Exklusive Rennsport-Technik für die Straße: Aston Martin Vantage GT12 mit 600 PS. Der Fahrbericht verrät, wie sich der limitierte Sportler fährt.
Da hilft kein Jammern und kein Zetern: Sie sind weg, verkauft – keiner mehr zu haben. Das ist die Crux mit diesen „Special Editions“, den exklusiven Sonderserien wie beispielsweise dem auf 100 Stück limitierten Vantage GT12. Der Basispreis von 325.000 Euro entspricht etwa dem 2,7-Fachen dessen, was für den veritablen Vantage N430 auf den Tisch geblättert werden muss – jenem 436 PS starken Achtzylinder-Modell, das, in dieselbe aufregende Coupé-Form gegossen, gleichfalls mit begeisternden Rennsport-Genen vorstellig wird. Aber aus Sicht der auf höchste Exklusivität bedachten und von finanziellen Zwängen weitgehend befreiten Klientel sollte es eben doch einer der seltenen Zwölfzylinder vom Typ GT12 sein.
Aston Martin Vantage GT12: Rennsport für die Straße
Laut Wolfgang Schuhbauer, Chef des Aston Martin-Testcenters am Nürburgring, handelt es sich bei dieser auf Vantage V12S-Basis aufgebauten Edition zwar um ein ultimatives, aber eben immer noch straßenzugelassenes Sportgerät, das intime Nähe zu den reinrassigen Rennsportversionen aus dem Aston Martin-Rennstall zeigt. Doch mit einem Unterschied: Leistungsmäßig steckt der GT12 seine Brüder von der Rennbahn locker in die Tasche: 600 PS und ein Drehmoment von 625 Nm sind das Ergebnis einer Leistungsexplosion, die der vorn im Motorraum mit großer Akribie und viel Gefühl für Ästhetik eingepasste Sechsliter-Zwölfzylinder scheinbar gern mitgetragen hat. Chassis, Radaufhängungen und Antriebsstrang sind mit denen des V12S identisch, unterscheiden sich aber im Detail und in der Abstimmung ganz erheblich.
Der massive Einsatz von Karbon-Materialien zeigt sich nicht nur in den auffälligen, Rennsportaffinen Aerodynamik-Komponenten. Der gesamte Ansaugtrakt ist aus Magnesium gegossen, die Auspuffanlage aus Titan gefertigt. Die Erleuchtung hinsichtlich der fahrdynamisch fraglos signifikanten Fortschritte blieb während der ersten Tuchfühlung auf der Nordschleife infolge widriger Witterungsumstände leider aus. Aber was sich dort in Form von grandioser Leistungsbereitschaft seitens des Motors, der leichten Fahrbahrkeit und nicht zuletzt auch des satten Fahrbahnkontakts infolge echter Abtriebswirkung offenbarte, geht einem nicht mehr aus dem Kopf. Vor allem auch nicht die Frage: Wie viel schneller ist er wirklich? Darauf weiß selbst Aston Martin bislang noch keine Antwort …