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Alle Infos zum Mercedes SLK

Mercedes SLK: Gebrauchtwagen kaufen Kaufberatung zum Mercedes SLK

Der Mercedes SLK sieht selbst 20 Jahre nach dem Debüt so flott aus wie am ersten Tag. Wir spüren seinem Geheimnis ewiger Jugend nach und suchen die Problemzonen. Was gibt es beim Kauf zu beachten? Unsere Kaufberatung gibt Auskunft.

Mag sein, dass wir vor lauter Roadstern heutzutage den Überblick und die Wertschätzung für diese großartige Modellvariante verloren haben. Doch es gab eine Zeit – die Älteren werden sich erinnern –, da konnte man die offenen Sportwagen aus deutscher Provenienz an den Fingern einer Hand abzählen. Es waren Jahr für Jahr die gleichen Typen aus dem Südwesten der Republik, ein kleiner Zirkel, maßgeschneidert für Herren mit Geld und grauen Schläfen, seriös, souverän, selbstverliebt, seniorentauglich. Die Hersteller fühlten sich wohl da oben an der Spitze des Marktes, bis jemand bei Daimler-Benz mal einen Blick aus dem Fenster nach Osten warf und die Situation erkannte. Mit unglaublicher Kreativität, innovativen Technologien und perfekter Zuverlässigkeit hatten die japanischen Hersteller schon die Mittelklasse aufgemischt, und nun schickten sie sich an, auch den deutschen Luxuswagen auf den Pelz zu rücken. Die Stuttgarter Gegenreaktion gehört zu den wichtigsten Prozessen in der Automobilgeschichte der Neunzigerjahre: Um den Anspruch des Technologieführers zu verteidigen, startete Mercedes eine Offensive aus innovativen Spezialitäten und neuartigen Fahrzeugformen. Sie führte zur heutigen "Klasseneinteilung", zur unvollendeten Brennstoffzelle und zu einem vollendet sportlichen, leichten und kurzen Zweisitzer mit Kompressormotor und einem im Kofferraum versenkbaren Stahldach: dem SLK (R170). Das Einzigartige am SLK ist die Kombination aus Fortschritt und Tradition: Mit Kompressormotoren hatte Paul Daimler die Marke schon in den Zwanzigern "aufgeladen", und nun brachte Mercedes das Roots-Gebläse als erster Hersteller flächendeckend in der Mittelklasse zum Einsatz. Passend dazu tauchten die Power-Höcker in der Motorhaube wieder auf, typische Designelemente des 300 SL Flügeltürers, die seit ihrer Renaissance im SLK zu Erkennungszeichen aller Mercedes-Zweisitzer geworden sind.

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Mercedes Modellpalette bis 2016:

 

 

 

Gebrauchtwagen: Mercedes SLK Kaufberatung

Zwar hatte das Variodach kein direktes Vorbild und konterkarierte die Bezeichnung Roadster, aber bei einer Marke, deren offene Sportwagen einst nach der prägnanten Form des Hardtops "Pagode" genannt wurden, sehen wir das nicht so eng. Der SLK gehört mit geöffnetem Dach wie im geschlossenen Zustand zu den hübschesten Mercedes-Modellen der jüngeren Vergangenheit. Zugeschrieben wird seine Formgebung zwei Designern, die kurioserweise beide bei Mercedes keine Zukunft fanden: Murat Günak, der anschließend vor allem bei Peugeot Akzente setzte, und Michael Mauer, der später bei Saab sein Geschick im Umgang mit Markentraditionen bewies und aktuell bei Porsche stilsicher die Richtung vorgibt. Der SLK entstand in einer Hochphase der organisch abgerundeten Karosserieformen. Sein Heck wirkte damals noch gewöhnungsbedürftig, doch heute ist es ein klarer Pluspunkt. Welches andere Großserienauto kann man schon zweifelsfrei von hinten identifi zieren? Mercedes versuchte gar nicht erst, den Kofferraum rund zu schleifen, sondern ließ ihn provozierend rechtwinklig und klebte sogar noch dreieckige Rückleuchten auf die Ecken, die aussahen wie Warnlampen. Das Metallklappdach machte Schule, und das ausgerechnet bei Viersitzern, wo eine gelungene Konstruktion deutlich komplizierter ist und bestenfalls wie ein Coupé aussieht.

