Der Porsche 550 RS Spyder ist eine Legende. Hans Herrmann wurde in ihm Dritter bei der Carrera Panamerica 1954 und ein Jahr später trat ein gewisser James Dean in ihm seine letzte Fahrt an. Eines der letzten gut erhaltenen Exemplare wird jetzt versteigert. Für etwa sieben Millionen Euro.
Als Porsche in den frühen 1950er Jahren beschloss, einen Rennwagen zu bauen, ließen sie sich von den Prototypen Walter Glocklers und dem bereits existierenden Porsche 356 Speedster inspirieren. Das Ergebnis war der Porsche 550 RS Spyder. Das Kürzel RS steht logischerweise für "Rennsport" und der 550 RS war sehr erfolgreich auf der Rennstrecke. Der Rennfahrer Hans Herrmann nahm in diesem Wagen 1954 an der 3000 Kilometer langen Carrera Panamerica teil, verwies 73 Teilnehmer, viele von ihnen in deutlich höher motorisierten Autos unterwegs, auf die Plätze. Er musste sich im Ziel nur einem Ferrari 375 Plus Pinin Farina und einem Ferrari 375 MM Vignale geschlagen geben. Zu verdanken sind solche Erfolge auch dem sehr geringen Gewicht, dem großflächigen Einsatz von Aluminium sei Dank. Sein Leergewicht von 550 Kilogramm scheint die Namensgebung beeinflusst zu haben, tatsächlich wird die Zahl 550 aber von der Konstruktionsnummer abgeleitet. Der 1,5-Liter-Motor entwickelt zwischen 110 und 134 PS und beschleunigt den 550 RS Spyder bis auf 220 km/h.
Ein Porsche 550 RS Spyder für geschätzte 7,25 Millionen Euro
Nur 90 Exemplare wurden damals gebaut und ein aktuell über das Auktionshaus Bonhams angebotenes Exemplar trägt die Chassis-Nummer 90. Es handelt sich also um das letzte, 1956 gebaute Exemplar der Kleinserie und hat an keinem Rennen mehr teilgenommen. Laut Auktionshaus ist es ein Original, das nie restauriert wurde, sich aber dennoch in einem hervorragenden Zustand befindet. Dieser Porsche 550 RS Spyder hat 2010 den "FIVA Award for Originality" auf dem Councours d'Elegance in Pebble Beach gewonnen. Und da es der letzte seiner Art in einem solch hervorrandem Zustand ist, taxiert Bonhams den Auktions-Kaufpreis im Vorfeld mit 6,2 Millionen britischen Pfund, was umgerechnet etwa 7,25 Millionen Euro sind. Wer jetzt aufgrund des doch recht üppigen Preises einen weiteren Kaufanreiz benötigt: Von den 90 Exemplaren fanden damals exakt fünf ihren Weg in die USA und einer der Käufer war ein gewisser James Dean, der seinen alten 356 Speedster in Zahlung, 3000 Dollar zusätzlich auf den Tisch packte, in den Wagen hüpfte und dann am 30. September 1955 den Higway 446 befuhr. Der Rest ist Geschichte.