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Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Porsche Taycan

Porsche Taycan Turbo: Test

Der Taycan Turbo legt den Schalter um

Michael Godde Leitung Test & Sonderaufgaben
Inhalt
  1. Der Porsche Taycan Turbo im Test
  2. Connectivity-Check beim Porsche Taycan Turbo
  3. Messwerte & technische Daten des Porsche Taycan Turbo
  4. Fazit

Einen Porsche zu fahren, ist immer ein ganz besonderer Moment. Und es ist dabei völlig egal, ob man dabei in einem 911 oder im neuen Taycan sitzt. Wie intensiv dieser Moment ist, beschreibt der Test des Porsche Taycan Turbo.

PositivSehr gute Fahrleistungen,akzeptable Reichweite, exzellenter Komfort, großartiges Handling
NegativExtrem teuer, kleiner Kofferraum, schlechte Übersicht nach hinten

Nun haben wir also den Porsche Taycan Turbo im Test und noch immer wird über Sinn und Unsinn der E-Mobilität munter diskutiert. Aber sie ist da. Und sie funktioniert. Das Ionity-Schnellladenetz spannt sich schneller als gedacht entlang der Hauptverkehrsadern der Republik. Und auch Porsche hat mit dem Taycan bereits den Schalter umgelegt. Problemlose 350 Kilometer Reichweite, 80 Prozent Ladung in 20 Minuten: Das sind die richtigen Botschaften.  Und das mit einem Auto, das weder mit seinem Design irritiert noch Kompromisse bei der Performance macht oder bei der Qualität und Ausstattung auf Sparkurs geht. Der Taycan ist eben ein Porsche. In Zuffenhausen kann man das. 356 und 911 haben früh gezeigt, dass man sich auf ein Ziel fokussieren muss, um das beste Ergebnis zu erzielen. Im Fall des 911 hat das bis heute Bestand. An der Sportwagen-Ikone wollte man sicher nicht kratzen, aber dennoch haben sich die Schwaben während der Entwicklung des Taycan offensichtlich besonders stark fokussiert. Ja, der 911 ist und bleibt ein Meisterstück in seiner Welt. Aber der Taycan versetzt das System Porsche über die Sportwagengalaxie hinaus unter Hochspannung. Schon die nackten Zahlen sprechen für den Porsche Taycan Turbo: 3,1 Sekunden von null auf 100 km/h – Werksangabe unterboten. Über die 200-km/h-Marke schnalzt er nach 10,3 Sekunden – da müssen die meisten Supersportwagen passen. Und der Testverbrauch von 25,2 kWh auf 100 Kilometer sowie die damit mögliche Reichweite von 353 Kilometer passen auch, vor allem, weil wir auf unserer Verbrauchsrunde – wie immer – einen Teil unter Volllast absolvieren. Wer in den Range-Modus wechselt, sich vom Navigationssystem führen lässt und maximal mit Autobahn-Richtgeschwindigkeit unterwegs ist, kann die Reichweite auf etwas über 400 Kilometer ausdehnen. Die aufwendig konstruierte, extrem steife Karosserie und die Verarbeitung des Porsche Taycan Turbo sind Lehrbeispiele für andere Hersteller. Trotz des 93,4 kWh großen Akkus im Boden sitzt man angenehm tief. Auch hinten ist bis auf die Kopffreiheit ausreichend Bewegungsspielraum vorhanden. Das Dach verläuft nach hinten recht flach. Schön aussehen soll der Taycan ja auch.

