Mitsubishi-News: Deutschland-Rückzug (Modelle)
Renault baut Mitsubishi-Modelle
Mitsubishi teilt mit, die Einführung neuer Modelle auf dem europäischen Markt und damit auch in Deutschland einfrieren zu wollen. Künftig wird Renault Mitsubishi-Modelle für Europa fertigen. Und: Im Zuge des Dieselskandals steht nun auch Mitsubishi im Verdacht, illegale Abschalteinrichtungen in die Abgassysteme von Dieselautos eingebaut zu haben. Dieser Artikel wurde am 11.03.2021 aktualisiert.
Mitsubishi-News (März 2021): Renault baut neue Mitsubishi-Modelle
Da Mitsubishi vorerst keine neuen Modelle mehr nach Europa und Deutschland liefern möchte, hat nun Allianzpartner Renault diese Aufgabe übernommen. Die französische Marke bestätigte am 10. März 2021, dass ab 2023 zwei ihrer Modelle auch als Mitsubishi auf den Markt kommen werden. Um welche Fahrzeuge es sich konkret handelt, ist noch unklar – es ist lediglich die Rede von "Bestsellern, die in abgewandelter Form die drei Rauten an der Front tragen werden. Schauen wir uns das aktuelle Portfolio der Japaner:innen an, so wäre ein Nachfolger auf Kadjar-Basis des seit 2010 gebauten ASX denkbar. Darüber hinaus wäre für Mitsubishi sicherlich auch ein Elektroauto wie der sehr erfolgreiche Renault Zoe reizvoll. Mehr zum Thema: Das ist der Renault Zoe
Das Mitsubishi ASX Facelift (2019) im Video:
Mitsubishi-News (Juli 2020): Keine neuen Modelle für Europa (Deutschland)
Gerüchte um den Rückzug von Mitsubishi aus Europa und somit auch Deutschland waren zuvor schon länger durch die Branche gegeistert, ein offizielles Statement des japanischen Herstellers im Juli 2020 bestätigte diese schließlich. "Mitsubishi hat sich (...) dazu entscheiden, die Einführung neuer Modelle auf dem europäischen Markt einzufrieren", hieß es in der Mitteilung. Der Verkauf bereits erhältlicher Modelle solle derweil fortgeführt werden. Auch Vertrieb und Service würden weiterhin aufrechterhalten. Die Wortwahl des Statements legt nahe, dass es sich dabei nicht um einen endgültigen, sondern einen möglicherweise umkehrbaren Entschluss handeln könnte.
Mitsubishi-News (Januar 2020): Manipulationsvorwürfe gegen Mitsubishi (Dieselskandal)
Im Zuge des Dieselskandals ermitteln Staatsanwält:innen auch gegen Mitsubishi. Der japanische Hersteller stehe unter Verdacht, Diesel-Käufer:innen mit illegalen Abschalteinrichtungen betrogen zu haben. Betroffen sind laut einer Mitteilung der Frankfurter Justiz Vierzylinder-Diesel-Fahrzeuge mit den Abgasnormen 5 und 6. Konkret geht es um Autos mit 1,6 Liter Hubraum ab September 2015 und mit 2,2-Liter-Maschinen ab November 2012. Die Software soll möglicherweise erkennen, ob sich ein Fahrzeug auf dem Prüfstand befindet: Die Grenzwerte insbesondere für Stickoxide würden dann zwar eingehalten, im Realbetrieb jedoch nicht. Die Erkennung einer Prüfstandsituation durch eine Software in der Motorsteuerung ist prinzipiell nicht unzulässig, da nur so etwa bestimmte Fahrzeug-Diagnoseprogramme ablaufen können. Allerdings dürfen solche Funktionen nicht dazu missbraucht werden, im Nicht-Testmodus höhere Schadstoffwerte zuzulassen. Im Zuge des Manipulationsverdachts gegen Mitsubishi gab es am im Januar 2020 eine Razzia in vier deutschen Bundesländern, bei denen Ermittler:innen die Geschäftsräume der deutschen Mitsubishi-Niederlassung, einer Tochtergesellschaft und zwei großer Zulieferer durchsuchten.
Wie Continental gegenüber der "Wirtschaftswoche" bestätigte, wird der Zulieferkonzern als Zeuge in dem Verfahren gegen Mitsubishi geführt. Insgesamt seien zehn Objekte in Friedberg/Hessen, Frankfurt am Main, im Main-Taunus-Kreis, im Landkreis Darmstadt-Dieburg, in Hannover, in Regensburg, im Kreis Freising und im Kreis Heinsberg durchsucht worden. Derzeit werten die Ermittler:innen die sichergestellten Materialien aus, Ergebnisse seien noch nicht abzusehen und auch konkrete Beschuldigte gebe es bislang nicht, sagt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Sollte sich der Manipulationsverdacht gegen Mitsubishi im Dieselskandal erhärten, drohen Kund:innen laut Justiz Fahrverbote und sogar die Stilllegung ihrer Fahrzeuge. Die Ermittler:innen forderten Käufer:innen von Dieselfahrzeugen des japanischen Herstellers Ende Januar 2020 auf, sich als Zeug:innen zur Verfügung zu stellen. Sie sollten Kaufvertrag sowie Fahrzeugschein und -brief mit zu einer örtlichen Polizeidienststelle bringen, wo sie auch Strafanzeige stellen können.