Nissan Micra 1.2 im Einzeltest Nissan Micra 1.2
Der neue, jetzt etwas größere Nissan Micra soll Autofahrer aus 160 Ländern mobil machen. Wir testen den Kleinwagen mit Dreizylinder
Eckdaten | |
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PS-kW | 80 PS (59 kW) |
Antrieb | Vorderrad, 5 Gang manuell |
0-100 km/h | 13.7 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 170 km/h |
Preis | 10.740,00€ |
Die Globalisierung der Autoindustrie schreitet unaufhaltsam voran. Beispiel Nissan Micra: Die bis 2010 gebaute dritte Generation des Kleinwagens – das Design stammt vom Deutsch-Österreicher Christopher Reitz – lief im britischen Sunderland vom Band und wurde in 44 Ländern verkauft. Das jetzt gestartete neue Modell wird in China, Indien, Mexiko sowie Thailand gefertigt und soll Autofahrer in 160 Ländern der Erde anlocken. Die für Europa bestimmten Exemplare stammen aus dem neuen Nissan-Werk im indischen Chennai.
IN DER LÄNGE GEWACHSEN
Der neue Micra ist nicht nur internationaler, sondern auch gut sechs Zentimeter länger geworden. Im Vergleich zum Vorgänger mit seinem Kuppeldach und der in Längsrichtung verschiebbaren Rücksitzbank ist das Raumangebot aber nicht unbedingt größer. Im Gegenteil: Da die Sitzschiene des Fahrersitzes zu kurz geraten ist, fühlen sich Großgewachsene etwas eingeklemmt. Das Kofferraumvolumen hat sich mit 265 bis 1132 Liter aber erhöht.
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In der getesteten Top-Ausstattung Tekna ab 15.440 Euro mit optionalen Teilledersitzen (1000 Euro) wirken die verwendeten Materialien wertig, die Verarbeitungsqualität ist aber noch steigerungsfähig. Ansonsten: Mit sechs Airbags, serienmäßigem ESP und Isofix-Kindersitzhalterungen liegt der Nissan auf dem aktuellen Sicherheitsstand seiner Klasse. Die gemessenen Bremswerte (kalt: 35,2 Meter; warm: 34,5 Meter) sind sogar sehr gut.
Der neue Dreizylindermotor mit 80 PS klingt typischerweise etwas blechern, läuft aber ohne nervige Vibrationen. Im Stadtverkehr verhält sich der Nissan Micra damit ausreichend munter. Über Land und auf der Autobahn erweisen sich die sehr lang übersetzten Gänge vier und fünf des leicht hakeligen manuellen Getriebes als Hemmschuhe – es geht nur sehr zäh voran. Der Testverbauch von 6,5 l/100 km ist dafür nicht überragend. Aber: Noch im Frühjahr wird eine kompressorunterstützte Variante des 1,2 Liter großen Motors mit Benzin-Direkteinspritzung und 98 PS folgen. Die soll dann nicht nur mehr Dampf, sondern auch einen geringeren Verbrauch ermöglichen: Der CO2-Ausstoß soll damit von 115 auf 98 g/km sinken.
Ansonsten spürt man im Micra zwar das Bemühen der Entwickler, das Fahrwerk eher komfortabel abzustimmen, doch das ist nur teilweise gelungen. Selbst kleinere Fahrbahnunebenheiten dringen spürbar zu den Popometern der Insassen durch.
Klaus Uckrow
Technische Daten | |
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Motor | |
Zylinder | 3-Zylinder, 4-Ventiler |
Hubraum | 1198 |
Leistung kW/PS 1/Min | 59/80 6000 U/min |
Max. Drehmom. (Nm) bei 1/Min | 110 4000 U/min |
Kraftübertragung | |
Getriebe | 5 Gang manuell |
Antrieb | Vorderrad |
Fahrwerk | |
Bremsen | v: innenbel. Scheiben h: Trommeln |
Bereifung | v: 185/50 R 16 h: 185/50 R 16 |
Messwerte | |
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Gewichte (kg) | |
Leergewicht (Werk) | 1013 |
Beschleunigung/Zwischenspurt | |
0-100 km/h (s) | 13.7 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 170 |
Verbrauch | |
Testverbrauch | 6.5l/100km (Super) |
EU-Verbrauch | 5l/100km (Super) |
Reichweite | k.A. |
Abgas-Emissionen | |
Kohlendioxid CO2 (g/km) | 115 |