Mercedes E 300 de: Diesel-Hybrid im Test
E-Klasse mit Hybrid-Power im Test
Im Mercedes E 300 de kombinieren die Stuttgarter den neuen Vierzylinder-Turbodiesel OM654 mit einem Elektromotor. Unser Test zeigt, wie sich der 306 PS starke Diesel-Hybrid im Alltag schlägt!
Positiv | Bis zu 51 Kilometer E-Reichweite, geringer Dieselverbrauch im Hybrid-Betrieb |
---|---|
Negativ | Gewicht, kein Verbrauchsvorteil mit leerem Akku |
Der intern OM654 genannte 2,0-Liter-Turbodiesel, der im getesteten Mercedes E 300 de verbaut ist, gilt in puncto Emissionen als Musterschüler. Im Diesel-Hybrid erhält das 194 PS starke Aggregat Unterstützung von einem 122 PS starken E-Motor, so kommt die Oberklasse auf eine stattliche Systemleistung von 306 PS. Die rein elektrische Reichweite betrug bei unseren Testfahrten maximal 51 Kilometer – bei sehr zurückhaltender Fahrweise. Wer engagierter unterwegs ist, schafft immerhin noch rund 30 Kilometer. Dabei passt das lautlose Fahrerlebnis bestens zum Charakter der gut gegen Wind- und Abrollgeräusche gedämmten Stuttgarter Oberklasse-Limousine. Das wird besonders deutlich, wenn sich im Hybrid-Modus bei höherem Leistungseinsatz oder bei leerem Akku der Turbodiesel zuschaltet. Dann herrscht im Diesel-Hybrid Mercedes E 300 de mehr Taxi- als Hightech-Feeling. Mehr zum Thema: Mercedes E-Klasse Facelift erwischt
Fakten zur Mercedes E-Klasse im Video:
Diesel-Hybrid Mercedes E 300 de im Test
Wie der Mercedes E 300 de mit der elektrischen Energie haushaltet, kann der Fahrer auf Knopfdruck selbst bestimmen. Neben dem Hybrid- und dem reinen Elektro-Fahrmodus stehen noch zwei weitere Optionen zur Wahl: Im "Charge"-Programm lädt der Benz den Akku per Bremsenergierückgewinnung und mit Unterstützung des Diesels. Steht der E-Antrieb auf "Save", hält der 13,5-kWh-Akku die Energie so lange vor, bis man sie braucht. So kann man etwa Autobahnfahrten im Verbrennerbetrieb absolvieren und an der Stadtgrenze in den E-Modus wechseln. Auch weil die Batterieeinheit das Leergewicht auf stattliche 2,1 Tonnen treibt, fällt der Testverbrauch mit 5,6 Litern nicht ganz so niedrig aus wie erhofft. Allerdings: Wie viel Diesel der Benz verbraucht, hängt stark vom individuellen Fahrprofil ab. Fährt man längere Strecken mit leerem Akku, ergibt sich gegenüber herkömmlichen Diesel-Modellen kein Vorteil. Arbeiten Verbrenner und E-Motor zusammen, können jedoch sehr niedrige Kraftstoffverbräuche realisiert werden. Das hohe Gewicht merkt man dem Mercedes E 300 de im Test auch beim Fahrkomfort an, schließlich federt der Diesel-Hybrid trotz optionaler Luftfederung samt adaptiver Dämpfer weniger harmonisch, als man es von anderen Vertretern der Baureihe gewohnt ist. Trotz der vielen Pfunde sprintet der 306 PS starke Diesel-Hybrid in flinken 5,8 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht maximal 250 km/h. Gut für Geschäftskunden: Statt der üblichen Ein-Prozent-Versteuerung wird für die Hybrid-E-Klasse nur ein Steuersatz von 0,5 Prozent berechnet – ein Vorteil gegenüber dem im Grundpreis ähnlich teuren E 350 d mit Sechszylinder-Diesel mit 286 PS. Mehr zum Thema: Kosmetik für das E-Klasse Coupé
Messwerte und technische Daten
AUTO ZEITUNG 6/2019 | Mercedes E 300 de |
---|---|
Technik | |
Zylinder/Ventile pro Zylin. | 4/4; Turbo |
Hubraum | 1950 cm³ |
Leistung | 143 kW/194 PS |
Max. Gesamtdrehmoment | 400 Nm |
Leistung der E-Maschine | 90kW/122 PS |
Systemleistung | 225 kW/306 PS |
Getriebe/Antrieb | 9-Stufen-Automatik/Hinterrad |
Messwerte | |
Leergewicht/Zuladung | 2091/609 kg |
Beschleunigung (Test) | |
0 - 100 km/h | 5,8 s |
Höchstgeschwindigkeit (Werk) | 250 km/h |
Bremsweg aus 100 km/h kalt/warm (Test) | 34,6/34,1 m |
Verbrauch (Test/EU) | 5,6/1,5 l D/100 km |
CO2-Ausstoß (EU) | 45 g/km |
Preise | |
Grundpreis | 55.638 Euro |
Der Mercedes E 300 de spielt wie jeder Plug-in-Hybrid seine Qualitäten aus, wenn das Fahrprofil passt: Wer häufig kürzere Strecken zurücklegt und zu Hause oder an der Arbeitsstelle den Akku laden kann, ist mit der Limousine gut bedient. Gewerbekunden freuen sich zudem über den Steuervorteil.