Zwei Modelle hat in der Klasse der sogenannten City-Cars kein anderer Hersteller zu bieten: Nach dem Adam bringt Opel jetzt den Karl an den Start. Nutzwertiger und vor allem deutlich günstiger als der Design- und Lifestyle-orientierte Dreitürer wendet sich der fünftürige Karl ...
Foto: Daniela Loof Citroën C1 und Hyundai i10
... an die Kunden, die ein Auto vorrangig aus rationalen Gründen kaufen. Im ersten Vergleichstest trifft der in Korea gebaute Opel auf die Konkurrenten Citroën C1, Hyundai i10, Renault Twingo und den VW Up – allesamt mit Dreizylinder-Benzinern unter der Motorhaube.
Foto: Daniela Loof Citroën C1 PureTech 82
Die Leistungsspanne reicht von 67 PS im i10 bis zu 82 PS im C1, der mit 1,2 Litern den größten Hubraum hat – der Rest bleibt hauchdünn unter 1000 cm3. Damit einher geht beim C1 auch das stämmigste Drehmoment, was dem Citroën die besten Fahrleistungen beschert.
Foto: Daniela Loof Citroën C1 PureTech 82
Der Aufenthalt in den beiden Franzosen gestaltet sich bei längerer Fahrt weniger entspannt als in der Konkurrenz. Maßgeblich dafür verantwortlich ist der höhere Lärmpegel im Innenraum. Allerdings muss gesagt werden, dass beide Fahrzeuge mit optionalen Faltdächern ausgestattet waren.
Foto: Daniela Loof Citroën C1 PureTech 82
Der Kofferraum des C1 taugt allenfalls für den Kurzurlaub: 196 bis maximal 780 Liter passen in das Gepäckabteil. Lademeister unter den fünf Zwergen ist der Hyundai i10, dessen Kofferraum immerhin 252 bis 1046 Liter fasst.
Foto: Daniela Loof Citroën C1 PureTech 82
Ebenfalls wichtig im Alltag ist die Anzahl der Sitzplätze: Während die City-Cars von Citroën, Renault und VW ausschließlich als Viersitzer zu haben sind, gibt es für den neuen Karl zumindest gegen 325 Euro Aufpreis (inklusive umlegbarer Rücksitzlehne) einen dritten Platz auf der Rückbank.
Foto: Daniela Loof Citroën C1 PureTech 82
In den Fondabteilen von Up, i10 und Karl sind Personen bis 1,80 Meter Körperlänge zumindest in erstaunlich gut untergebracht. Im Twingo geht es schon beengter zu, und der C1-Fond ist besonders aufgrund der eingeschränkten Kopffreiheit Erwachsenen nur auf kürzeren Etappen zuzumuten.
Foto: Daniela Loof Citroën C1 PureTech 82
Entsprechend zu den fünf Sitzplätzen offerieren der Hyundai sowie der Opel auch die höchste Zuladung, wohingegen der C1 mit vier kräftigen Personen an Bord schnell das erlaubte Fahrzeuggesamtgewicht überschreitet. Citroën und Renault bieten bei der Bedienung französische Extravaganz, ...
Foto: Daniela Loof Citroën C1 PureTech 82
... die beim Fahrer der Gewöhnung bedarf. Die Sicherheitsausstattung ist traditionell nicht gerade die Stärke von Kleinstwagen, doch inzwischen kann sich deren Umfang durchaus sehen lassen. ABS, ESP, Front-, Seiten- und Kopfairbags sind inzwischen Standard in dieser Klasse, ...
Foto: Daniela Loof Hyundai i10 1.0 blue
... der i10 und der Karl schützen zudem die Köpfe der Fondpassagiere mit dem wirkungsvollen Luftkissen. Und auch die Fahrerassistenzsysteme halten zunehmend Einzug in die unter einem extremen Kostendruck stehende Fahrzeugklasse.
Foto: Daniela Loof Hyundai i10 1.0 blue
Der auf den ersten Blick recht teure Hyundai macht seinen Mehrpreis mit einer für diese Klasse äußerst umfangreichen Serienausstattung und guten Garantieleistungen wett. Dass die Controller bei Fahrzeugen dieses Segments oftmals die Oberhand behalten, merkt man dem Hyundai i10 nicht an. ...
