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OBD2: Diagnosegerät/Bluetooth

Das hat es mit OBD2 auf sich

AUTO ZEITUNG
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OBD2 – Definition und Diagnose-OBD2
Ein eigenes OBD2-Diagnosegerät macht das Lesen und Löschen von Fehlern zuhause möglich.
Inhalt
  1. OBD2: Fluch und Segen zugleich
  2. ODB2-Diagnosegerät kaufen – von günstig bis aufwendig
  3. Die Geschichte von ODB2
  4. OBD2 lernt dazu
  5. So funktioniert das OBD2 Gerät 
  6. Ist ein eigenes OBD2-Diagnosegerät sinnvoll?

OBD2, also die On-Board-Diagnose, ist Fluch und Segen zugleich. Wer sie auch privat zu interpretieren weiß, fährt nicht nur klüger, sondern auch billiger.

 

OBD2: Fluch und Segen zugleich

Die Geschichte von OBD, also der On-Board-Diagnose bei Fahrzeugen, ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Von Tachomanipulation wurde gesprochen, von Leistungssteigerung, und andererseits von so mit Bordelektronik vollgestopften Autos, dass man als private:r Bastler:in eigentlich gar nichts mehr am Auto machen könne.

Und von zahllosen Fehlermeldungen, die teure Werkstatt-Besuche nach sich ziehen können. Die Wahrheit liegt, wie so oft, in der Mitte.

 

ODB2-Diagnosegerät kaufen – von günstig bis aufwendig

Es gibt eine Vielzahl von ODB2-Diagnosegeräten für den Eigengebrauch – und genauso unterschiedlich sind auch die Preise.

BGS Fehlercode-Diagnosegerät 6648

Das Diagnosegerät 6648 von BGS ermöglicht neben den klassischen Auslesen der Diagnose-Fehlercodes auch die Diagnose von Live-Daten und der Readiness-Codes. Die Versorgung mit dem notwendigen Strom erfolgt über die OBD-Schnittstelle am Fahrzeug.

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Launch CRP123X

Über 57 Fahrzeugmarken soll der CRP123X von Launch auslesen können. Der Scanner kann neben der Fehlercodes unter anderem die Fahrgestellnummer und Batteriespannung herausgefunden werden. Das Ablesen der Daten ermöglicht ein fünf Zoll großer Touchscreen und 16 Gigabyte Speicher bieten Platz zur Ablage von Diagnosedaten.

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Launch CR319

Wer einen kompakteren Scanner für die Diagnose bevorzugt, kann auf den Launch CR319 zurückgreifen. Laut Hersteller lassen sich damit Fahrzeuge aller gängigen Hersteller auslesen. Das Diagnosegerät soll neben dem Lesen und Löschen der Fehlercodes auch Sensoren und Systeme des Abgasstrangs überwachen können. Im Vergleich zum größeren Modell kann der CR319 allerdings keine Reset-Funktionen ausüben.

Ancel VD500

Speziell auf Fahrzeugmodelle des VAG-Konzerns (VW, Audi, Seat, Skoda) der Baujahre 1996 bis heute soll sich der Ancel VD500 eignen. Laut Hersteller lassen sich mit dem Scanner alle Systemgruppen und Steuergeräte auslesen. Zusätzlich können Werte wie die Wartungsintervalle des Motoröls und zurücksetzen. Im Kaufpreis inkludiert ist die Versorgung mit Softwareupdates für den Tester.

ELM 327

Der kompakte OBD-Adapter ELM 327 macht sich das mittlerweile allgegenwärtige Smartphone zunutze. Der Bluetooth-Adapter funktioniert in Verbindung mit der passenden App, die sowohl für Android- als auch Applegeräte verfügbar ist. Sobald der Adapter sich per Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt hat, kann das Fahrzeug ausgelesen werden.

Topdon Topscan

Ebenfalls in Kombination mit einem kompatiblen Smartphone (ab iOS 10, Android 7.0) und der passenden App nutzbar, ist der Topdon Topscan OBD2-Adapter. Über 60 Automarken sollen sich mit diesem Scanner per Bluetooth auslesen lassen. Fehlercodes lesen und löschen soll ebenso kein Problem sein wie ein On-Board-Monitortest oder Live-Daten lesen.

 

Die Geschichte von ODB2

Die Grundidee war in den 1980er-Jahren einleuchtend. Man hatte erkannt, dass es nicht ausreichend war, den Autoherstellern Grenzwerte für die Abgase vorzuschreiben, sondern auch eine durchgehende Kontrolle erforderlich war. Per OBD wurde eine Methode erfunden, diese Kontrolle zu gewährleisten. Zu diesem Zeitpunkt, im Jahr 1988, verfügte jedes Neufahrzeug in den USA über ein Gerät in der Elektronik des Autos, welches die Abgaswerte überwachte.

