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Audi A6 3.0 TFSI quattro im Einzeltest Audi A6 3.0 TFSI quattro im Test

Kein Scherz: Am 1. April rollt der neue A6 zum Händler. Die Konkurrenz kann sich warm anziehen, wie unser erster Test zeigt

Eckdaten
PS-kW290 PS (213 kW)
AntriebAllradantrieb, permanent, 6-Stufen-Automatik
0-100 km/h6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit250 km/h
Preis48.600,00€

Nein, vom biederen Vertreterauto-Image kann beim neuen Audi A6 nun wirklich keine Rede mehr sein. Ähnlich wie der 5er von BMW oder die E-Klasse von Mercedes hat auch der A6 nichts Gutbürgerliches mehr an sich: High-End statt Mittelmaß. Das merkt man bereits beim genaueren Blick auf die Technik und die Ausstattungsmöglichkeiten – hier steht der Audi A6 dem Luxusliner A8 in nichts nach. Die Fülle an Assistenzsystemen und unterhaltsamen Multimedia- Extras – größtenteils gegen Aufpreis – lässt sich selbst in diesem Test nur ansatzweise darstellen. Doch der Reihe nach.

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NICHT GRÖSSER, ABER BESSER PROPORTIONIERT
Die erste Nagelprobe absolviert der A6 hier in der vorläufigen Topversion als 3.0 TFSI quattro mit 300 Pferdestärken, die der Kompressor-V6 serienmäßig via Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb auf die Straße schickt. In den äußeren Abmessungen hat sich der A6 im Vergleich zum Vorgänger kaum verändert. Allerdings gereichen ihm die neu geordneten Proportionen zum Vorteil: Der verkürzte Überhang verleiht dem A6 mehr Dynamik, der verlängerte Radstand schafft mehr Bewegungsfreiheit im besonders hochwertig und stilvoll eingerichteten Innenraum. Das merken vor allem die hinten sitzenden Passagiere, die ihre Beine bequem parken können, selbst wenn vorn gerade ein Basketballprofi Platz genommen hat. Etwas mühsam gestaltet sich jedoch der Einstieg nach hinten, da die Türausschnitte zugunsten einer eleganten, coupéartigen Dachlinie etwas niedrig ausfallen. Wer sich daran stört, wird dann auf den Kombi Avant warten müssen, den Audi im Herbst nachreicht.

Wenig zu meckern gibt es auch auf den vorderen Sportsitzen (635 Euro), mit denen der Testwagen ausgerüstet ist. Der Fahrer, gleich welcher Statur, findet auf Anhieb eine passende Sitzposition hinter dem weit einstellbaren serienmäßigen Multifunktions-Lederlenkrad – und behält diese auch auf langen Strecken entspannt bei. Um mit dem neuen A6 und seiner bereits aus Auto Vergleichstest > Audi A8 L 4.2 FSI quattro  undGalerie: Audi A7 Sportback 3.0 TFSI quattro bekannten MMI-Bedienlogik zurechtzukommen, braucht man kein Technikseminar, selbst wenn der A6 mit allerlei Zusatzfunktionen wie Bluetooth-Telefonie, Google Earth-unterstütztem Navigationssystem und dem Assistenz-Paket (2760 Euro) ausgerüstet ist. Die darin enthaltenen Helfer können beispielsweise tote Winkel überwachen, automatisch die Spur halten, den Abstand zum Vordermann radargestützt regeln, bei Kollisionsgefahr eine Notbremsung einleiten, per Kamera und Navi-Abgleich Tempolimits erkennen (150 Euro) und im farbigen Head-up-Display (1380 Euro) anzeigen. Erweitern lässt sich das Hightech-Menü noch um einen Nachtsichtassistenten (2000 Euro) und die hervorragend ausleuchtenden Voll-LED-Scheinwerfer (2750 Euro), die dem A6 auch bei Nacht ein unverwechselbares Antlitz verleihen. Ferner steht noch der freundliche Parkassistent für 1170 Euro bereit, der selbsttätig passende Parklücken aufspürt und den A6 per Lenkeingriff dort hineinbugsiert. Gasgeben und Bremsen muss der Fahrer dabei allerdings selbst.