Foto: Daniela Loof Hyundai i10 1.0 blue
... Sein Interieur würde auch eine Klasse höher einen guten Eindruck machen und wirkt ebenso erwachsen wie das stimmige Karosseriedesign. Zudem verwöhnt er die Insassen mit einem Komfortniveau, das auch manchem Vertreter aus der Fahrzeugklasse darüber gut zu Gesichte stünde.
Foto: Daniela Loof Opel Karl und Renault Twingo
Was das Motorenkonzept betrifft, herrscht in diesem Vergleichstestfeld Einigkeit: Dreizylinder-Saugmotoren mit vier Ventilen und Saugrohreinspritzung zeichnen für den Vortrieb verantwortlich. Alleiniger Sonderling ist der Twingo, bei dem der Motor über der Hinterachse sitzt.
Foto: Daniela Loof Opel Karl 1.0
Mit VW Up und Opel Karl lässt es sich bequem reisen. Sie verfügen ebenfalls über langstreckentaugliche Sitze, und die Geräuschentwicklung hält sich selbst bei schnelleren Autobahnpassagen in Grenzen. In puncto Federungskomfort agiert der Karl allerdings nicht ganz auf dem Niveau des Up.
Foto: Daniela Loof Opel Karl 1.0
Der Karl wirkt mit seinem recht trist eingerichteten Cockpit und dem speckigen Hartplastik weniger peppig als Up, Twingo und C1, die mehr Farbe ins Innere bringen.
Foto: Daniela Loof Opel Karl 1.0
Foto: Daniela Loof Renault Twingo und Opel Karl
Der Karl liefert eine gelungene Vorstellung ab und liegt in puncto Bremsen und Lenkung nur knapp hinter dem Wolfsburger. Wie die anderen schiebt auch er im Grenzbereich sicher über die Vorderräder, Lastwechselreaktionen sind ihm nahezu fremd.
Im Fall des Twingo kommt bei niedertouriger Fahrweise, so wie sie die Schaltempfehlung vorgibt, eine ausgeprägte Dröhnneigung des Motors hinzu, weshalb man oftmals gezwungen ist, einen Gang zurückschalten. Mit den Federungseigenschaften lässt es sich aber durchaus leben. Das ...
... Twingo-Heck neigt beim Überfahren von Querfugen allerdings zum Zittern – offensichtlich wird die hinten sitzende Motor-Getriebe-Einheit dabei zum Schwingen angeregt. Wer mit dem Renault Twingo auf der Autobahn unterwegs ist, sollte ein gewisses Maß an Geduld mitbringen. Bereits für ...
... den Standardsprint benötigt er wenig rasante 16 Sekunden, darüber wird es zunehmend zäh. Mit maximal 151 km/h muss er zudem als Erster die Segel streichen. Beim Testverbrauch bleibt das Quintett unter der Sechs-Liter-Marke. Dennoch gibt es bei der Reichweite enorme Unterschiede.
Wer vermutet, der Renault würde aufgrund seiner hecklastigen Gewichtsverteilung (46:54 Prozent) am Limit größere Fahrkünste verlangen, sieht sich getäuscht. Ehe auch nur ansatzweise Unruhe in den Renault gelangt, steht ihm das ESP zur Seite und bremst den Hecktriebler stark ...
... zusammen. Einbußen müssen Twingo-Fahrer allerdings beim Geradeauslauf hinnehmen, besonders die Seitenwindempfindlichkeit ist in seinem Fall am stärksten ausgeprägt.
Foto: Daniela Loof VW Up 1.0 BlueMotion Technology
Dank geringer Fahrzeuggewichte lassen sich die fünf Stadtflitzer durchaus vergnüglich über kurvige Landstraßen bewegen. Der Up setzt sich dabei an die Spitze. Zu verdanken hat er dies den kürzesten Bremswegen, der gefühlvollsten Lenkung sowie dem besten Geradeauslauf.
