Neuer Cadillac XT5 (2016): Erste Testfahrt Cadillacs XT5 gibt sich behäbig
Mit dem neuen Cadillac XT5 (2016) wollen die Amerikaner der deutschen Konkurrenz von BMW und Mercedes ans Leder. In den USA schon seit ein paar Monaten am Start, kommt der XT5 im September auch nach Deutschland. Eine erste Testfahrt.
Die wichtigste Modellneuheit aus Amerika ist der neue Cadillac XT5 (2016), der als Nachfolger des SRX noble Geländewagen wie BMW X5 oder Mercedes GLE ins Visier nimmt. Cadillac hat den Crossover von innen nach außen entwickelt und dem Kunden so mehr Platz, mehr Technologie und mehr Effizienz spendiert. Und besser aussehen tut der neue XT5 auch: Dafür haben die Amerikaner den Nachfolger des SRX noch kantiger und prägnanter gezeichnet, noch schärfere Scheinwerfer eingebaut und auch bei den Heckleuchten den Wiedererkennungseffekt ein weiteres Mal gesteigert. Außerdem ist er ganz entgegen der Mode ein wenig flacher und kleiner geworden, steht aber mit dem größerem Radstand und dem schnittigeren Design trotzdem besser da. Aber die Amerikaner wollen den Deutschen mit dem neuen Cadillac XT5 (2016) nicht nur beim Schaulaufen auf dem Boulevard der Eitelkeiten den Rang ablaufen. Sondern auch technisch reklamieren sie eine Spitzenposition. Dieser Anspruch fußt genau wie beim CT6 auf einer neuen Leichtbau-Architektur, mit der die Pfunde bei dem 4,82-Meter-Modell nur so purzeln. Gegenüber dem Vorgänger sparen sie damit über 70 Kilo ein.
Cadillac XT5 Werbespot:
Erste Testfahrt des neuen Cadillac XT5 (2016)
Dumm nur, dass man davon beim Fahren so wenig merkt. Denn wo sich der über fünf Meter lange CT6 vor allem auf der Landstraße eine Klasse kleiner anfühlt, wirkt der neue Cadillac XT5 (2016) noch immer wie ein gewaltiger Brocken und gibt sich entsprechend behäbig. Auf der Autobahn ein wunderbar gelassener Dauerläufer, tut er sich bei einer flotten Landpartie entsprechend schwer und fährt der deutschen Konkurrenz um Längen hinterher. Das liegt zu einem Gutteil auch am einzigen Motor, den Cadillac bei uns zu bieten hat. Während der CT6 auf Turbo-Power setzt, muss der neue Cadillac XT5 (2016) mit einem 3,6 Liter großen Sauger auskommen, der mit 314 PS und 368 Newtonmetern nur auf dem Papier Eindruck schindet. In der Praxis dagegen wirkt der Sechszylinder ein bisschen müde. Es scheint, als verwende er mehr Energie auf die Geräuschentwicklung als den Vortrieb. Deshalb dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis der neue Cadillac XT5 (2016) beim Überholen aus dem Quark kommt, selbst wenn der Sprintwert von 7,5 Sekunden durchaus respektabel ist. Und wo die deutschen Dickschiffe mit bis zu 250 Sachen über die linke Spur bolzen, ist für den neuen Cadillac XT5 (2016) schon bei 210 km/h wieder Schluss.
Der neue Cadillac XT5 (2016) überzeugt nur in einer Disziplin
Innen wie alle Cadillacs der jüngeren Zeit betont modern gestaltet, will Cadillac dafür mit besonders viel Ausstattung punkten: Dazu zählt nicht nur das große Touchscreen-Navi mit Apple CarPlay und Android Auto, sondern auch ein neuartiger Rückspiegel. Über das normale Spiegelbild legen die Amerikaner dafür das Bild einer Video-Kamera, die sehr viel weiter und breiter nach hinten schaut. Bevor deren Aufnahmen in das Display hinein kopiert werden, retuschiert die Elektronik allerdings Hindernisse wie die Hinterbänkler, die Karosseriesäulen oder die Kopfstützen aus der Anzeige und schafft so bis zu 300 Prozent mehr Rücksicht. Zumindest in dieser Disziplin haben die Amerikaner damit im neuen Cadillac XT5 (2016) den größten Durchblick.
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