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Geht auch ganz einfach:

Audi A4 Avant/Q3/Q3 Sportsback: Vergleichstest

A4 im Vergleichstest mit Q3 und Q3 Sportsback

Paul Englert
Inhalt
  1. Audi A4 Avant, Audi Q3 und Audi Q3 Sportsback im Vergleichstest
  2. Motor/Getriebe: Audi Q3-Motoren starten ruckfrei und schnell
  3. Fahrdynamik: Audi A4 Avant liegt sicherer auf der Straße
  4. Umwelt/Kosten: Audi Q3 entscheidet das Kosten-Kapitel für sich
  5. Messwerte und technische Daten Audi A4 Avant, Audi Q3 und Audi Q3 Sportsback
  6. Fazit

Wie viel Premium-Auto bekomme ich bei Audi für rund 35.000 Euro? Der klassische Kombi Audi A4 Avant tritt im Vergleichstest gegen das Kompakt-SUV Audi Q3 und den Kraxler mit Coolness-Faktor, den Audi Q3 Sportback, an.

Gesamtbewertung (max. Punkte)Audi A4 Avant 35 TFSIAudi Q3 35 TFSIAudi Q3 Sportback 35 TFSI
Karosserie (1000)651650640
Fahrkomfort (1000)720684691
Motor/Getriebe (1000)584570556
Fahrdynamik (1000)685601624
Eigenschaftswertung (4000)264025052511
Kosten/Umwelt (1000)365369358
Gesamtwertung (5000)300528743869
Platzierung123

Der durchschnittliche Neuwagen-Listenpreis 2019 lag hierzulande bei fast 34.000 Euro – Tendenz steigend. Die drei beliebten Audi-Modelle Audi A4 Avant, Audi Q3 und Audi Q3 Sportback liegen zwischen rund 34.000 und 36.000 Euro. Was liegt näher, die Eigenschaften der doch recht verschiedenen Audi-Modelle in unserem Vergleichstest gegenüberzustellen? Legt man allein die Außenmaße zugrunde, müsste der auf der Mittelklasse-Plattform MLB evo basierende A4 Avant in diesem Trio der Größte sein. Ist er aber nicht, weder in puncto Kofferraumabteil noch auf den fünf Sitzplätzen. Der bessere Gepäckschlucker mit mindestens 530 Liter Volumen heißt Audi Q3 – egal ob als cooler Sportback oder nicht – und baut auf der Kompaktklasse-Plattform MQB-A2 auf. Die Passagiere freuen sich sowohl hinten als auch vorn über ein paar Extra-Zentimeter mehr über dem Kopf, neben den Ellenbogen und im Fußraum. Sogar im niedrigeren Sportback-Fond müssen Mitreisende bis 1,85 Meter nicht um das frisch frisierte Haupthaar bangen. Die stärker als beim A4 und beim normalem Q3 nach vorn geneigte C-Säule erschwert den Einstieg jedoch etwas. Die Maße des klassischen Kombis kann man vom Fahrersitz aus am besten überblicken, allerdings hat man in den höheren SUV eine besonders gute Sicht auf den Verkehr – doch das bewerten wir hier nicht. Dafür aber die Variabilität: Hier hat die SUV-Fraktion mit asymmetrisch geteilt und längs verschiebbaren Rückbänken einen Vorteil. Pluspunkte gibt es zudem für zwei Tonnen Anhängelast und rund 500 Kilogramm Zuladung. Bei der möglichen Sicherheitsausstattung fahren der A4 und die Q3 auf Augenhöhe, zum Beispiel mit serienmäßiger Notbremsfunktion. Alleinstellungsmerkmale des A4 sind das Head-up-Display (980 Euro), ein Trenn-Netz zwischen Koffer- und Fahrgastraum (Serie) oder ein Assistent, der das Tempo des Fahrzeugs an per Kamera erfasste Tempolimits anpasst (Option). Die Q3-Familie kontert mit Crash-Früherkennung sowie Spurhalte- und Spurwechselassistenten (optional für A4). Den Kapitelsieg holt sich aber ganz knapp der A4 Avant – nicht zuletzt wegen der feineren Material- und Verarbeitungsqualität, wobei der Q3 Sportback im Vergleich zum normalen Q3 innen mit etwas edleren Materialien ausgekleidet ist.

