Hyundai Nexo (2018): Motor & Crashtest Wasserstoff-Auto Nexo ist sicher
Der Hyundai Nexo ist seit Sommer 2018 auf dem deutschen Markt erhältlich. Wir verraten alles Wissenswerte zu Motor und Brennstoffzelle. Das Crashtest-Ergebnis des SUV fällt mit fünf Sternen sehr positiv aus!
Die Südkoreaner haben ihren Hyundai Nexo mit Brennstoffzelle und E-Motor seit Sommer 2018 auf europäischen Markt. Der Preis für das SUV startet bei 69.000 Euro. Im Heimatland selbst rollt der Nexo im Testbetrieb schon vollkommen autonom in Level vier über die Straßen, die derzeit höchste Stufe. Insgesamt sind drei Fahrzeuge unterwegs, die 190 Kilometer Strecke mit einer Geschwindigkeit von bis zu 110 Stundenkilometern abfahren. Per Knopfdruck lässt sich der Nexo starten, der sich dann an den Verkehrsfluss anpasst und eigenständig auf der Autobahn Spurwechsel sowie Überholmanöver vollzieht. Selbst das Passieren enger Stellen stellt für den Nexo kein Problem dar. Basis für das autonome System ist die Installation von Kameras und Radarsensoren sowie ein umfangreiches Laser-System, das Abstand und Geschwindigkeit misst. Das autonom fahrende Fahrzeug wird ab 2021 auf den Markt kommen. Beim Nachfolger des ix35 Fuel Cell konnten die Entwickler nicht nur ihre Erkenntnisse aus eigener Forschung einbringen, sondern auch wichtige Erfahrungen aus dem Praxisbetrieb von bisher 500 Kunden in Europa (70 Prozent Marktanteil). Der Nexo soll einer umweltbewussten Kundschaft den fortschrittlichen Brennstoffzellenantrieb durch sein gefälliges Äußeres jetzt noch schmackhafter machen. Elektro ist zwar derzeit in aller Munde, allerdings sieht man bei Hyundai im Wasserstoff zukünftig nicht mehr nur eine Nische. Das eine schließt das andere nicht aus, zumal im Hyundai Nexo (2018) Brennstoffzelle und E-Motor zusammenfinden. Es ist eher eine Frage der Energie, die zugeführt wird: Hier wird Wasserstoff getankt, dort Strom aus der Steckdose geladen.
Der Hyunadai Nexo 82018) fährt autonom (Video):
Hyundai Nexo (2018): E-Motor & Brennstoffzelle
Der Hyundai Nexo (2018) verfügt über drei Wasserstofftanks mit je 52 Liter Fassungsvermögen. Alle drei Tanks befinden sind im Heckbereich des Wagens. Dort sitzt zudem eine Batterie mit 1,56 kWh Kapazität, die während der Fahrt durch Rekuperation geladen wird. Der Akku unterstützt die Brennstoffzelle beim Startvorgang und Anfahren und speist dabei ebenfalls den 140 kW (163 PS) starken Elektromotor. Tanks und Batterie konnten beim Nexo so integriert werden, dass im Kofferraum eine ebene Ladefläche zur Verfügung steht. Eine Eigenschaft, die vor allem hierzulande geschätzt wird. Außerdem konnten beim Nexo Leistung und Reichweite deutlich gesteigert werden, so leistet der Koreaner jetzt knapp 30 PS mehr als der ix35 Fuel Cell. Der E-Motor mit einem Drehmoment von 395 Newtonmeter beschleunigt das knapp zwei Tonnen schwere SUV in 9,2 Sekunden auf Tempo 100, seine Spitzengeschwindigkeit beträgt 179 Stundenkilometer. Noch deutlicher wird die Entwicklung bei einer vergleichbaren Reichweite nach NEFZ von jetzt 756 Kilometern gegen 594 im Vorgänger. Legt man die jetzt gültige WLTP-Messung zugrunde, schafft der Nexo mit 580 Kilometern (415 km beim ix35 FC EV) schon deutlich mehr als aktuelle E-Autos. Verantwortlich für die positive Weiterentwicklung soll vor allem eine Reduzierung beim Gewicht und das aerodynamische Design sein. Um wie viel leichter der Hyundai Nexo (2018) gegenüber dem ix35 Fuel Cell wirklich ist, muss das erste Produktionsmodell für den hiesigen Markt zeigen. Eine Tankfüllung dauert hier vergleichbar wie bei einem Verbrenner nur fünf Minuten.
