Mercedes wappnet 2016 den vormaligen GL als GLS für seine Mission gegen Q7 und den Bentayga. Nach dem Motto: Der Stern gibt die Richtung vor, und zwar für einen Preis ab 75.154 und 97.467 Euro in der Top-Motorisierung GLS 500 4MATIC.
Als letzten Akt ihrer großen SUV-Offensive bringen die Schwaben den Mercedes GL S(2016) mit frisch geschminktem Gesicht, Motoren mit mehr Leistung und weniger Verbrauch sowie mit einem aufgehübschten Innenleben in Stellung. Und mit einem neuen Namen. Denn um die Nähe zur S-Klasse zu betonen, rollt der Allradler unter dem Label GLS vor. Auf die Preise schlägt das allerdings kaum durch: Die steigen nur um tausend Euro und beginnen künftig bei 75.154 Euro. Wer angesichts der dramatisch verschärften Konkurrenzsituation tiefgreifende Veränderungen erwartet hat, den muss Mercedes erst einmal enttäuschen. An Form und Format ändert sich genauso wenig wie an der Konfiguration des 5,13-Meter-Riesen, der auf Wunsch drei elektrisch verstellbare Sitzreihen für bis zu sieben Insassen bietet und durch seine ebenfalls elektrische Heckklappe zwischen 680 und 2300 Liter Ladung verschlingt. Einzelsitze oder gar die Maybach-Sessel im Fond sucht man genauso vergebens wie Office-Pakete oder eine erweiterte Multi-Media-Ausstattung. Stattdessen gibt es am Mercedes GLS (2016) ein wenig Politur für Stern und Schürzen und mächtigere Streben im Grill. Innen prangt auf dem Mitteltunnel das Touchpad aus der C-Klasse, über der Mittelkonsole thront ein größerer Bildschirm und vor den neuen Instrumenten haben die Entwickler ein nobleres Lenkrad montiert.
Die größten Änderungen am Mercedes GLS (2016) gibt es unter der Haube – und auch das sind eigentlich nur Kleinigkeiten: Denn der V8-Motor im GLS 500 leistet jetzt 455 statt 435 PS und der GLS 63 AMG legt um knapp 30 auf 585 PS zu. Der GLS 400 leistet unverändert 333 PS, ist aber wegen der nun für alle Varianten außer dem AMG obligatorischen Neungang-Automatik einen halben Liter sparsamer und kommt auf einen Normverbrauch von 8,9 Litern. Obwohl der Mercedes GLS (2016) vor allem in Amerika und China hoch im Kurs steht, ist zum Beispiel vom Plug-In-Hybriden keine Rede. Stattdessen hält Daimler lieber am Diesel fest und bietet wie eh und je den GLS 350d mit 258 PS an. Zwar weiß auch Mercedes, dass ein bisschen frische Schminke und etwas mehr Leistung nicht reichen werden, um den Abstieg vom SUV-Thorn zu verhindern. Und nur weil jetzt ein S im Kürzel die Nähe zur S-Klasse betont, wird aus dem Brocken von Benz noch kein Bentley-Konkurrent. Doch mehr war bei der Modellpflege erst einmal nicht drin. Dafür allerdings laufen bereits die Planungen für die nächste Generation, die in drei Jahren einen umso größeren Sprung machen soll: Dann soll es den GLS (2016) auch als Maybach geben und die Thronfolge wird neu sortiert.