Ford Edge Facelift: Test SUV-eränes Edge Facelift
Das Ford Edge Facelift präsentiert sich im Test als charakterstarkes SUV und überzeugt durch Souveränität.
Positiv | Souveräne Fahreigenschaften, großzügiger Innenraum, umfangreiche Sicherheitsausstattung |
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Negativ | Wenig kraftvoller Antrieb, hoher Preis, nur bedingt preisgerechte Innenraummaterialien |
Gut zweieinhalb Jahre nach dem Markstart in Deutschland wurde das Ford Edge Facelift gründlich renoviert und in den Test geschickt. Der 2019er-Jahrgang macht sich unter anderem anhand einer repräsentativeren Frontgestaltung sowie hellen LED-Scheinwerfern und LED-Rückleuchten mit markanter Signatur bemerkbar. Auch den von einer immensen Breite geprägten Innenraum hat Ford renoviert. So hält die aktuellste Stufe des SYNC-Multimediasystems nun auch in das in Kanada gefertigte SUV Einzug. Dies erleichtert im Vergleich zum Vormodell die Bedienung deutlich. Ferner fährt der Edge nach dem Facelift in Sachen Sicherheit groß auf: Fahrspurassistenz, Müdigkeitswarner, aktiver Notbremsassistent oder Verkehrszeichenerkennung – all dies gehört bereits beim mindestens 42.900 Euro teuren Basis-Ford Edge Facelift zum Serienumfang. Gegen Aufpreis gibt es das SUV darüber hinaus mit Abstandsregelung samt Staufunktion oder einem Totwinkel-Warner.
Ford Edge im Video:
Ford Edge Facelift im Test
Biturbodiesel, 238 PS, 500 Newtonmeter Drehmoment – auf dem Papier verspricht das Ford Edge Facelift durchaus stürmischen Tatendrang. Davon bleibt im Test allerdings nicht allzu viel übrig. Die neue Topmotorisierung verrichtet ihre Arbeit zwar recht leise und kultiviert, großes Temperament versprüht sie dabei aber nicht. Auch die serienmäßige Achtstufen-Automatik weiß nicht zur Gänze zu überzeugen, leistet sie sich doch zuweilen einige überraschend unsanfte Gangwechsel. Für das hohe Gewicht und die üppige Bereifung fällt der Durst des Ford noch angemessen aus. Auf unserer Normrunde verbrennt der 2,1 Tonnen schwere Offroader durchschnittlich 8,9 Liter Diesel je 100 Kilometer. Wer sich mit dem rechten Fuß zurückhält, schafft aber mit dem Ford Edge Facelift durchaus auch deutlich niedrigere Verbräuche im Bereich von sieben Litern.
Spitze Lenkung beim Edge Facelift
Querdynamisch schlägt sich das Ford Edge Facelift im Test indes mehr als tapfer. Wenn man sich erst einmal an die etwas spitz ansprechende adaptive Lenkung (700 Euro Aufpreis) gewöhnt hat, bereitet der Edge auf kurvenreicher Straße markentypisch viel Fahrspaß. Er biegt für ein Fahrzeug seiner Größe zackig ab und lässt sich punktgenau am Grenzbereich entlangzirkeln. Dabei sind die Sicherheitsreserven dank der stoischen Traktion und der ausgeprägten Neutralität hoch. Allerdings hilft dem Ford Edge Facelift hier das sportlich abgestimmte Fahrwerk, das Bestandteil der ST-Line ist, mit der unser Ford diesen Test bestreitet. Die Kehrseite der Medaille: Kleinere Abstriche beim Federungskomfort müssen mit diesem Set-up schlichtweg in Kauf genommen werden. Gerade kleinere Unebenheiten gleicht das Ford Edge Facelift im Test mit der ST-Ausstattung nicht ganz so wirkungsvoll aus wie die Versionen mit Standard-Fahrwerk.
Connectivity-Test beim Ford Edge Facelift
Das Topmodell des Ford Edge Facelift ist bereits in der Basis vollumfänglich vernetzt und bietet neben einem Navigationssystem und digitalem Radioempfang auch Smartphone-Integration über die Standards Apple CarPlay und Android Auto. Sogar ein WLAN-Hotspot ist Serie.
Messwerte & technische Daten Ford Edge
AUTO ZEITUNG 6/2019 | Ford Edge 2.0 EcoBlue 4x4 |
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Technik | |
Zylinder/Ventile pro Zylin. | R4/4; Biturbo |
Hubraum | 1996 cm³ |
Leistung | 175 kW/238 PS |
Max. Gesamtdrehmoment | 500 Nm |
Getriebe/Antrieb | 8-Gang, Automatik; Allradantrieb |
Messwerte | |
Leergewicht (Test) | 2093 kg |
Beschleunigung (Test) | |
0 - 100 km/h | 8,6 s |
Höchstgeschwindigkeit (Werk) | 216 km/h |
Bremsweg aus 100 km/h kalt/warm (Test) | 36,1/36,2 m |
Verbrauch (Test/WLTP) | 8,9/6,7 l D/100 km |
CO2-Ausstoß (Test) | 175 g/km |
Preise | |
Grundpreis | 51.200 Euro |
Das Ford Edge Facelift ist nach wie vor kein perfektes, dafür aber ein sehr charakterstarkes SUV – das zeigt der Test. Seine lässige Art und der großzügige Innenraum gefallen, der vergleichsweise zähe Antrieb hingegen nicht.