Audi RS 6 (2019): Preis/PS/performance
Extremes RS 6-Sondermodell in Planung?
- Preis: Audi RS 6 (2019) ab 128.000 Euro
- Antrieb: Vierliter-V8-Biturbo mit 600 PS & 800 Nm
- Exterieur: Kaum Gemeinsamkeiten mit Basismodell
- Interieur: Sportliche Details kennzeichnen den RS 6
- Das ist der Audi RS 6 performance
- Noch stärkere Variante geplant?
- Fahreindruck: Der RS 6 ist extrem leichtfüßig & RS 6 performance das bessere Angebot
Die langjährige RS-Geschichte mündete 2019 wohl im dramatischsten Audi RS 6, den es bisher gab – dies untermauern auch die PS-Leistung und der Preis. 2022 debütierte der verschärfte Audi RS 6 performance, der von einem noch extremeren Sondermodell getoppt werden könnte.
Preis: Audi RS 6 (2019) ab 128.000 Euro
Kraft, Leistung und Dynamik sichtbar machen, ist in Zeiten der Mobilitätswende und der allgegenwärtigen Klimadiskussion ein sehr selbstbewusster Schritt. Audi ist ihn 2019 gegangen – ein weiteres Mal. Seitdem ist der Audi RS 6 in der aktuellen Generation auf dem Markt und steht zu einem Preis ab 128.000 Euro (Stand: November 2022; im Mai 2023 nicht konfigurierbar) beim Händler. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Die Audi Sport GmbH feiert 2023 den 40. Geburtstag (Video):
Antrieb: Vierliter-V8-Biturbo mit 600 PS & 800 Nm
Der V8-Biturbo des Audi RS 6 (2019) leistet 600 PS (441 kW) und produziert 800 Newtonmeter. Damit soll der Audi RS 6 (2019) optional locker auf Tempo 305 statt der 250 km/h stürmen. Tempo 100 ist laut Audi nach 3,6 Sekunden erreicht, die 200-km/h-Marke fällt nach zwölf Sekunden. Zudem ist der Biturbo mit einem 48-Volt-Bordnetz verlinkt. Ein Riemen-Starter-Generator ist das Herzstück des Mildhybrid-Systems. Bei leichten Verzögerungen nutzt das System die Bremsenergie, um einen separaten Lithium-Ionen-Akku mit bis zu zwölf kW zu laden. Wenn im Geschwindigkeitsbereich zwischen 55 und 160 km/h vom Gas gegangen wird, wählt das System zwischen zwei Optionen: Je nach Fahrsituation und vorgewähltem Fahrmodus gewinnt der RS 6 Energie zurück oder segelt bis zu 40 Sekunden mit ausgeschaltetem Motor dahin. Beim erneuten Tritt aufs Gaspedal erweckt der Riemen-Starter-Generator den Biturbo wieder zum Leben. Zudem erlaubt die Mildhybrid-Technik den Start-Stopp-Betrieb, etwa beim Heranrollen an eine Ampel, bereits ab 22 km/h. 0,8 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer sollen sich so trotz des Mehrgewichts einsparen lassen. So attraktiv wurden Power und Effizienz bisher selten verpackt. Dass die Kundschaft mit ihrem Audi RS 6 (2019) auch Anhänger ziehen kann, unterstreicht den großen Alltagsnutzen des Kraft-Kombis.
Die Konkurrenten:
Exterieur: Kaum Gemeinsamkeiten mit Basismodell
Mit dem zivilen A6 Avant hat der Audi RS 6 (2019) nicht mehr viel gemeinsam. Schon die Front ist eigenständig: Neben der neuen Haube inklusive Powerdome übernimmt der RS 6 Avant auch die flacheren Frontscheinwerfer des RS 7. Ohnehin ist bis auf Dach, Vordertüren und Heckklappe alles neu. Vor allem, die pro Seite um je vier Zentimeter verbreiterte Karosserie mit ihren ausgestellten Kotflügeln und die mächtigen 22-Zoll-Räder verleihen dem RS 6 einen eigenen, sehr dramatischen Auftritt.
Interieur: Sportliche Details kennzeichnen den RS 6
Auch beim Innenraum bemühen wir den Vergleich zum Standardmodell: Denn hier zeigt sich der Audi RS 6 (2019) erstaunlich uneigenständig. Gut ausgeformte und Halt gebende Sportsitze, Karbondekor und ein Sportlenkrad mit unten abgeflachtem Kranz sind die Hauptunterscheidungsmerkmale. Hinzu kommen sportlich aufgemachte Grafiken im digitalen Cockpit und eine Edelstahlpedalerie. Auch der schwächere Audi S6 fällt da im Ersteindruck kaum ab.