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Der Porsche Taycan Turbo im Test

Und der Komfort? Der Porsche Taycan Turbo zeigt trotz 21-Zoll-Rädern im Test ein extrem feines Ansprechverhalten und kombiniert es dank Luftfederung mit der anschmiegsamen Lässigkeit großer Luxuskarossen - allerdings ohne schaukelndes Wogen über Bodenwellen. Und auch wenn es schon gesagt wurde: Der grundsätzlich nahezu geräusch- und vibrationslose Antrieb ist jedem Zwölfzylinder überlegen. Eigentlich würde das alles ja schon für eine Eins als Note im Test reichen. Aber auch wenn der Taycan den Komfort überragend beherrscht, dank 800-Volt-Technik für eine schnelle Ladung Energie mit bis zu 270 kW in die Batterien pressen kann und atemberaubende Fahrleistungen ins Testprotokoll diktiert, lockt er uns immer wieder in den Grenzbereich. Er ist eben durch und durch Porsche. Er trifft uns mitten ins Herz. Der effiziente Range- oder der komfortable Normal-Modus sind sicher zwei tolle Angebote, aber das Sport Plus-Programm des Porsche Taycan Turbo ist doch die erste Wahl. Damit kreiert das System einen künstlichen Sound, dass die Luft vibriert. Das hintere Zweigang-Getriebe gibt für maximalen Schub den ersten Gang frei. Antrieb, Fahrwerk und Lenkung sind jetzt so intensiv in ihrer Kommunikation, dass man dem Taycan blind vertraut. Der Porsche scheint nicht nur Seele zu haben, sondern sich auch mit den Gedanken seines Fahrers vernetzen zu können, so innig und unmittelbar ist der Dialog mit ihm. Und da ist eben immer wieder dieser erbarmungs- und ansatzlose Schub, der den allradgetriebenen Porsche Taycan Turbo aus jedem Radius herauszoomt, dass es einem die Sinne vernebelt. Er schafft es, unseren verschwommenen Fokus wie kein anderer Stromer auf die Antriebsform der Zukunft scharf zu stellen – es fließt eben nicht nur Benzin in unseren Adern.

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Connectivity-Check beim Porsche Taycan Turbo

Das große Connectivity-Paket im getesteten Porsche Taycan Turbo umfasst Radio, vier USB-C-Anschlüsse, Bluetooth-Schnittstelle und ein Festplatten-Navigationssystem mit intelligenter Routenführung, angepasst an den Ladezustand der Batterie und die Verfügbarkeit von Ladestationen auf dem Weg zum Ziel. Unverständlich ist, warum der digitale Radioempfang noch einmal 476 Euro extra kostet. Das Online-Radio und Musik-Streaming sind allerdings serienmäßig, Apple CarPlay und die Möglichkeit, Smartphones induktiv zu laden, auch. Das ganze System lässt sich auch über Sprache steuern. Auch eine Gestensteuerung gibt es: Damit kann etwa der Kartenmaßstab variiert werden.

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Messwerte & technische Daten des Porsche Taycan Turbo

AUTO ZEITUNG 10/2020Porsche Taycan Turbo
Technik
E-MotorZwei permanent erregte Synchronmaschinen
Batterie93,4 kWh
Leistung460 kW/680 PS + 55 PS Overboost
Max. Drehmoment850 Nm
Getriebe/AntriebEin-Gang vorn,Zwei-Gang hinten/Allrad
Messwerte
Leergewicht (Test)2357 kg
Beschleunigung (Test) 
0 - 100 km/h (Test)3,1 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)260 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,3/33,0 m
Verbrauch (Test/WLTP)25,2 kWh/23,0 kWh
CO2-Ausstoß (Werk)119 g/km
Preise
Grundpreis152.136 Euro

 
Michael Godde Michael Godde
Unser Fazit

Der Porsche Taycan Turbo trifft im Test mitten in Schwarze. Er ist wie der 911 eine Welt für sich und eigentlich mit nichts zu vergleichen. Genau das unterscheidet ihn von Macan, Cayenne oder Panamera. Der Taycan Turbo definiert die Marke Porsche von Grund auf neu – wie bisher nur der 911. Er versetzt seinen Fahrer unter Hochspannung und sorgt eben mit souveränem Komfort auch für maximale Entspannung.

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