Neuer Renault Captur (2019): Erste Testfahrt Der neue Captur ist mehrheitsfähig
Mit dem neuen Renault Captur (2019) legt der französische Autobauer einen Bestseller im Programm neu auf. Dass es da topmodern, aber ohne Experimente abgeht, ist Gesetz. Erste Testfahrt!
Nach 1,5 Millionen verkauften Exemplaren legt der neue Renault Captur (2019) nun selbstbewusst nach, das macht neugierig auf die erste Testfahrt. Zuerst aber ein paar Informationen: Das kleine SUV teilt sich eine Plattform mit dem ebenfalls frisch gemachten Renault Clio und ist wieder in seiner gesamten Konzeption darauf ausgelegt, die automobilen Ansprüche einer modernen Kundschaft abzuholen: ein sinnvolles Auto als pfiffiger Gebrauchsgegenstand mit bestechender Aktualität und unkomplizierter Leichtigkeit. Ein Captur ist quasi die Laminatbodendiele der Automobil-Welt: passt überall, ist praktisch, pflegeleicht und fexibel, vollkommen ohne Dünkel, aber trotzdem klassenübergreifend herzeigbar. Eben genau das, was bei Renault auch sonst zum Markenkern gehört. Das bisherige Design des neuen Renault Captur (2019) mit freundlichem Schmunzelmund, großen Fensterflächen und leicht staksigem SUV-Look ist nun bulliger, athletischer, die Dachlinie flacher. Die Gürtellinie rückt höher, an Front und Heck strahlen Voll-LED-Leuchten in markanter C-Signatur. Auch das Interieur wurde umgekrempelt: Der bisher in die Instrumententafel integrierte Infotainment-Monitor wächst auf 9,3 Zoll und steht hochformatig auf dem Armaturenträger. Das sogenannte "Smart Cockpit" hat in dieser neuesten Evolutionsstufe seinen Namen tatsächlich verdient – nicht nur weil die Funktionstiefe über Komfort-, Sicherheits-, Assistenz- und Connectivity-Systeme hinweg auf der Höhe der Zeit ist, sondern weil nun auch die Bedienung überzeugt. Mit System-Updates over the air, also automatisch per Mobilfunkverbindung eingespielt, gehen die Franzosen einen weiteren Schritt ins digitale Zeitalter.
Der neue Renault Captur (2019) im Video:
Erste Testfahrt mit dem neuen Renault (2019)
Aber nicht nur die Software kann überzeugen, sondern auch die Hardware: Der neue Renault Captur (2019) ist nun geräumiger sowie besser verarbeitet, und je nach Ausstattungsvariante schwingt sogar eine Prise Noblesse mit. Aber auch die Basis bietet sonstiger automobiler Grau-in-Grau-Tristesse die Stirn. Wie es nach einem halben Autoleben um helle Abnäher oder weich hinterschäumte Kunstleder-Applikationen bestellt ist, bleibt dem Zahn der Zeit überlassen. Fürs Erste kann sich der Captur jedenfalls definitiv sehen lassen. Zum Marktstart tritt der Renault mit Benzinmotoren im Leistungsspektrum zwischen 101 und 154 PS an, ein 116 PS starker Diesel mit wahlweise Sechsgang-Schalt- oder Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe komplettiert das Angebot. Die goldene Mitte der Motorenpalette markiert ein 1,3-Liter-Turbobenziner mit 131 PS – ein Antrieb, der moderaten Verbrauch mit swingendem Drehmoment und Spritzigkeit verbindet, hinzu kommt eine erfreuliche Laufkultur. Das serienmäßige Sechsgang-Getriebe könnte zwar etwas knackiger zu schalten sein, ist aber passend übersetzt – kein Grund zur Klage also. Ähnliches gilt auch für das Fahrwerk des Captur, das auf schlechten Straßen keine Komfortwunder bewirken kann, aber in allen anderen Situationen durchaus geällig abrollt und federt. Bei der ersten Testfahrt zeigt der neue Renault Captur (2019) einen quirligen, leichtfüßigen Charakter, der sich auch bis in zügige Fortbewegung hinein fortsetzt. Endgültige Präzision oder gar zu sportlicher Fahrweise animierende Grenzbereichs-Transparenz bietet er dagegen nicht – auch hier bleibt er ganz auf der bürgerlichen Seite: stabiles, gutmütiges Fahrverhalten mit ausgewogenen und defensiven Reaktionen. Eine Vorstellung ganz ohne Experimente, wie es eben im Drehbuch für jeden echten Top Hit steht. Erst wenn Anfang 2020 der Captur Plug-in-Hybrid auf den Markt kommt, wird es wieder spannend.
Sie sind auf der Suche nach einem alltagstauglichen City-SUV ganz auf Höhe der Zeit? Dann ist der neue Captur eine Empfehlung wert. Ab 2020 wird es ihn auch mit Plug-in-Hybrid-Antrieb geben, lediglich eine reine Elektro-Variante à la kommender Peugeot 2008 haben die Franzosen nicht vor.