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SLK 230 Kompressor kostet ab 7400 Euro (Zustand 2)

Der Beliebtheit des SLK tat dies keinen Abbruch. Mercedes konnte ihn über acht Jahre ohne nennenswerte optische Änderungen bauen und über 300.000 Mal verkaufen. Daraus resultiert heute ein enormes Angebot an Liebhaberstücken und gut abgehangenen Gebrauchten, die alle zu sehr günstigen Konditionen gehandelt werden. Es bedarf jedoch keiner prophetischen Fähigkeiten, um den herausragenden Exemplaren einen sicheren Platz in Daimlers "Hall of Fame" zu sichern. Da wären als erstes die Kompressor-Modelle zu nennen, bevorzugt nicht aus den frühen Modelljahren, sondern aus der zweiten Serie ab Februar 2000 und – ungewöhnlich für einen Mercedes – besser mit Schaltgetriebe. Das Facelift bescherte dem SLK nämlich ein sauber gestuftes und prima zu schaltendes Sechsgang-Getriebe und weitere substanzielle Verbesserungen in Form eines agileren Fahrwerks mit serienmäßigem ESP sowie in jeder Hinsicht besserer Sitze. Außerdem bieten die ab 2000 gebauten Modelle einen besseren Geräuschkomfort und scheinen nicht so anfällig für Rostfraß zu sein wie die Modelle aus den 90ern. Mit dem aufgeladenen Vierzylinder ist der SLK ein schnelles Cabrio mit hohem Lang-Version: Vom 354 PS starken SLK 32 AMG wurden insgesamt nur 4333 Exemplare gebaut, und nicht einmal 1000 Stück waren für den deutschen Markt bestimmt.

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AMG-SLK gebraucht ab 16.000 Euro (Zustand 2)

Die wenigen sehr gut erhaltenen AMG-SLK haben längst die Talsohle der Wertentwicklung erreicht. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um noch ein topgepflegtes Ersthand-Auto aufzuspüren. Günstiger findet man keinen grundsolide gebauten Sportwagen, der in unter fünfeinhalb Sekunden von  Null auf Hundert spurtet und von der elektronischen "Fußfessel" erst bei 250 km/h regelrecht eingebremst werden muss. Die Fünfstufen-Automatik ist in diesem Fall obligatorisch. Nur wer im SLK einen kleinen SL sieht, sollte stattdessen lieber nach einem gut erhaltenen 3,2-Liter-V6 ohne Aufladung und AMG-Trimm Ausschau halten. Der in nahezu allen Mercedes-Baureihen von der C-Klasse bis zur S-Klasse eingesetzte Dreiventil-Sechszylinder überzeugt durch enorme Kraftreserven bei mittleren Drehzahlen und muss selbst bei ausgesprochen flotter Fahrweise praktisch nie an seine Grenzen getrieben werden – ein seriöses, souveränes, aber auch selbstverliebtes Auto, maßgeschneidert für Herren mit grauen Schläfen. Aber was ist daran falsch, wenn es sich um einen klassischen Mercedes handelt?

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Techn. Daten (Baujahr)SLK
200
SLK 200 KompressorSLK 230 Kompressor
MotorR4-Zyl.,
4-Ventiler
R4-Zyl.,
4-Ventiler
R4-Zyl.,
4-Ventiler
Hubraum1998 cm³1998 cm³2295 cm³
Leistung
bei
100 kW/136 PS
5500 /min
120 kW/163 PS
5300 /min
142 kW/193 PS
5300 /min
Max. Drehmoment
bei
190 Nm
3700 /min
230 Nm
2500 /min
280 Nm
2500 /min
Getriebe5-Gang, manuell6-Gang, manuell5.Gang, manuell
L/B/H in mm3995/1715/12844010/1715/12743995/1715/1284
Radstand in mm240024002400
Höchstgeschw.207 km/h223 km/h231 km/h
Verbrauch11,1 l S/100 km10,6 l S/100 km11,3 l S/100 km
Grundpreis (Jahr)52.900 Mark
(1996)
60.088 Mark
(1996)
60.950 Mark
(1996)

 

Techn. Daten (Baujahr)SLK 320SLK 32 AMG
MotorV6-Zyl. 90°, 3-Vent.V6-Zyl., 90°, 3-Vent.
Hubraum3199 cm³3199 cm³
Leistung
bei
160 kW/218 PS
5700 /min
260 kW/354 PS
6100 /min
Max. Drehmoment
bei
310 Nm
3000 /min
450 Nm
4400 /min
Getriebe5-Stufen-Automatik5-Stufen-Automatik
L/B/H in mm4010/1715/12794010/1712/1270
Radstand in mm24002400
Höchstgeschw.245 km/h250 km/h (abgeregelt)
Verbrauch12,1 l S/100 km13,5 l SP/100 km
Grundpreis (Jahr)77.604 Mark
(2000)
111.169 Mark
(2001)

 

 

Unser Fazit

Beim SLK gilt: je jünger, desto besser. Schreiben Sie das H-Kennzeichen in den Wind, denn unabhängig von der Motorversion ist jedes ab Februar 2000 produzierte Modell den frühen Jahrgängen qualitativ klar überlegen. Die Kompressor-Vierzylinder sind charakterstarke Allrounder, der V6 bietet mehr Luxus und typischen Mercedes-Komfort, der SLK 32 AMG dagegen beeindruckt mit brachialer Kraft. Doch seinen Unterhaltungswert gibt’s nur zu Tarifen, mit denen Sie auch einen großen SL unterhalten könnten.

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