 

OBD2 lernt dazu

Erst 2001 wurde ein einheitliches System entwickelt, das bekannte OBD2. Bei diesem System waren alle OBD-Schnittstellen und Fehlercodes einheitlich, so dass eine übergreifende Auswertung der Daten möglich wurde. Und OBD2 lernte! Denn mit Beginn der 1990er Jahre hielt die Kfz-Elektronik immer weiteren und heftigeren Einzug in den Alltag, bis in die moderne Zeit, in der oft selbst für den Einbau einer Musikbox der Ausbau des Seitenairbags nötig geworden ist. Wird dieser nicht von Fachkräften angeschlossen, bleibt nur allzu schnell eine lästige Fehlermeldung zurück, die sogar das Auslösen des Seitenairbags verhindern kann.

Per OBD2 werden also längst nicht mehr nur noch die reinen Abgaswerte gemessen, die beim TÜV zum Problem werden können. Per OBD2-Schnittstelle lassen sich auch Fehlfunktionen in beinahe jedem elektronischen Accessoire im Auto finden, vom genannten Seitenairbag über die Motorkontrollleuchte bis hin zum falsch arbeitenden Sensor, der ständig mahnt, dass nicht alle Personen auf der Rückbank angeschnallt seien – selbst wenn dort niemand sitzt. Zeit für die Auswertung des OBD-Systems.

 

So funktioniert das OBD2 Gerät 

Über eine Schnittstelle, in der Regel unterhalb des Armaturenbrettes, kann ein OBD-Scanner angeschlossen werden, von dem es zwei Kategorien gibt.

OBD2 per Diagnosegerät

Immer beliebter werden handliche Diagnosegeräte, sowohl in Werkstätten als auch im Privatgebrauch. Mobile Diagnosegeräte besitzen ein eigenes Display und die nötige Software, wodurch ein separates Laptop, Tablet oder Smartphone unnötig wird. Diese Geräte arbeiten ähnlich zuverlässig, bieten üblicherweise aber nicht die Bedientiefe spezifischer Software auf einem effektiven Betriebssystem. Auch ein Um- oder Ausprogrammieren bestimmter Problemstellungen ist mit so einem Gerät nicht umsetzbar.

Nachdem Anschluss des Diagnosegeräts an den OBD2 Stecker des Autos lassen sich über das Gerät verschiedenste Informationen über das Fahrzeug gewinnen. Vor allem lassen sich nun einerseits die Abgaswerte auslesen, was vor allem für die alle zwei Jahre nötige Abgas-Hauptuntersuchung beim TÜV relevant ist. Die besitzen allerdings ihre eigenen Messgeräte, die für Privatpersonen im Regelfall zu teuer sind. Aber auch die Fehlerquellen der meisten elektronischen Hilfsmittel, vom Airbag zum Regensensor, vom Gurtsystem zur Türverriegelung, lassen sich via OBD2 finden.

Behobene Fehler können außerdem nachfolgend gelöscht werden, damit die Bordelektronik nicht trotz reparierten Schadens munter weiter piept. Für viele Systeme wie etwa den Airbag ist das Löschen der Fehlermeldung auch erforderlich, um die Funktion des Systems zu gewährleisten. Dieses geht sonst weiterhin von einem bestehenden Fehler aus und verweigert kurzerhand den Dienst.

OBD2 per Software

Wird die On-Board-Diagnose per Software ausgewertet, stecken Mechaniker:innen oder auch interessierte Autobesitzer:innen das Laptop oder Tablet per Kabel direkt an das Auto an. Über eine spezielle Software kann das Diagnose-Tool des Autos angesteuert werden. Bei dieser Variante ist eine sehr genaue Auswertung bis ins letzte Elektronik-Steuergerät möglich, verschiedene Menüs lassen eine starke Vertiefung in das Thema zu. Hier findet sich auch der kleinste Fehler, und viele Probleme lassen sich direkt vom Laptop aus bestimmen oder gar beheben, in einigen Fällen auch die Auto-Software umprogrammieren.

 

Ist ein eigenes OBD2-Diagnosegerät sinnvoll?

Mit einem OBD2 Diagnosegerät gehört nicht nur Seemannsgarn der Autofahrerwelt der Vergangenheit an. Auch verdächtige Scheindiagnosen unseriöser Werkstätten lassen sich so bequem von Zuhause aus prüfen und bestenfalls umgehen. Denn nicht immer erfordert das Blinken einer bunten Leuchte auf dem Armaturenbrett den Austausch der gesamten Steuergruppe. Manchmal ist auch nur eine Platine locker, die binnen zwei Minuten und für zehn Cent Kupferdraht gelötet werden kann.

Mit einem OBD2 Diagnosegerät lässt sich also mit so manchen Stammtisch-Mythen aufräumen. Wer sich erst einmal mit dem Thema befasst stellt schnell fest, dass Manipulation aktiver Natur, wie also das Beeinflussen des Tachos, nicht möglich ist. Dass ausgegebene Messergebnisse durch die Nutzung verfälschender Software oder ungenau arbeitender Steuergeräte denkbar sind, wurde durch die diversen Abgas-Skandale deutlich.

Hierzu ist aber eine Mehrzahl miteinander arbeitender Komponenten nötig - für die nächste TÜV-Prüfung bringt die mögliche Manipulierbarkeit also nichts, auch nicht obwohl die meisten Diagnosegeräte im Funk- oder Bluetoothbereich auf der gleichen Frequenz arbeiten und daher leicht zu hacken wären.

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