Foto: Daniela Loof VW Up 1.0 BlueMotion Technology
Foto: Daniela Loof VW Up 1.0 BlueMotion Technology
Als Raumwunder geht keiner der fünf Kleinstwagen durch, doch zumindest in der ersten Reihe kann man sich kaum über zu wenig Bewegungsfreiheit beschweren. Am großzügigsten ist dabei der VW Up geschnitten, der hier von seinem kastenförmigen Karosseriedesign profitiert.
Foto: Daniela Loof VW Up 1.0 BlueMotion Technology
Im Innenraum hat VW zwar inzwischen leicht nachgebessert und dem Up beispielsweise auf der Fahrerseite eine Taste für den elektrischen Fensterheber des Beifahrers spendiert, Details wie viel nacktes Blech im Kofferraum, ein fehlender Ladekantenschutz oder die ...
Foto: Daniela Loof VW Up 1.0 BlueMotion Technology
... Sonnenblenden ohne Abdeckung für den Spiegel hinterlassen jedoch einen faden Beigeschmack, auch wenn es an der Verarbeitungsqualität wenig zu mäkeln gibt.
Foto: Daniela Loof VW Up 1.0 BlueMotion Technology
VW und Opel gehen mit ihren 75 PS leistenden Aggregaten engagiert zu Werke. Bei Beschleunigung und der Höchstgeschwindigkeit liegen sie nahezu gleichauf. Untermotorisiert kommt man sich in den beiden deutschen Fabrikaten nicht vor, zudem punkten die Mitoren mit guten Laufkultur.
Foto: Daniela Loof Opel Karl und VW Up
Mit einem Grundpreis von nur 9500 Euro ist der Opel Karl 1.0 der Preisbrecher unter den fünf Kleinstwagen. Die Basisausstattung ist aber sehr karg ausstaffiert, viele Optionen sind erst ab dem nächsthöheren Ausstattungslevel erhältlich. Die niedrigsten Inspektionskosten hat der Up-Besitzer.
Foto: Daniela Loof
Das Angebot in der Kleinstwagenklasse ist groß wie nie. Jüngstes Mitglied ist der neue Opel Karl, der im ersten Vergleichstest gegen vier Rivalen von Citroën, Hyundai, Renault und Opel antritt
Nach dem Adam bringt Opel in der Klasse der City-Cars jetzt den Karl an den Start. Im ersten Vergleichstest trifft der in Korea gebaute Opel auf die Konkurrenten Citroën C1, Hyundai i10, Renault Twingo und den VW Up. Der Kleinste unter den Kleinen ist der Citroën C1, am längsten streckt sich der neue Karl. Trotz der kompakten Abmessungen bringen Citroën, Hyundai, Opel und Renault bereits fünf Türen mit, nur VW verlangt für die Fondtüren 480 Euro Aufpreis. Als Raumwunder geht keiner der fünf Kleinstwagen durch, doch zumindest in der ersten Reihe kann man sich kaum über zu wenig Bewegungsfreiheit beschweren. Am großzügigsten ist dabei der VW Up geschnitten, der hier von seinem kastenförmigen Karosseriedesign profitiert. Der Kofferraum des C1 taugt allenfalls für den Kurzurlaub: 196 bis maximal 780 Liter passen in das Gepäckabteil. Lademeister unter den fünf Zwergen ist der Hyundai i10, dessen Kofferraum immerhin 252 bis 1046 Liter fasst. Die Sicherheitsausstattung ist traditionell nicht gerade die Stärke von Kleinstwagen, doch inzwischen kann sich deren Umfang durchaus sehen lassen.
