
Auf dem Einfädelungsstreifen zügig auf die erforderliche Geschwindigkeit beschleunigen
Möglichst die gesamte Länge des Einfädelungsstreifen nutzen und nicht zu dicht auf voranfahrende Autos auffahren
Linken Blinker setzen und Blick in den linken Außenspiegel ➔ Ist die Fahrspur auf der Autobahn frei? Ist die Lücke groß genug?
Ist eine passende Lücke gefunden, mit Schulterblick den toten Winkel kontrollieren
Bei freier Bahn, nahtlos in die Lücke einfädeln