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Geht auch ganz einfach:

NEVS Emily GT: Prototyp eines Elektro-Saab

Technisch faszinierend, trauriges Ende

Alexander Koch Chefredakteur Digital

Der Prototyp eines hochtechnologischen Elektroautos, das auch wegen seiner nur zehnmonatigen Entwicklung ein würdiger Nachfolger der 2011 insolvent gegangenen Pioniersmarke Saab gewesen wäre, entpuppt sich als Totgeburt. Das ist die Geschichte des NEVS Emily GT!

Nein, dass NEVS, die Kurzform für "National Electric Vehicle Sweden", der legitime Nachfolger Saabs sein soll, hat sich nicht in den Köpfen verfestigt. Dass das bis dato streng geheime NEVS Emily GT aber durchaus das Potenzial eines würdigen Saab-Nachfahren gehabt hätte, verdankt er nicht nur seinem Geburtsort Trollhättan, der schwedischen Heimat Saabs. Das 2019 gestartete Elektroauto-Projekt soll nämlich seine Linien dem früheren Saab-Designchef Simon Padian zu verdanken haben. Und tatsächlich: Die Cockpitkanzel-ähnlich gestaltete Windschutzscheibe, die kantige C-Säule und das fließende Heck erinnern frappierend stark an frühere Saab-Modelle, insbesondere den nur kurz gebauten 9-5. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Prototyp eines Elektro-Saabs: der NEVS Emily GT

Da passt es irgendwie ins Bild, dass die Nachkommen einer Marke, die als technologischer Pioniergeist gilt, in nur zehn Monaten einen annähernd serienreifen Prototyp auf seine vier Räder gestellt hat. Und nicht minder beeindruckend lesen sich die weiteren kommunizierten technischen Daten. Weniger die vier 90 kW starken Radnaben-Elektromotoren, die sich zu einer Systemleistung von 360 kW (489 PS) summieren, sondern viel mehr die für später geplante Version mit 480 kW (653 PS) und 2200 Newtonmeter Drehmoment. Es war sogar von einer schier monströsen 175-kWh-Batterie mit einer maximalen Reichweite von über 1000 Kilometern die Rede.

NEVS Emily GT (2023)
Foto: Plint Creative Agency

Doch es kam anders: Nicht nur, dass in den Erlkönigen lediglich eine 52-kWh-Batterie aus dem elektrischen 9-3 eingebaut worden sind, der seinerzeit in China vom Band gelaufen ist. Die chinesische Evergrande-Gruppe, seit 2019 Mehrheitseigner von NEVS, kam in Geldnöte – das Projekt Emily GT ging auf Eis. Wie seinerzeit beim Insolvenzverfahren Saabs stehen Lizenzen und Technik zum Verkauf. Doch ob der NEVS Emily GT unter einem anderen Markenlogo je seinen Marktstart feiern darf, erscheint angesichts der traurigen Historie mehr als ungewiss. Es scheint, als ist und bleibe dieser bildschöne Elektro-GT eine Totgeburt. 

 
Alexander Koch Alexander Koch
Unser Fazit

Was für Linien, was für eine Ingenieurs-Teamleistung und was für ein trauriges Ende. Ich bin mir sicher, dass dieses Auto – als echter Saab, nicht als namenloser NEVS – eine ganz eigene, kleine Erfolgsgeschichte hätte schreiben können. Doch wie so oft scheitert die großartige schwedische Marke am Geld.

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