Der Audi Q3 Sportback im Video:

 
 

Audi A4 Avant, Audi Q3 und Audi Q3 Sportsback im Vergleichstest

Alle drei Testwagen in diesem Vergleichstest sind vorn mit gut konturierten und für beinahe jede Körperform passenden Sportsitzen (310 bis 375 Euro) ausgestattet, inklusive vierfach elektrisch einstellbarer Lendenwirbelstützen (265 bis 280 Euro) und ausziehbarer Beinauflage. Der Audi A4 Avant hat zudem eine in Höhe und Tiefe einstellbare Kopfstütze (125 Euro), die auch im Audi Q3 Sportback installiert ist. Das SUV bietet sogar zusätzlich E-Motoren (700 Euro), mittels derer man den noch eine Spur besser konturierten, weil mit Teilleder straffer gepolsterten Sitz feiner justieren kann. Auch hinten sind die Polster im Sportback etwas fester, zudem gibt es eine ausklappbare Mittelarmlehne – genau wie im A4. Der Kombi-Fond hat allerdings eine etwas weniger gut nutzbare Beinauflage, und die Kopfstützen lassen sich nicht so weit ausziehen wie bei der Q3-Familie. Diese erfreut bei der Ergonomie mit großen Ablagen und Fächern unter den Vordersitzen (210 Euro). Der Avant kontert mit einer um fast 20 Zentimeter tieferen Ladekante, griffgünstiger positionierten Klimatasten und einem direkt neben dem Sichtfeld des Fahrers – also blickgünstiger – platziertem Touchscreen. Apropos: Das besser gedämmte Fahrzeug ist gemessen und gefühlt ebenfalls der Mittelklässler (mit Akustikverglasung für 150 Euro), zudem ist die Fahrwerksabstimmung ausgewogener. Unebenheiten verarbeiten seine Feder-Dämpfer-Elemente (adaptive Dämpfer: 980 Euro) souveräner, zudem sind die Aufbaubewegungen des Avant mit 2,82 Meter langem Radstand spürbar geringer. Bleibt noch die Klimabewertung, bei der abermals der Klassenunterschied deutlich wird: Belüftete Sitze vorn, auf Knopfdruck warme Fondpolster und eine beheizbare Frontscheibe sind nur für den A4 erhältlich.

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Motor/Getriebe: Audi Q3-Motoren starten ruckfrei und schnell

150 PS leisten alle drei Audi, allerdings werden diese in diesem Vergleichstest mit unterschiedlichen Maschinen produziert. Den Audi A4 Avant treibt ein längs eingebauter Zweiliter-Turbobenziner mit Mild-Hybrid-Technik (MHEV) auf Zwölf-Volt-Basis an. Das bedeutet: Im Riementrieb sitzt ein Starter-Generator, der Energie zurückgewinnt (rekuperiert), sobald man vom Gas geht, und diese in einer separaten Batterie speichert. Wenn der Motor Pause hat – zum Beispiel an der Ampel oder im Schiebebetrieb auf ebener Strecke – werden die Bordverbraucher aus diesem Stromspeicher versorgt. Auch der Audi Q3 und der Audi Q3 Sportback arbeiten mit dieser Technik, wobei hier das neuere, quer eingebaute 1,5-Liter-Aggregat und ein MHEV-System mit 48Volt Spannung eingesetzt werden. Besonders angenehm ist, dass die Q3-Motoren dank des Riemen-Starter-Generators sehr ruckfrei und schnell starten sowie stoppen. Dafür sind sie akustisch stets präsenter als der sparsame Vierzylinder im A4. Ihm reichen 7,4 Liter Super pro 100 Kilometer, was auch an den längeren Getriebe und Achsübersetzungen liegt. Bei Tempo 130 etwa dreht der Motor im Avant 1900 Touren im siebten Gang, im Q3 sind es 2500. Überhaupt wirkt das Zweiliter-Aggregat des Kombis kräftiger, kultivierter und souveräner. 7,6 Liter benötigt der normale Q3 im Test, der Sportback einen halben Liter mehr. Dass der Avant fixer sprintet, schneller rennt und seine S tronic beim Rangieren sanfter kuppelt, bringt weitere Zähler.

