Der neue Mercedes-Benz SL geht mit einem Facelift in seine zweite Lebenshälfte. Mehr denn je macht möchte der neue SL Luxus mit Sportlichkeit verbinden.
Der neue Mercedes-Benz SL geht mit einem gründlichen Facelift in die neue Saison: Bei der Modellpflege polieren die Schwaben beide Seiten der Medaille, die den SL für Männer wie Ola Källenius ausmachen. Der Vertriebsvorstand sieht in dem Dauerbrenner einen Spitzenreiter in den unterschiedlichsten Disziplinen, der wie kein anderes Fahrzeug im Segment Luxus und Leistung unter einen Hut bringt: "Nur der SL bietet Fahrspaß in einer einzigartigen Kombination: ob pures sportliches Roadster-Feeling oder entspanntes komfortables Cruisen." Das Wechselspiel zwischen Luxus und Leistung, Sinnlichkeit und Sportsgeist erkennt man bereits am neuen Design der Frontpartie des neuen Mercedes SL. Denn während der neue SL mit dem Diamantkühler und den funkelnden LED-Scheinwerfern jetzt mehr denn je den Beau gibt, stempeln ihn die neuen Powerdomes auf der Motorhaube schon auf den ersten Blick zum Boliden. Auch das Motorenprogramm des neuen Mercedes SL zeugt von der ungeheuren Bandbreite, die dieser Benz abdecken will. Schließlich stehen an der Spitze der SL 63 und der SL 65, dessen V12-Motor ohne jede Anstrengung 630 PS aus den sechs Litern Hubraum schüttelt und mit seinen zu 1000 Newtonmeter Drehmoment in vier Sekunden von 0 auf 100 beschleunigt. Wenn juckt es da schon, dass der Preis für dieses Vergnügen bei 239.934 Euro beginnt und mit ein paar Optionen locker um den Wert einer A- oder C-Klasse nach oben getrieben werden kann? Mehr zum Thema: Alle Highlights auf dem Genfer Autosalon 2016
Mercedes SL im Video:
Der V6 im neuen SL generiert satte 367 PS
Wo AMG die sonnenhungrigen Millionäre bedient, wirken der neue Mercedes SL 500 mit seinem famosen V8-Motor von 455 PS und vor allem der neue Mercedes SL 400 fast schon bürgerlich. Wenn gleich die 99.097 Euro für den Einstieg ein nicht minder stolzer Preis sind. Aber jetzt, wo der V6 als einziger Motor zum Facelift ein Update bekommen hat und nun 367 PS und 500 Newtonmeter erreicht, ist der neue Mercedes SL damit eigentlich mehr aus ausreichend motorisiert. In 4,9 Sekunden von 0 auf 100, beim Überholen immer genügend Punch, ganz selbstverständlich die 250 km/h der Acht- und Zwölfzylinder und dazu noch die seidige Neungang-Automatik. Den dritten Beleg für den verschärften SL-Spagat findet man in den fünf neuen Fahrprogrammen und der Dynamic Select Regelung, mit denen man auf Knopfdruck zwischen Gleiter und Fighter wechseln und spürbar die Muskeln des neuen Mercedes SL anspannen kann. Ergänzt wird das Paket zur Modellpflege mit der Kurvenneigefunktion der Active Body Control aus dem Coupé der S-Klasse: Weil der neue SL Kurven im Voraus erkennt und sich mit Hydraulikelementen an den Federn vorher darauf einstellt, neigt sich der neue Mercedes SL ein wenig zur Seite und mindert so die Fliehkräfte, die auf die Insassen wirken. So wird der neue SL gar vollends zum Kurvenkünstler und zum perfekten Cruiser. Doch darf man sich von all der Elektronik nichts vormachen lassen: Weil der SL seiner Alukarosse zum Trotz schon lange nicht mehr "Super Leicht" ist, weil es Autos mit einer besseren Balance gibt und weil man im Smoking eben nicht ganz so gut Sport treiben kann, stößt der neue Mercedes SL beim Rasen bisweilen an seine Grenzen.
Auf engen Passrouten jedenfalls hört man neben dem Bollern der Motoren oft genug auch das Quietschen der Reifen und auf einer kurvigen Küstenstraßen funkelt die ESP-Kontrollleuchte bisweilen mit der Sonne auf den Wellen um die Wette. Wer wirklich in einem Schwabenpfeil ohne Dach über den Asphalt fräsen und um die Radien radieren will, kauft aus Stuttgart besser einen offenen Porsche oder wartet auf den GT Roadster. Doch wer den schnellen Genuss auf langen Strecken sucht und auch nach 500 Kilometern Sonnenbad entspannt aussteigen möchte, für den ist und bleibt der SL die erste Wahl. Das liegt nicht zuletzt auch an der aufwändigen Komfortausstattung des neuen Mercedes SL: Klimatisierte Sitze, die Heizung im Nacken und ein filigranes Windschott auf Knopfdruck. Und hat dabei jetzt noch leichteres Spiel. Denn zur Modellpflege gibt es auch eine überfällige Korrektur am versenkbaren Hardtop des neuen Mercedes SL. Dass ausgerechnet der deutsche Luxusroadster schlechthin seine Besitzer buchstäblich im Regen stehen lässt, weil man das Verdeck nicht während der Fahrt bedienen kann, das ist jetzt endlich vorbei: zumindest bis Tempo 40. Mit Preisen ab 99.097 Euro will sich der geliftete SL mit mehr Eleganz und mehr Elektronik sowie mehr Power und mehr Praktikabilität die Lufthoheit unter der Sonne Stuttgarts sichern.