Mit dem neuen Hyundai i20 Active (2016) wagen die Koreaner den Spagat zwischen Kleinwagen und City-SUV. Überzeugt die neue Mischung auf der ersten Testfahrt?
Der neue Hyundai i20 Active (2016) kommt genau richtig, da alle Welt plötzlich nach kleinen Geländewagen schreit. Den Ruf der Kunden hat nämlich auch Hyundai gehört, doch weil der Weg nach Korea weit ist und die Mühlen dort noch immer etwas langsamer mahlen, muss sich der Importeur erst einmal mit einer Zwischenlösung bescheiden: Der neue Hyundai i20 Active (2016) startet zu Preisen ab 17.100 Euro und stürmt im Abenteuerdress in den Großstadt-Dschungel. Zwar ist die immerhin 1.450 Euro teure Aufrüstung genau wie bei Cross Polo & Co. in erster Linie kosmetischer Natur, doch verfehlen die rustikalen Anbauteile nicht ihre Wirkung: Mit neuen Schürzen und Schwellern, größeren Rädern und serienmäßiger Dachreling sieht der Hyundai i20 Active (2016) tatsächlich ein bisschen wilder aus. Zumal die Koreaner gründlich genug waren, selbst Details wie den Tankdeckel auszutauschen und mit grobem Profil auf Abenteuer zu trimmen. Den meisten Eindruck hinterlassen bei der ersten Testfahrt allerdings die zwei Zentimeter mehr Bodenfreiheit. Nicht nur, weil man sich damit vor allem beim Parken ein paar mehr Freiheiten herausnehmen und zur Not tatsächlich mal ungestraft über einen Feldweg rumpeln kann. Sondern vor allem, weil man im neuen Hyundai i20 Active (2016) spürbar höher sitzt, leichter einsteigen und besser hinaus schauen kann und weil man sich in dem Kleinwagen mit der besseren Übersicht dann schon nicht mehr ganz so verwundbar fühlt. >> Mehr zum Thema: Crossover
Neuer Hyundai i20 Active (2016) auf erster Testfahrt
Auf das Fahrverhalten dagegen hat die neue Trimmlage kaum einen Einfluss. Dafür haben die Koreaner den neuen Hyundai i20 Active (2016) für die breite Zielgruppe zu beliebig abgestimmt und die Lenkung zu weich gewählt, als dass der höhere Schwerpunkt in engen Kurven ernsthaft einen Unterschied machen würde. Dass sich der neue Hyundai i20 Active (2016) trotzdem ganz anders anfühlt als das Coupé oder der normale Fünftürer hat deshalb einen anderen Grund: Den neuen Motor. Denn mit dem kleinen Abenteurer gibt bei den Koreanern ein Dreizylinder-Turbo seinen Einstand. Er schöpft aus einem Liter Hubraum wahlweise 100 oder 120 PS und macht alles besser als der bisherige 1,4 Liter. Bei einem Normverbrauch von bestenfalls 4,3 Litern ist er gut ein Fünftel sparsamer als bisher, hat aber mit 172 Newtonmeter ein Drittel mehr Drehmoment. Entsprechend beherzter geht er zur Sache, wuchtet den Kleinwagen in 10,2 Sekunden auf Tempo 100 und schafft bis zu 183 km/h. Da kann man das typische Knattern der drei Zylinder schon mal verschmerzen. Zumal ein Diesel, wie hier mit 1,4 Litern Hubraum, 90 PS und ebenfalls 4,3 Litern in dieser Klasse auch keine echte Alternative ist. Mehr zum Thema: Hyundai i20 im Kleinwagen-Vergleich
Konkurrenz aus eigenem Haus
Seine Alleinstellung wahrt die Abenteuer-Version des Kleinwagens allerdings nicht lange. Denn mit dem Verkaufsstart des neuen Hyundai i20 Active (2016) gibt es den neuen Dreizylinder-Turbo auch in den anderen Karosserievarianten des i20. Und das ist nicht der einzige Punkt, an dem der schmucke Neuzugang in der Modellpalette schon wieder an Attraktivität einbüßt. Auch innerhalb der großen Hyundai-Familie bekommt der Kleine wohl bald schon wieder Feuer. Denn auch wenn es öffentlich noch keiner bestätigen will, haben mittlerweile auch die Koreaner den Trend zum kleinen Kraxler erkannt und ihrer europäischen Mannschaft für die nahe Zukunft ein echtes SUV in dieser Klasse versprochen.