Ford Ranger: Test Ranger im Drei-Monats-Test
Der Ford Ranger musste sich über drei Monate und mehrere tausend Kilometer im Alltags beweisen. So schlug sich der Pickup-Besteller im Test der AUTO ZEITUNG!
Bereits an seinem ersten Test-Arbeitstag sticht der Ford Ranger heraus: Seine schiere Größe und die Metalliclackierung Outdoor-Orange lassen ihn auf unserem Testwagenparkplatz zwischen flachen Sportcoupés oder silberfarbenen Mittelklasse-Kombis rasch zum Hingucker avancieren. Und wer mit dem robusten Pickup vorfährt, der setzt gleich mal ein Statement – gegen den Trend zu meist offroaduntauglichen Sport Utility Vehicles und für die seit Jahrzehnten erfolgreiche Gattung der Nutzfahrzeuge mit Ladefläche. Apropos Erfolg: In Deutschland und sogar ganz Europa verkauft sich kein anderer Pickup so gut wie der in Südafrika produzierte Ford Ranger. Über drei Monate und mehrere tausend Kilometer musste sich der Charakterkopf im harten Testalltag beweisen. Die erste Reise führte den Ranger quer durch Westeuropa bis nach Südfrankreich. Am Steuer: Testchef Michael Godde. Auf der Ladefläche: zwei Motorräder. Für den Transport schwerer Lasten sind Pickups generell gut gerüstet, der Ranger zählt dank einer maximalen Zuladung von 930 Kilogramm zu den praktischsten Vertretern seines Segments. Und wenn die 1,50 mal 1,53 Meter große Ladefläche nicht ausreichen sollte, können bis zu 3,5 Tonnen schwere Anhänger gezogen werden. Mit ordentlich Gewicht auf der blattgefederten Hinterachse verbessert sich der bereits im unbeladenen Zustand ordentliche Federungskomfort. So kann man mit dem Ford Ranger problemlos auch lange Autobahnetappen abspulen, zumal die angenehm straff gepolsterten und gut konturierten Sitze den Rücken schonen und Abstandsregeltempomat sowie Spurhalteassistent den Fahrer zuverlässig entlasten. Mehr zum Thema: Das ist der neue Ford Ranger
Der Ford Ranger Facelift (2019) im Video:
Ford Ranger im Test der AUTO ZEITUNG
Neben der modernen Sicherheitsausstattung überzeugt auch die Multimedia-Einheit des Ford Ranger. Serienmäßig an Bord ist ein aus diversen Ford Pkw bekannter 8,0-Zoll-Touchscreen samt Smartphone-Integration. Für faire 625 Euro Aufpreis ist auch eine Navigationsfunktion dabei. Allerdings hadert so mancher Tester mit den teilweise sehr kleinen Bedienfeldern, die eine hohe Treffsicherheit beim Touchen erfordern und deshalb vom Verkehrsgeschehen ablenken können. Abseits befestigter Straßen macht der Pickup mit zuschaltbarem Allradantrieb, Differenzialsperre und großer Bodenfreiheit eine ausgezeichnete Figur: Egal ob Wasserdurchfahrten, Schotterpisten, Sand oder Schlamm – der Ford anger kommt offroad weiter als die meisten SUV. Netter Nebeneffekt: Auch wenn man meist auf asphaltierten Pisten unterwegs ist, erzeugt das Wissen um die Geländetauglichkeit beim Fahrer ein beruhigendes Gefühl. Allerdings: Die Bremswege von rund 40 Metern aus Tempo 100 bis zum Stand sind noch verbesserungswürdig. Ein Grund dafür sind die grobstolligen Geländereifen. Bestens passt der kernige 3,2-Liter-Turbodiesel mit fünf Zylindern, 470 Newtonmeter Drehmoment und 200 PS. Er beschleunigt den Ranger in unter elf Sekunden auf 100 km/h und agiert auch bei voller Beladung stets souverän. Den Testverbrauch von 9,8 Litern unterbieten Konkurrenten mit ähnlich starken, aber effizienteren Vierzylinder-Motoren jedoch inzwischen. Mehr zum Thema: Ford Ranger gegen VW Amarok und Mercedes X-Klasse
Messwerte & technische Daten des Ford Ranger
AUTO ZEITUNG 7/2019 | Ford Ranger 3.2 TDCI 4x4 Automatik |
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Technik | |
Zylinder/Ventile pro Zylin. | 5/4 |
Hubraum | 3198 cm³ |
Leistung | 147 kW/200 PS |
Max. Gesamtdrehmoment | 470 Nm |
Getriebe/Antrieb | 6-Stufen-Automatik/Allradantrieb zuschaltbar |
Messwerte | |
Leergewicht (Test) | 2340 kg |
Zuladung | 930 kg |
Anhängerlast gebremst/ungebremst | 3500/750 kg |
Beschleunigung | |
0 - 100 km/h | 10,9 s |
Höchstgeschwindigkeit (Werk) | 175 km/h |
Bremsweg aus 100 km/h kalt/warm (Test) | 39,1/40,0 m |
Verbrauch (Test) | 9,8 l D/100 km |
CO2-Ausstoß (EU) | 231 g/km |
Preise | |
Grundpreis | 44.458 Euro |
Dass der Ford Ranger so beliebt ist, verwundert nach dem Drei-Monats-Test nicht: Er vereint praktische Tugenden und Offroad-Kompetenz mit guten Onroad-Eigenschaften. Die Multimedia-und Sicherheitsausstattung liegt zudem auf Pkw-Niveau.