Die beiden streng limitierten italienischen Supersportler Ferrari F12tdf (780 PS) und Lamborghini Aventador SV (750 PS) haben trotz einiger Gemeinsamkeiten einen eigenständigen Charakter. Erster Check!
Auf der Suche nach dem automobilen Gipfel der Lust gehen Ferrari und Lamborghini traditionell unterschiedliche Wege, doch bei ihren jüngsten Sondereditionen kommen sich die beiden italienischen Traditionsmarken erstaunlich nahe. Sowohl der Ferrari F12tdf als auch der Lamborghini Aventador SV nutzen hochdrehende V12-Saugmotoren mit mehr als sechs Liter Hubraum, beide bieten deutlich mehr als 700 PS und beschleunigen in weniger als drei Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Auch jenseits dieses prestigeträchtigen Werts geht es brutal zur Sache, beide erreichen nach unter neun Sekunden die 200er-Marke und lassen sich erst weit jenseits der 300 km/h von den Fahrwiderständen an weiterer Beschleunigung hindern. Obwohl der Lamborghini Aventador SV zwischen 100 und 200 ein paar Zehntel auf den Ferrari F12tdf verliert, bietet er die etwas höhere Vmax und profitiert dabei von seiner extrem flachen Silhouette – er ist fast 14 Zentimeter flacher als der Rivale aus Maranello.
Ferrari F12tdf und Lamborghini Aventador SV im Vergleich
Neben einigen Gemeinsamkeiten gibt es natürlich auch Unterschiede, die jeweils typisch für die Marke sind. Werden die 780 PS des Ferrari F12tdf allein mit Hilfe der 315 Millimeter breiten Hinterräder übertragen, setzt der 750 PS starke Lamborghini Aventador SV auf den markentypischen Allradantrieb und genießt daher speziell auf rutschigem Untergrund spürbare Traktionsvorteile. Der Allradantrieb trägt allerdings auch dazu bei, dass der Kampfstier aus Sant'Agata Bolognese 110 Kilogramm mehr als das cavallino rampante auf die Waage bringt – so kommt der Lamborghini auf ein Leistungsgewicht von 2,03 Kilogramm pro PS, während der Ferrari in dieser Kategorie mit 1,81 Kilogramm pro PS als Sieger vom Platz geht. Einen weiteren eher nebensächlichen Punktsieg erringt der auf 799 Stück limitierte F12tdf beim Verbrauch, doch dieser Aspekt dürfte für kaum einen Kunden wirklich eine Rolle spielen – und Lamborghini hatte dem Vernehmen nach keinerlei Probleme, die 600 Exemplare des Aventador Superveloce innerhalb weniger Tage zu verkaufen. Und natürlich steht außer Frage, dass auch der etwas langstreckentauglicher positionierte Ferrari F12tdf eine Fahrmaschine ist, die so gut wie keine Gegner kennt. Ob es reicht, um dem Lambo die Rücklichter zeigen, müssen erste Vergleichsfahrten auf der Rennstrecke klären.