DER NEUE A6 IST AUCH WAS FÜR DEN AKTIVEN FAHRER
Die bemerkenswerten Assistenten sind zwar größtenteils sehr sinnvoll und ohne Frage ihr Geld wert, dennoch spricht der neue A6 auch den aktiven Fahrer an, der die Dinge gern selbst in die Hand nimmt. Da kommt natürlich der V6-Kompressor gerade recht, der nach dem Druck auf den Startknopf sonor klingend, aber vibrationsarm seinen Betrieb aufnimmt – um ihn an der nächsten roten Ampel gleich wieder einzustellen, wofür das serienmäßige, kraftstoffsparende Start-Stopp-System verantwortlich ist. Geht der Fahrer von der Bremse, nimmt der V6 ohne lästiges Georgel blitzschnell wieder den Betrieb auf und ist zu großen Taten bereit, wenn’s der Gasfuß verlangt. Ohne große Verluste leitet das flink schaltende siebengängige Doppelkupplungsgetriebe die Kraft weiter auf alle vier Räder. Die Kraftverteilung übernimmt das neue Kronradmittendifferenzial, und zwar sehr effi zient. Schon der Sprint auf Tempo 100 in von uns gemessenen 5,4 Sekunden belegt die starke Traktion des quattro. Jede Gaspedalbewegung wird umgehend in Vortrieb umgewandelt – besonders wenn man über das drive select System den dynamic-Modus anwählt. Doch der Top-A6 ist nicht nur ein kraftvoller Sprintstar, ihm liegt auch die gelassene, im eco-Modus zudem spritsparende Gangart. Hier sucht das Doppelkupplungsgetriebe S tronic bevorzugt die hohen Gänge auf, um dem V6 möglichst niedrige Drehzahlen abzufordern. Ein Spritsparwunder ist der 300-PS-Audi dennoch nicht (Testverbrauch: 11,8 l/100 km). Dafür sind dann eher die TDI-Versionen zuständig. Der hohe, ruckarme Schaltkomfort des automatisierten Doppelkupplungsgetriebes lässt die früher obligatorischen Wandlerautomaten nicht vermissen. Lediglich beim Losrollen unter niedriger Last ruckelt es schon mal ein wenig.

Fahrdynamisch hat der neue Audi A6 – zumindest in der hier getesteten quattro-Version – mächtig zugelegt. Vorbei sind die Zeiten, als man dem Audi im Vergleich zu seiner Konkurrenz ein eher träges Einlenkverhalten und stures Untersteuern nachsagte. Der Neue setzt jede Lenkbewegung spontan, aber nicht nervös um, folgt stur der einmal eingeschlagenen Linie. Und das macht er so unaufgeregt, dass man kaum merkt, wie schnell man eigentlich unterwegs ist. Gut, dass im Notfall auf starke, standfeste Bremsen (Bremsweg warm aus Tempo 100: 34,1 Meter) und ein effektiv regelndes ESP Verlass ist. Szenenwechsel: Kurz den Komfortmodus gewählt, und schon bügelt die empfehlenswerte Luftfederung samt der adaptiven Dämpfer (adaptive air supension, 1950 Euro) elegant alles aus, was einem an Querfugen und Schlaglöchern so begegnet. Das hohe Komfortniveau einer Business-Limousine komplettiert der A6 mit einem guten Geräusch- und Abrollkomfort. Lediglich einzelne Teerflicken entlocken dem mit 20-Zöllern bestückten Testwagen leichte Poltergeräusche. Dennoch ist der A6 rundum gelungen und ist sogar etwas günstiger als ein vergleichbare 5er BMW oder eine Mercedes E-Klasse. Allerdings bewegt sich auch der A6 bereits im Hochpreissegment, insbesondere wenn man die zahlreichen Extras berücksichtigt.

Fazit

Der Audi A6 3.0 TFSI quattro kommt der perfekten Business-Limousine sehr nahe. Er bietet Hightech-Details, Dynamik sowie erlesenen Langstreckenkomfort, und er dokumentiert dies auf repräsentative Weise nach außen durch sein gelungenes Design sowie die sehr hochwertige Verarbeitung. Fahrleistungen und Bremswerte sind top, der Verbrauch geht in Anbetracht von 300 PS, Allradantrieb und Automatik-Funktion in Ordnung. Überdies hat Audi mit den TDI-Motoren auch sparsamere Alternativen im Programm. So viel ist sicher: Der A6 bewegt sich mindestens auf Augenhöhe mit der etablierten Konkurrenz. Wir freuen uns schon jetzt auf den ersten Vergleichstest.

Technische Daten
Motor 
ZylinderV6, 4-Ventiler
Hubraum2995
Leistung
kW/PS
1/Min

213/290
4850 U/min
Max. Drehmom. (Nm)
bei 1/Min
420
2500 U/min
Kraftübertragung 
Getriebe6-Stufen-Automatik
AntriebAllradantrieb, permanent
Fahrwerk 
Bremsenv: innenbelüftete Scheiben
h: Scheiben
Bereifungv: 225/50 R 17
h: 225/50 R 17
Messwerte
Gewichte (kg) 
Leergewicht (Werk)1780
Beschleunigung/Zwischenspurt 
0-100 km/h (s)6
Höchstgeschwindigkeit (km/h)250
Verbrauch 
Testverbrauch11.5l/100km (Super)
EU-Verbrauch9.4l/100km (Super)
Reichweitek.A.
Abgas-Emissionen 
Kohlendioxid CO2 (g/km)k.A.

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