Du denkst: "Furie, was...?" – und liegst verdammt richtig!
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Mobiles Monster
Schon die Ansicht berauscht: Der Furai sprengt übliche Perspektiven
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Einatmen, ausatmen. Wie alle Lebewesen. Dieses hier saugt den Sauerstoff für sein feuerheißes Dreischeiben-Wankelherz über eine hoch aus dem Rücken ragende Kohlefaser-Struktur
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Optische Täuschung? Augen zukneifen, auf Abstand gehen – und man sieht ganz kurz den Mazda 2
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Die Silhouette scheint auf den ersten Blick konventionell. Dann mutiert der Furai aber zur Erscheinung
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Pro Speed: riesige Luke am Heck, bizarre Luftleitfinnen mit LED-Kanten und ein Monster-Diffusor
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Technik, die sich durch Optik, Klang und schiere Brillianz plötzlich ablöst von der reinen Funktion
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Um nun aber mehr als optischen Alarm zu generieren, weicht der Furai vom üblichen Designkonzept-Thema ab
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Dieses Auto ist nicht nur eine betörende Schönheit – es funktioniert auch!
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Furai bedeutet "Der Klang des Windes"
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Fein dosierte Kaminwirkung: Durch diese zierlich geschlitzten Vents führt der Mazda Furai hinter den Radhäusern die Bremshitze ab
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Schönheit hieß immer gleich auch Symmetrie und Harmonie. Dieser Furai strahlt in völligem Gegenzug beinahe chaotische Unruhe aus
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Mulsanne-Gerade in Le Mans voll, und weit hinten verglüht die Konkurrenz: Die Rückspiegel wuchern extrem effektvoll aus dem Dach
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Kiemenatmung: Der 340 PS starke Dreischeiben-Wankelmotor saugt durch die geschlitzte Kohlefaser-Airbox an, gekühlt wird über die seitlichen Öffnungen
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Von 300 auf null: brachiales Bremsen mit den höllischen Brembo-Wurfankern aus dem Courage C65 LMP2
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Natürlich alles nur für die Sicherheit: In die Türausschnitte...
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...eingearbeitete Reflektoren glimmen bei Nacht wie der Eingang in die Unterwelt
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Gegen dieses ekstatisch-fanatische Fahrtier ist der Audi R8 ein brav gescheiteltes Schwiegersöhnchen. Sehen und hören Sie den japanischen Renner
Le-Mans-Prototypen verfügen über zwei Sitzplätze. So steht es zumindest im Reglement. Ob aber zwei erwachsene Menschen tatsächlich in den einigermaßen beengten Innenraum eines solchen Boliden passen, ist auf der Rennstrecke normalerweise eine rein theoretische Frage. Beifahrer sind bei Sportwagenrennen nämlich unerwünscht – und das schon seit vielen Jahrzehnten.
Bei der Begegnung mit dem Mazda Furai wird aus der Frage nach der vermeintlichen Zweisitzigkeit eines LMP-Renners der Praxistest. Denn bevor ich selbst hinter dem Steuer Platz nehmen darf, soll mir Testfahrer Mark Ticehurst erst einmal auf der Strecke eine kurze Einführung in die Fähigkeiten dieser spektakulären Studie geben. Vielleicht steckt dahinter aber auch nur eine Politik der Abschreckung, schließlich sind die Mazda-Verantwortlichen um das Wohl ihres zwei Millionen Dollar teuren Einzelstücks besorgt. Und es soll schon Beifahrer gegeben haben, die nach dieser Demonstration der Möglichkeiten dankend auf eigene Fahrversuche verzichtet haben. Denn unter der mattschwarzen Hülle verbirgt sich reinrassige Renntechnik – und deren Potenzial kann das eigene fahrerische Talent tatsächlich sehr schnell überfordern.
Schwieriger Einstieg
Die erste Erkenntnis beim Versuch der Annäherung an den Furai: Zwei Menschen passen in das Cockpit – irgendwie zumindest. Der Begriff Klaustrophobie beschreibt die Empfindungen dabei übrigens relativ genau. Man tritt sich buchstäblich gegenseitig fast auf die Füße. Nennenswertes Übergewicht oder akute Bandscheibenprobleme sind bereits beim Einstiegsversuch klare K.o.-Kriterien.
Zweite Erkenntnis nach ein paar Runden als Co-Pilot: Der Furai ist ein reiner Rennwagen. Das überrascht wenig, denn schließlich ist ein Courage C65 der Kategorie LMP2 die technische Basis dieser aufregenden Designstudie. In der American Le Mans Series (ALMS) feierte dieser Wagen Rennerfolge. Und dankenswerter Weise verzichteten die Mazda-Ingenieure darauf, dem Charakter des Wankel-Renners zu Leibe zu rücken.
Was das bedeutet, zeigt der Selbstversuch nach dem etwas mühsamen Platztausch. Mit dem Druck auf den Starterknopf erwacht der Dreischeiben-Wankelmotor lautstark zum Leben. Die Übersetzung des ersten Gangs des über Schaltwippen betätigten sequenziellen Sechsganggetriebes ist ziemlich lang gewählt, was das Anfahren nicht unbedingt erleichtert. Rollt aber der Mazda, wird das Kupplungspedal nicht mehr benötigt.
Das 450 PS starke Kreiskolben-Triebwerk begeistert sofort mit seiner Drehfreude. Mahnen die Lampen im Display zum Gangwechsel, setzt das Getriebe die Schaltbefehle beeindruckend schnell um. Präzise und absolut direkt folgt der Wagen allen Lenkbefehlen. Und die Wirkung der Kohlefaserbremsanlage ist schlicht phänomenal.
Keine Renneinsätze
Als Hommage an die eigene Rennsporthistorie ist der Furai gedacht. Immerhin haben die Japaner 1991 die 24 Stunden von Le Mans mit einem Wankel-Auto gewonnen – und in den USA ist die Marke im Sport seit Jahren sehr aktiv. Ein alltagstauglicher Supersportwagen ist der Mazda aber definitiv nicht. Dem Wettbewerb bei Sportwagenrennen wie der ALMS soll er sich auch nicht stellen – trotz seiner sportlichen Gene. Doch die Rennstrecke ist der natürliche Lebensraum des Furai, als reiner Blickfang ist er zu schade. Die Idee einer eigenen Markenpokal-Rennserie hätte deshalb großen Reiz. Und bei einem solchen Einsatz dürfte der Beifahrersitz dann auch gern leer bleiben. Dieter Serowy