Mercedes CLK Brabus K8 Maxi-Mumm
Schiere Kraft ist nicht alles - Mercedes Tuner Brabus betreibt großen Aufwand, um die fahrdynamischen Qualitäten eines CLK zu optimieren.
Eckdaten | |
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PS-kW | 551 PS (405 kW) |
Antrieb | Heckantrieb, 5 Gang Automatik |
0-100 km/h | 4.1 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 325 km/h |
Preis | 149.300,00€ |
Längst sind Sportwagen nicht mehr nur etwas für harte Männer. Seit Annehmlichkeiten wie Servolenkung und zahlreiche elektrische Helferlein flächendeckend Einzug gehalten haben, beklagt manch engagierter Automobilist den Verlust des unverfälschten Fahrgenusses - und gönnt sich einen Lotus Elise. Schließlich steht die knapp 1,12 Meter flache Flunder aus dem ostenglischen Hethel seit ihrem Debüt 1995 in dem Ruf, Autofahren pur zu garantieren. Doch die Lotus-Klientel will gepflegt werden. Deshalb haben die Engländer jüngst das 3,87 Meter kurze Sportgerät einer Kraftkur unterzogen. Neben den bisher bekannten 122 und 158 PS starken Varianten wird die Baureihe nun um eine weitere Version mit 192 PS ergänzt: Vorhang auf für den Lotus Elise 111 R. Das Top-Modell steht nicht nur in der Leistung, sondern erwartungsgemäß auch im Preis an der Spitze: Erst gegen die Zahlung von 41900 Euro rückt der Lotus-Händler die Schlüssel heraus. Dafür üben sich die Engländer bei der Ausstattung in der Kunst des Weglassens: Airbags und ESP gibt es nicht. Eine Klimaanlage kostet 1900 Euro. Elektrische Fensterheber sind nur im "Touring"-Paket für 2725 Euro erhältlich, das unter anderem auch eine geräuschdämmende Teppichauskleidung des Innenraums, Lederausstattung und ein isoliertes Stoffverdeck enthält. Immerhin gehören eine Teillederausstattung, Zentralverriegelung und ein CD-Radio zur Serie. Das neue Aggregat entstammt im Gegensatz zu den schwächeren Motoren nicht der so genannten K-Serie von Rover. Vielmehr griffen die Briten auf japanische Großserientechnik zurück und implan-tierten Toyotas 1,8-Liter-Vierzylinder-Vierventiler. Das Triebwerk, bekannt aus den Modellen Corolla TS und Celica TS, verfügt über eine variable Ventilsteuerung, die die Einlass-Steuerzeiten und sogar den Ventilhub in Abhängigkeit von der Drehzahl verändert. Angesichts eines Leistungsgewichts von nicht einmal fünf Kilogramm pro PS (Fahrzeuggewicht je nach Ausstattung 860 bis 916 kg) darf angenommen werden, dass die stärkste Elise das Niveau der fahrdynamischen Qualitäten noch ein Stück höher schraubt. Dafür sprechen nicht nur die Papierdaten, nach denen die 100-km/h-Marke nach 5,2 Sekunden passiert ist und der Vortrieb erst bei 241 km/h enden soll, sondern auch unsere Erfahrungen nach den ersten Kilometern. Wo in den schwächeren Versionen etwa beim Herausbeschleunigen aus Kurven mitunter der Wunsch nach mehr Leistung aufkommt, lässt die Elise 111 R keine Wünsche offen. Während das Aggregat in Corolla und Celica durch Drehzahlen bei Laune gehalten werden will, kommt der Motor hier dank des niedrigen Gewichts und der geänderten Motorsoftware spürbar spontaner zur Sache. So schwingt die Drehzahlmessernadel mit einer ebensolchen Leichtigkeit über die Skala wie der Lotus über den Asphalt. Jenseits der 6000/min zündet der Vierventiler den Nachbrenner. Dann nämlich werden einlassseitig die auf der Nockenwelle sitzenden "schärferen" Zweit-Nocken aktiviert, die den Ventilhub vergrößern und den Füllungsgrad der Zylinder bei hohen Drehzahlen verbessern. Das Ergebnis: Es entsteht deftiger Schub, den der Fahrer spä-testens bei 8000/min nach dem Aufblinken der Schaltlampe im Cockpit mit dem Einlegen des nächst höheren Gangs im Zaum halten sollte. Für zehn Sekunden, so versichert Entwicklungsleiter Nick Adams, vertrage der Motor jedoch auch 8500/min, bevor ihn der einsetzende Drehzahlbegrenzer vor dem Exitus bewahre. Im Gegensatz zu früher stimmt nun auch die akustische Untermalung dank einer neu entwickelten Doppelrohrauspuff-Anlage, die beim Beschleunigen einen sportlichen Sound in die Umgebung entlässt. Fielen die vorherigen Lotus-Schaltboxen bereits in die Kategorie "knackig", so ist beim neuen, ebenfalls von Toyota stammenden und optimal gestuften Sechsgang-Getriebe eine nochmals verbesserte Schalthebelführung zu verzeichnen. Auch an das Fahrwerk haben die Lotus-Ingenieure Hand angelegt und die Federrate um 20 Prozent erhöht. So lässt sich der kleine Brite mit der zwar servolosen, aber dennoch messerscharfen Lenkung ruck, zuck in die verwinkelsten Kurven-Kombinationen treiben und vermittelt nicht zuletzt durch die auf dem Asphalt klebenden Bridgestone RE 040-Reifen (vorn: 175/55 R 16 W; hinten: 225/45 R 17 90W) sowie das verwindungssteife Aluminium-Chassis Gokart-Feeling. Damit sind Kurventempi möglich, die weit jenseits des Beifahrers Wohlfühlgrenze liegen. So zeigt sich der Lotus 111 R in der Summe als eine gelungene puristische Fahrmaschine von hoher fahrdynamischer Güte eben Reif von der Insel.
Technische Daten | |
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Motor | |
Zylinder | V8 |
Hubraum | 5439 |
Leistung kW/PS 1/Min | 405/551 6400 U/min |
Max. Drehmom. (Nm) bei 1/Min | 780 3000 U/min |
Kraftübertragung | |
Getriebe | 5 Gang Automatik |
Antrieb | Heckantrieb |
Fahrwerk | |
Bremsen | v: innenbel. Scheiben h: innenbel. Scheiben |
Bereifung | v: 235/35 R 19 h: 285/30 ZR 19 |
Messwerte | |
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Gewichte (kg) | |
Leergewicht (Werk) | 1790 |
Beschleunigung/Zwischenspurt | |
0-100 km/h (s) | 4.1 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 325 |
Verbrauch | |
Testverbrauch | 18.9l/100km (Super Plus) |
EU-Verbrauch | k.A. |
Reichweite | k.A. |
Abgas-Emissionen | |
Kohlendioxid CO2 (g/km) | k.A. |