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Geht auch ganz einfach:

Audi A4 Avant/VW Passat Variant: Vergleichstest Duell der Mittelklasse-Kombis

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. A4 überzeugt mit hochwertigen Oberflächen
  2. Fahrkomfort: A4 und Passat ebenbürtig
  3. Audi und VW bremsen beide gut
  4. Technische Daten
  5. Fazit

Der A4 Avant ist für Audi die wichtigste Neuerscheinung des Jahres. Den ersten Härtetest hat er gegen einen der weltbesten Mittelklasse-Kombis zu bestehen: den VW Passat Variant.

Endlich steht er in den Startlöchern, der neue Audi A4 Avant. Und somit ist es nun an der ?Zeit zu checken, ob er seinen zahlreichen Vorschusslorbeeren als besonders innovativer technischer Vorreiter unter den Mittelklasse-Kombis gerecht wird. Der Weg zum Testsieg führt in diesem Fahrzeugsegment nur über den VW Passat Variant, der seine unbestrittenen Qualitäten schon mehrfach unter Beweis gestellt hat. Zum Vergleichstest treten beide Lademeister mit ihrem jeweiligen Top-Diesel sowie Allradantrieb an. Auch wenn sich die äußeren Abmessungen im Vergleich zu denen des Vorgängers nur wenig verändert haben, ist der neue A4 eine stattliche Erscheinung geworden. Vor allem das sportlich elegante Heck macht aufgrund seiner Breitenwirkung optisch richtig was her. Dahinter ?verbirgt sich ein gut nutzbarer Kofferraum, der je nach Position der Rücksitzlehne 505 oder 1510 Liter fasst. Doch nicht nur Gepäck fühlt sich in Audis neuem Avant bestens aufgehoben. Auch Fahrgäste genießen vorn wie hinten großzügige Platzverhältnisse. Allerdings: Der Passat kann gerade in diesen beiden Punkten seine Trümpfe voll ausspielen. Nicht nur, dass sein Gepäckraum (650 bis 1780 Liter) ungleich größer ist, auch der Innenraum bietet noch mehr Platz. Vor allem der Fond des Wolfsburgers ist derzeit in diesem Segment weitgehend konkurrenzlos und stellt sogar so manchen Oberklasse-Kandidaten in den Schatten.

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A4 überzeugt mit hochwertigen Oberflächen

Letzteres gilt wiederum für die Materialanmutung sowie die Verarbeitungsgüte des neuen Audi A4. Wo das Auge im Innenraum auch hinschaut, wo die Hände auch hinlangen: Der Bajuware glänzt mit hochwertigen Oberflächen, die mit größter Präzision zu einem elegant-funktionalen Gesamtkunstwerk zusammengefügt worden sind. Der Wolfsburger hat dafür in Sachen Bedienbarkeit die Nase vorn. Unmissverständlich beschriftete Schalter, großer Touchscreen, logisch arrangierte Menüs: Hier findet sich auf Anhieb jeder zurecht. Der Audi hingegen erwartet von seinem neuen Besitzer eine kurze Einarbeitungszeit, in der die vielen teils etwas verschachtelten Menüs und Untermenüs erst erlernt werden wollen. Eine ergonomische Besonderheit gibt es bei A4-Modellen mit Automatik- respektive Doppelkupp?lungsgetrieben: Bei ihnen liegt die MMI-Bedieneinheit rund um den zentralen Dreh-/Drücksteller etwas ungünstig hinter dem Gangwählhebel. Bei Fahrzeugen mit manuellem Getriebe ist das MMI-Feld griffgünstiger vor dem Schalthebel positioniert. Auf einem mustergültigem Niveau sind indes beide Kontrahenten unterwegs, was die Sicherheitsausstattung angeht. Dabei beeindruckt vor allem der A4 mit einigen innovativen Assistenten, wie beispielsweise einer Ausstiegswarnung bei herannahenden Fahrzeugen oder einem Querverkehrassistenten, der beim rückwärtigen Ausparken aus schwierig einsehbaren Querlücken unterstützt. Auch der Assistent für das Linksabbiegen auf mehrspurigen Kreuzungen, der den Gegenverkehr überwacht und gegebenenfalls einen Bremsvorgang einleitet, fällt in diese Kategorie. Dass der VW im Wertungskriterium Sicherheitsausstattung dennoch mehr Zähler sammelt als der Audi, liegt an dem Umstand, dass die meisten Systeme ?für den Ingolstädter Aufpreis kosten, wäh-?rend der Passat so einiges davon bereits serienmäßig an Bord hat – darunter Einparkhilfen für Front und Heck, einen Berganfahrassistenten, Licht-/Regensensor oder Abbiegelicht.