Hyundai Nexo (2018) im Video:
Hyundai Nexo (2018): SUV mit Wasserstoff-Antrieb
In Sachen Optik ist Hyundai beim Nexo voll auf Linie geblieben: Wie der ix35 Fuel Cell sortiert sich der Nexo in die Reihe moderner SUV, für die Raumausnutzung und Sitzposition treibende Argumente sind. Auffällig ist das durchgezogene Tagfahrlicht an der Front des Hyundai Nexo (2018) und der dem Brennstoffzellenauto vorbehaltene, aerodynamisch optimierte Kaskadengrill. Wuchtige Radläufe, eine durchaus muskulöse Schulterlinie und seitliche Luftströmer in der C-Säule sorgen für eine dynamische Grundhaltung. Eine Besonderheit beim Nexo sind die sich versenkenden Türgriffe. Dass man bei Hyundai besonders stolz auf seinen Coup ist, lässt sich am gelungenen Heck des Nexo ablesen: Breitschultrig und aufgeräumt, fast schon edel wird an zentraler Stelle das Hyundai-Emblem präsentiert. Neben einem matt-grauen Finish stehen laut Hyundai vier weitere Farben zur Auswahl. Im Innenraum gibt sich der Nexo als luxuriöser i30. Wer den Kompakten schon gefahren ist, dürfte sich auch im hellen und hochmodernen Innenraum des Nexo zurechtfinden, der mit einem Radstand von 2,79 Meter bei einer Gesamtlänge von 4,67 Metern für ein angenehmes Raumgefühl sorgt. Zwei große digitale Displays (7 Zoll/12,6 Zoll) dominieren das Cockpit, auf der extrabreiten und flach installierten Mittelkonsole findet sich unter anderem der zentrale Drehdrücksteller für die Multimediaeinheit. Eine intelligente Sprachsteuerung und Apple-CarPlay sind zudem am Start. Die Qualitätsanmutung und Haptik der Materialien ist auf einem sehr hohen Niveau. Sein Angebot an Fahrassistenzsystemen hat der Autobauer ebenfalls ausgeweitet. Ein automatisierter Einparkassistent ist an Bord sowie autonomes Fahren nach Level 3 möglich. Letzteres schließt einen Abstandsregel- und Spurhalteassistenten mit ein.
Fünf Sterne im Crashtest für Hyundai Nexo (2018)
Im Euro-NCAP-Crashtest im Oktober 2018 schneidet der Hyundai Nexo sehr gut ab und erreicht mit fünf Sternen die Höchstwertung. Der Schutz von erwachsenen Insassen wird mit 94 Prozent bewertet, der von Kindern mit 87 Prozent. Ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer sind beim Nexo durchschnittlich geschützt. Die Wertung hier: 67 Prozent. Besser sieht es bei den Assistenten aus, wo der Nexo 80 Prozent erreicht.
Der Hyundai Nexo (2018) im Crashtest-Video:
Wasserstofftankstellen in Deutschland
Aktuell umfasst das Netz an Wasserstofftankstellen etwa 40 im gesamten Bundesgebiet. Bis Ende 2018 soll es auf 100 ausgebaut werden. Die Initiative H2 Mobility, zu der die beiden Industriegase-Spezialisten Linde und Air Liquide gehören sowie die Energie- und Ölkonzerne OMV, Shell und Total, planen bis 2023 sogar rund 400 Wasserstofftankstellen im gesamten Bundesgebiet. Aktuell kostet ein Kilo Wasserstoff etwa 9,50 Euro (Referenz Shell).