Von Michael Godde
Das ist der Audi RS 6 performance
Lange mussten die Fans warten, aber seit Ende 2022 setzt der Audi RS 6 Performance dem Sportkombi pünktlich zu seinem 20. Geburtstag die Krone auf. Und genau das ist das Hauptthema beim performance, der dank größerer Turbolader und eines höheren Ladedrucks 30 PS (22 kW) und 50 Newtonmeter Drehmoment extra an Bord hat. In Summe ergibt das 630 PS (463 kW) und 850 Newtonmeter Drehmoment. Dafür klingt der Mehrpreis von 7000 Euro (Grundpreis 135.000 Euro, Stand: Juni 2023) verhältnismäßig günstig. Neben dem Power-Plus gibt es auch eine obligatorisch besserer Sprintzeit von 3,4 Sekunden von null auf 100 km/h und bereits ab Werk das RS-Dynamikpaket mit 280 km/h Spitze. Mit dem optionalen RS-Dynamikpaket plus stürmt der performance wie auch der normale RS 6 auf bis zu 305 Sachen. Weil schon das Basisfahrzeug alles andere als zurückhaltend daherkommt, belaufen sich die optischen Maßnahmen auf ein Minimum. Nur die speziellen, wahlweise 21 oder 22 Zoll großen Räder verraten den stärksten Serien-RS 6 auf den ersten Blick. Innen hebt sich der performance durch neue Anzeige-Modi mit Rennsport-Flair à la Schaltanzeige wie in der Formel 1 ab sowie optional durch blaue Akzente und Nähte.
Von Tim Neumann
Das Audi RS 6 GTO Concept (2020) im Video:
Noch stärkere Variante geplant?
Sebastian Grams, Chef der Audi Sport GmbH, die 2023 ihren 40. Geburtstag feiert, denkt laut autocar.co.uk über ein Sondermodell des Audi RS 6 (2019) nach – auch, weil 2024 die neue A6-Generation (dann als A7) in den Startlöchern steht. Und mit ihm der erste rein elektrische RS 6. Die Sportabteilung von den Vier Ringen könne beim Oberklassekombi noch extremer werden als beim im vorherigen Absatz vorgestellten performance. Allerdings gelte auch für ein solches Sondermodell die Einschränkung, die für jedes neue RS-Modell gelte: Es muss auch als Alltagsauto funktionieren. Wie ein extremer Audi RS 6 aussehen könnte, haben Auszubildende 2020 mit dem Audi RS 6 GTO Concept dargestellt. Das in Handarbeit aufgebaute Einzelstück lässt den Geist des legendären Audi 90 Quattro IMSA GTO-Rennwagens aus den 80er-Jahren wieder aufleben. Technisch gesehen hat sich an diesem RS 6 vergleichsweise wenig geändert, dafür haben die Azubis besonders am Sound gearbeitet – trotz Vor-Katalysator und Ottopartikelfilter.
Von Alexander Koch
Fahreindruck: Der RS 6 ist extrem leichtfüßig & RS 6 performance das bessere Angebot
Der Audi RS 6 im Check:
Der neue Audi RS 6 Avant (2019) ist mit Sicherheit die bislang fahrdynamischste Generation: Dank Wankstabilisierung, Allradlenkung sowie variablem quattro-Allradantrieb samt mechanischem Mittendifferenzial und Hinterachssperre gibt sich der gut zwei Tonnen schwere und fünf Meter lange Kombi extrem leichtfüßig. Die Lenkung bietet bei der eine präzise Rückmeldung und verlangt keine übermäßig hohen Haltekräfte. Die Traktion am Kurvenausgang ist über jeden Zweifel erhaben, die Zusammenarbeit von V8 und Achtstufen-Automatik könnte aber noch harmonischer funktionieren.
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit des performance-Modells stellt sich nicht, denn vielmehr steht nun das Basismodell in Frage. In dieser Preisklasse sind 7000 Euro Aufpreis fair kalkuliert, was für die meisten Interessent:innen den Griff zum neuen Topmodell bedeuten dürfte. Will man noch mehr Performance müssen aber weitere Euro investiert werden. Allerdings dürften nur Menschen mit maximalem Dynamikanspruch mit dem RS-Sportfahrwerk plus glücklich werden, alle anderen greifen zur Luftfederung.
Von Caspar Winkelmann und Sven Kötter