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Fahrkomfort: A4 und Passat ebenbürtig

Sobald die Türen des Audi nach dem Einsteigen ins Schloss fallen, herrscht vornehmlich eines: Ruhe. Der A4 ist hör- und messbar ein sehr ?leises Auto. Weder Abroll- noch störende Windgeräusche gelangen dank der wirkungsvollen Dämmung in ungebührlicher Manier in den Innenraum. Den etwas besseren Federungskomfort bietet derweil der VW Passat, der den Vergleichstest – wie auch der A4 – mit adaptiven Dämpfern bestreitet. Der Testwagen aus Ingolstadt kombiniert diese allerdings mit einem straffer ?ausgelegten Sportfahrwerk, dass die Fahrgäste detaillierter über den Fahrbahnzustand in-formiert. Gleichwohl schluckt der Audi mittlere bis gröbere Asphaltschäden recht mühelos. Die Vorteile des VW sind das sanftere Anfe-dern und die bessere Verarbeitung von kurz aufeinanderfolgenden Anregungen. Wie eingangs erwähnt, gehen die beiden Wettstreiter mit dem jeweils stärksten verfügbaren Selbstzünder an den Start. Im Fall des Audi ist dies ein antrittsstarker V6-Turbodiesel mit 272 PS. Der VW setzt seinerseits auf einen doppelt aufgeladenen Vierzylinder mit 240 PS. Der Leistungsunterschied fällt in der Praxis weniger ins Gewicht, als es der reine Zahlenwert vermuten lässt. Mit beiden Kombis ist man im Alltag mehr als nur ausreichend flott unterwegs. Während der Passat für die Beschleunigung von null auf 100 km/h 6,3 Sekunden benötigt, hechtet der A4 in nur 5,6 Sekunden auf Landstraßentempo. Dass der Ingolstädter die Werksangabe für den Standardsprint (5,4 Sekunden) knapp verfehlt, mag daran liegen, dass dem brandneuen Testwagen nur wenige Kilometer Einfahrzeit vergönnt waren. Möglicherweise hätte etwas mehr Einfahrzeit auch einen besseren Verbrauch mit sich gebracht. So liegt der VW mit durchschnittlich 7,3 Litern vor dem Audi, der 7,7 Liter Kraftstoff konsumiert.

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Audi und VW bremsen beide gut

Der Audi A4 Avant ist klar das aktivere Auto in diesem Zweikampf. Er gibt sich deutlich lebendiger und agiler als der Passat, der beim Ein-lenken behäbiger wirkt und schnell aufeinanderfolgenden Richtungswechseln nicht so aufgeschlossen gegenübersteht wie der Avant. Einen hohen Anteil an der ausgeprägten Kurvenwilligkeit trägt neben der patenten Fahrwerksabstimmung die aufpreispflichtige Dynamiklenkung des A4, die für 1000 Euro in der Aufpreisliste steht. Sie beinhaltet eine variable Lenkübersetzung, die die Lenkwinkel bei Bedarf merklich reduziert. Gerade um die Mittellage herum dürfte das System aber gern etwas mehr Feedback liefern. Abgerundet wird die gute fahrdynamische Vorstellung des Ingolstädters durch hervorragende Verzögerungswerte. Die Bremswege sind in kaltem wie warmem Betriebszustand der Stopper rund einen Meter kürzer als beim gleichfalls vehement verzögernden VW. Überhaupt wird das Thema Sicherheit bei beiden Herstellern großgeschrieben. Selbst bei deaktivierten Regelsystemen bleiben die zwei Kombis, auch dank Allradantrieb, lammfromm. Kommen wir zur großen Preisfrage: Welcher dieser Kombis ist das günstigere Angebot? Nun, billig ist freilich weder der VW, erst recht aber der Audi nicht. 44.975 beziehungsweise 51.950 Euro Grundpreis sind viel Geld für einen Diesel-Mittelklasse-Kombi. Besonders dann, wenn sich dieser dank zahlreicher interessanter Extras in schwindelerregende Höhen treiben lässt. Im bewerteten Preis liegen zwischen den Verwandten immerhin 8215 Euro – zu Ungunsten des Audi, der sich dadurch trotz aller Qualitäten einen unaufholbaren Punkterückstand auf den VW Passat einfängt.

 

Technische Daten

Audi A4 Avant 3.0 TDI quattroVW Passat Variant 2.0 TDI BMT 4Motion
Zylinder/Vent. pro Zylin.V6/4; Turbodiesel4/4; Bi-Turbodiesel
Hubraum2967 cm³1968 cm³
Leistung
bei
200 kW/272 PS
bei 3250 - 4250 /min
176 kW/240 PS
bei 4000 /min
Max. Drehmoment600 Nm bei 1500 - 3000 /min
 
500 Nm bei 1750 - 2500 /min
 
Getriebe8-Stufen-Automatik7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
AntriebAllrad, permanentAllrad, permanent
0 - 100 km/h5,6 s6,3 s
Höchstgeschwindigkeit250 km/h238 km/h
Bewerteter Preis55.060 Euro46.845 Euro
Platzierung21

 
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Unser Fazit

Der Audi A4 Avant ist ein wirklich herausragendes Auto geworden. Kein anderer Mittelklasse-Kombi verfügt derzeit über ähnlich viele elektronische Raffinessen. Darüber hinaus fährt sich der Ingolstädter sehr geschliffen und bietet ordentlich Platz für Mensch und Gepäck. Dass er gegenüber dem VW Passat Variant knapp das Nachsehen hat, schmälert seine tolle Vorstellung keinesfalls. Vielmehr liegt der Ausgang des Duells im Wesentlichen in den sehr hohen Preisen des Audi begründet. Außerdem bringt der Wolfsburger Bestseller dank seines konkurrenzlosen Kofferraums noch mehr Nutzwert mit. Die etablierten Rivalen aus dem Premiumlager dürften angesichts der zahlreichen Qualitäten des neuen 
Audi indes ins Schwitzen geraten.

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