Opel Karl: Vergleichstest mit C1, i10, Twingo und Up
Der Hyundai i10 verwöhnt die Insassen mit einem Komfortniveau, das auch manchem Vertreter aus der Fahrzeugklasse darüber gut zu Gesichte stünde. Das Gestühl in der ersten Reihe ist angenehm straff gepolstert, gut konturiert und dank hoher Lehne werden auch große Personen gut gestützt. Hinzu kommt der beste Geräuschkomfort unter den fünf Stadtautos. Auch mit VW Up und Opel Karl lässt es sich bequem reisen. Der Aufenthalt in den beiden Franzosen gestaltet sich bei längerer Fahrt weniger entspannt. Maßgeblich dafür verantwortlich ist der höhere Lärmpegel im Innenraum. Mit den Federungseigenschaften der zwei französischen Fabrikate lässt es sich aber durchaus leben. Dreizylinder-Saugmotoren mit vier Ventilen und Saugrohreinspritzung zeichnen bei allen Kandidaten für den Vortrieb verantwortlich. Die Leistungsspanne reicht von den 67 PS des i10 bis zu den 82 Pferdestärken im C1. Mit gemessenen 11,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 distanziert der C1 den Opel Karl als Zweitschnellsten um knapp zwei Sekunden. Wer mit dem Renault Twingo auf der Autobahn unterwegs ist, sollte ein gewisses Maß an Geduld mitbringen. Bereits für den Standardsprint benötigt er wenig rasante 16 Sekunden, darüber wird es zunehmend zäh. Spür- und messbar engagierter gehen VW und Opel mit ihren 75 PS leistenden Aggregaten zu Werke. Dem Hyundai-Triebwerk fehlt es an Spritzigkeit. Beim Testverbrauch bleibt das Quintett unter der Sechs-Liter-Marke.
Dank der geringen Fahrzeuggewichte von weniger als einer Tonne lassen sich die fünf Stadtflitzer durchaus vergnüglich über kurvige Landstraßen bewegen. Der Up setzt sich dabei an die Spitze. Der Karl liefert ebenfalls eine gelungene Vorstellung ab und liegt in puncto Bremsen und Lenkung nur knapp hinter dem Wolfsburger. Wie die anderen schiebt auch er im Grenzbereich sicher über die Vorderräder, Lastwechselreaktionen sind ihm nahezu fremd. Einbußen müssen Twingo-Fahrer beim Geradeauslauf hinnehmen, besonders die Seitenwindempfindlichkeit ist in seinem Fall am stärksten ausgeprägt. Mit einem Grundpreis von nur 9500 Euro ist der Opel Karl 1.0 der Preisbrecher unter den fünf Kleinstwagen. Allerdings ist er in der Basisausstattung auch sehr karg ausstaffiert, viele Optionen sind zudem erst ab dem nächsthöheren Ausstattungslevel erhältlich. Der auf den ersten Blick recht teure Hyundai macht seinen Mehrpreis mit einer für diese Klasse äußerst umfangreichen Serienausstattung wett. Für den Koreaner sprechen zudem die umfangreichen Garantieleistungen (u.a. fünf Jahre Fahrzeuggarantie). Die höchsten Inspektionskosten haben Twingo-Käufer zu erwarten, die niedrigsten die Up-Besitzer.
Es ist das erwartet enge Rennen, das am Ende der VW Up für sich entscheiden kann. Er bietet dank seines kastenartigen Karosseriedesigns die beste Raumökonomie, sein Fahrwerk schafft einen gelungenen Kompromiss aus Agilität und Komfort. Zudem liefert er die kürzesten Bremswerte. Nur knapp dahinter landet der Opel Karl und feiert damit einen gelungenen Einstand. Zwar kann er kein Kapitel für sich entscheiden, er fällt aber auch nirgends ab. Sein laufruhiger Motor sorgt für muntere Fahrleistungen, der niedrige Grundpreis des Basismodells tröstet über die karge Ausstattung hinweg. Der dritte Rang geht an den Hyundai i10. Der bisherige Seriensieger muss sich diesmal aufgrund der schwächeren Bremsvorstellung und des recht lustlosen Antriebs geschlagen geben, er ist bei Komfort und Garantieleistungen aber top. Dahinter platziert sich der Renault Twingo. Sein Antriebskonzept bietet mit Ausnahme des kleinen Wendekreises keine Vorteile, insgesamt bleibt er blass. Schlusslicht wird der peppige Citroën C1, der mit Ausnahme der Fahrleistungen nur wenige Akzente setzen kann.