Hyundai Genesis Coupé 3.8 V6 - Klare Ansage Hyundai Genesis Coupé 3.8 V6
Hyundai will an Profil zulegen. Das neue, 303 PS starke Genesis Coupé mit Heckantrieb kommt da genau zur richtigen Zeit
Eckdaten | |
---|---|
PS-kW | 303 PS (223 kW) |
Antrieb | Hinterrad, 6 Gang manuell |
0-100 km/h | 6.4 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 240 km/h |
Preis | 35.000,00€ |
Es scheint, als habe es Hyundai satt, ausschließlich als Hersteller vernünftiger Autos zu günstigen Preisen zu gelten. Das gerade bei uns präsentierte große SUV ix55 mit 239 PS starkem Dreiliter-Turbodiesel und die V8-Limousine Genesis in den USA waren die ersten Vorboten des neuen Selbstverständnisses. Und nun wird auch aus herrlich unvernünftigen Sportwagenstudien plötzlich Realität.
Aktuelles Beispiel: das neue Genesis Coupé. 2007 als Concept-Car vorgestellt, steht es in den USA kurz vor der Markteinführung. Dabei haben die Koreaner nicht wie beim noch in Deutschland erhältlichen Coupé nur die schnittige Hülle der Studie auf eine vorhandene Plattform mit Frontantrieb gestellt, sondern dem neuen Zweitürer einen dynamischen Heckantrieb verpasst.
Mit dem 303 PS starken, 3,8 Liter großen V6-Aggregat der Topversion ist das neue Coupé der heißeste Hyundai, den es je gab. Und der klingt bereits im Stand mit seinem vollmundigen V6- Bass aus den beiden ovalen Endrohren nach purem Vergnügen. Gasbefehle kommentiert der Aluminium-Triebsatz mit variablen Steuerzeiten für Ein- und Auslassventile mit einem heiseren Fauchen.
DAS COUPÉ MACHT SPASS
Erster Gang, Kupplung und Gas miteinander fein koordiniert – und der Hyundai scharrt nicht mit den Vorderrädern auf der Stelle, sondern zeichnet in bester Sportwagenmanier seine Reifenspuren mit den Hinterrädern auf den Asphalt. Jedoch nur, wenn es der Fahrer darauf anlegt. Ansonsten erzeugt der Heckantrieb erstaunlich viel mechanischen Grip. Die Konstruktion stammt aus der Genesis-Limousine und beherrscht nicht nur beim Sprint, sondern vor allem in Kurven den verlustarmen Transport der Kraft auf die Straße.
Dem manuellen Schaltgetriebe fehlt es zwar noch an einer etwas exakteren Führung, dafür passen die sechs Übersetzungen gut zur bulligen Leistungscharakteristik des Sechszylinders. Wahlweise bietet Hyundai auch eine Sechsstufenautomatik von ZF an. Ein kurze Probefahrt zeigte aber, dass die amerikanische Abstimmung von Motormanagement und Automatik dem manuellen Getriebe unterlegen ist – selbst schalten ist also erste Wahl.
Das Supersportwagen Foto-Quiz der AUTO ZEITUNG:
» Können Sie sich merken, wo sich der passende Sportwagen versteckt?
Gut ausbalanciert mit 55 Prozent des Gewichts vorn und 45 hinten, bleibt der koreanische Sportwagen auch bei abgeschaltetem ESP leicht zu dirigieren. Der Fahrer fühlt sich dabei sicher und damit im attraktiv gestalteten Innenraum auch sehr wohl. Das Lenkrad liegt gut zur Hand, die angenehm ausgeformten Sitze haben den Piloten fest im Griff, und die tiefe Sitzposition gibt nicht nur Sportwagen-Flair, sie gewährt auch Großgewachsenen ausreichend Kopffreiheit. Lenkbefehlen folgt der flache Asiate so willig wie bisher kein anderer Hyundai zuvor.
Das Coupé verzichtet zudem auf wilde Ausfallschritte bei Lastwechseln. Dennoch lassen sich auch mit ihm und ein wenig Nachdruck saubere Drifteinlagen auf den Asphalt zaubern. Allerdings erreicht der sehr sicher ausgelegte Genesis bei Lenkung und Fahrwerk noch nicht ganz das dynamische Niveau der Konkurrenten, mit denen sich die Hyundai-Manager bei der Präsentation schon im Wettstreit sehen: Infiniti G37 Coupé, Nissan 370Z und BMW 335i Coupé sind als künftige Rivalen im Gespräch.
Während die Amerikaner das heiße Coupé bereits jetzt ordern können, diskutiert man in Korea noch, ob man den flachen Sportler auch in Deutschland anbieten soll. Die Verantwortlichen hierzulande sind sich aber schon ziemlich sicher, dass der Hecktriebler kommt. Der Preis dürfte dann bei knapp 35 000 Euro liegen – voll ausgestattet. Denn günstig will man bei Hyundai nach wie vor bleiben. Michael Godde
EIN ZWEILITER-TURBO MIT 210 PS
steht für den das Genesis Coupé ebenfalls zur Wahl. Der aufgeladene Motor passt gut in die Zeit. Im Gegensatz zum großen V6 stellt er sein gesamtes Drehmoment von immerhin 299 Nm bereits ab 2000 Touren bereit. Damit könnte der Turbo künftig eine günstige Einstiegsvariante zu Preisen knapp unter 30 000 Euro sein – ein netter Rivale für VW Scirocco und Co.
Fazit
Technische Daten | |
---|---|
Motor | |
Zylinder | V6-Zylinder, 4-Ventiler |
Hubraum | 3778 |
Leistung kW/PS 1/Min | 223/303 6300 U/min |
Max. Drehmom. (Nm) bei 1/Min | 361 4700 U/min |
Kraftübertragung | |
Getriebe | 6 Gang manuell |
Antrieb | Hinterrad |
Fahrwerk | |
Bremsen | v: innenbelüftete Scheiben h: Scheiben |
Bereifung | v: 225/45 R 18 h: 255/45 R 18 |
Messwerte | |
---|---|
Gewichte (kg) | |
Leergewicht (Werk) | 1580 |
Beschleunigung/Zwischenspurt | |
0-100 km/h (s) | 6.4 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 240 |
Verbrauch | |
Testverbrauch | k.A. |
EU-Verbrauch | k.A. |
Reichweite | k.A. |
Abgas-Emissionen | |
Kohlendioxid CO2 (g/km) | k.A. |