 

Fahrdynamik: Audi A4 Avant liegt sicherer auf der Straße

Weiter geht die Erfolgsfahrt des Audi A4 Avant in diesem Vergleichstest, der auch im Grenzbereich sehr satt und sicher auf der Straße liegt, klar über die Lenkung mit dem Fahrer kommuniziert und in jeder Lebenslage gut beherrschbar ist. Auch der Audi Q3 fährt sicher, allerdings sitzt die ESC (ESP) genannte elektronische Fußfessel so eng, dass man sich dem Grenzbereich kaum nähern kann – das Potenzial des Fahrwerks liegt weit über dem, was das ESC zulässt. Per se ist das nicht falsch, allerdings setzen die Regelimpulse oft überraschend, unharmonisch und nicht reproduzierbar ein, sodass man im Ernstfall auch noch damit beschäftigt ist, das grobe Regelverhalten des Systems auszugleichen. Dabei lenkt der normale Q3 weniger präzise als der A4, und auch die serienmäßige Progressivlenkung des Sportback macht keinen großartigen Unterschied. Abweichungen gibt es aber trotz identischer Bereifung und gleicher Mess-Bedingungen bei den Bremswegen der Q3-Familie. Es könnte sein, dass anders eingefahrene Bremsbeläge hier den Ausschlag geben. Einfluss auf die Dosierbarkeit der Bremse hat das jedoch kaum – diese fällt im Duo Audi Q3 und Audi Q3 Sportback stellenweise einfach unharmonischer aus, weil man beim gleichmäßigen Abbremsen auch das Einsetzen der Rekuperation und das immer wieder beim automatischen Herunterschalten einsetzende Schleppmoment spürt.

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Umwelt/Kosten: Audi Q3 entscheidet das Kosten-Kapitel für sich

Schon ab Werk ist der Audi Q3 Sportback in dissem Vergleichstest das teuerste Auto – mit den testrelevanten Extras für über 6000 Euro erst recht. In allen anderen Kriterien gibt es hingegen nur marginale Unterschiede zwischen den Audi-Q3-Modellen und dem Audi A4 Avant. Für den Kombi sprechen die etwas bessere Grundausstattung (Klimaautomatik serienmäßig) und das Multimedia-Angebot (Remote-Funktionen via Smartphone ab Werk). Die Kosten für Wartung und Steuer indes liegen in der Mittelklasse etwas höher. Bei den Kraftstoffkosten gibt es keine großen Unterschiede zwischen Avant und dem Standard-Q3 – trotzdem gewinnt hier unterm Strich knapp das im Grundpreis günstigste SUV.

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Messwerte und technische Daten Audi A4 Avant, Audi Q3 und Audi Q3 Sportsback

AUTO ZEITUNG
09/2020
Audi A4 Avant 35 TFSIAudi Q3 35 TFSIAudi Q3 Sportback 35 TFSI
Technik 
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbo
12-Volt-Mild-Hybrid
4/4; Turbo
48-Volt-Mild-Hybrid
4/4; Turbo
48-Volt-Mild-Hybrid
Hubraum1984 cm³1498 cm³1498 cm³
Leistung110 kW/150 PS110 kW/150 PS110 kW/150 PS
Max. Drehmoment270 Nm250 Nm250 Nm
Getriebe/Antrieb7-Gang-Doppelkupplung/ Vorderrad7-Gang-Doppelkupplung/ Vorderrad7-Gang-Doppelkupplung/ Vorderrad
Messwerte 
Leergewicht (Werk/Test)1500/1573 kg1495/1551 kg1530/1585 kg
Beschleunigung (Test)   
0 - 100 km/h8,7 s8,9 s9,1 s
0 - 150 km/h19,2 s19,7 s20,0 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)210 km/h207 km/h201 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,0/34,8 m36,2/35,6 m34,7/35,2 m
Verbrauch (Test/WLTP)7,4/6,7 l S/100 km7,6/6,7 l S/100 km8,1/6,8 l S/100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)176/152 g/km181/153 g/km193/154 g/km
Preise 
Grundpreis35.250 Euro34.400 Euro36.000 Euro
Testwagenpreis40.860 Euro39.555 Euro42.030 Euro

 
Paul Englert Paul Englert
Unser Fazit

Mit dem Audi A4 Avant setzt sich nicht unbedingt der größere, dafür aber der komfortablere und dynamischere Audi im Vergleichstest durch. Seinen Gesamtsieg zementiert der Mittelklasse-Kombi außerdem mit dem ausgewogeneren sowie effizienteren Antrieb. Rang zwei belegt der Audi Q3, weil er etwas geräumiger, sparsamer und günstiger ist als der mit knappem Rückstand folgende Audi Q3 Sportback, dessen Coolness-Faktor man nicht objektiv messen kann. Der Unterschied zwischen den SUV würde allerdings größer ausfallen, wenn die gleichen Bremssysteme auch gleich stark performen würden. Am meisten Auto fürs Geld bietet also der klassische Kombi, das SUV ist etwas geräumiger und ermöglicht den bequemeren Einstieg. Mit dem SUV-Coupé geht man Kompromisse bei Platz und Preis ein.

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