Audi Coupé/Manta/Fuego/Celica/Scirocco: Classic Cars
Audi, Opel, Renault, Toyota und VW im Fünfkampf
- Audi Coupé, Opel Manta, Renault Fuego, Toyota Celica und VW Scirocco im Classic Cars-Vergleich
- Temperamentvoll Opel Manta GT/E
- VW Scirocco zielt auf sportliche Kundschaft
- Toyota Celica beim Bremsen gefährlich
- Audi Coupé mit kurzem Inspektionsintervall
- Technische Daten von Audi Coupé GT, Opel Manta GT/E, Renault Fuego GTX, Toyota Celica GT & VW Scirocco GTI
- Fazit
Fünf Classic Cars der 115-PS-Klasse – Audi Coupé, Opel Manta, Renault Fuego, Toyota Celica und VW Scirocco – zeigen im unmittelbaren Vergleich, was in ihnen steckt (aus AUTO ZEITUNG 15-16/1981)!
Die fünf Classic Cars repräsentieren höchst unterschiedliche Coupé-Philosophien. Der klassische Vertreter dieser Bauart ist der Opel Manta: Nach bewährtem Vorbild zeigt er mächtig Schnauze, eine kurze knappe Dachpartie und ein ausgeprägtes Stummelheck. Der Motor sitzt vorn und treibt die Hinterräder an. Nach dem gleichem Strickmuster entstand die Toyota Celica: Frontmotor, Heckantrieb, Starrachse. Zu den jüngsten Vertretern des Coupé-Genres gehört das Audi Coupé GT, das auf dem Audi 80 basiert und wie dieser Frontmotor und Frontantrieb besitzt. Die modernsten und vielseitigsten Vertreter dieser Gattung sind der Renault Fuego und der VW Scirocco. Beide Fahrzeuge haben Frontmotor und Frontantrieb. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Audi Coupé, Opel Manta, Renault Fuego, Toyota Celica und VW Scirocco im Classic Cars-Vergleich
Wer in dieser Klasse auf viel Platz Wert legt, ist mit dem Audi Coupé am besten bedient. Dank üppiger Kopf- und Beinfreiheit fühlen sich selbst hochgewachsene Hinterbänkler keineswegs als Passagiere zweiter Klasse. Auch beim Kofferraum-Volumen schlägt der Ingolstädter seine Rivalen, den Toyota ausgenommen. Einen klaren Sieg des Audi verhindert die nicht umklappbare Fondsitzbank. Darüber hinaus fällt der Wendekreis des Audi mit 11,20 Metern etwas zu groß aus. Kritikwürdig außerdem: Das Blickfeld schräg nach hinten ist durch den breiten Dachpfosten sehr stark eingeschränkt. Gemeinsam mit Audi und dem VW belegt das Renault Coupé den ersten Platz in diesem Kapitel, erreicht dieses Ziel jedoch auf völlig verschiedenen Wegen. Stärker als alle anderen lebt der Renault von Details. Üppig beispielsweise präsentiert sich die Ausstattung, die kaum Wünsche offen lässt. Der größte Vorteil: die Variationsmöglichkeiten des Kofferraums. Allerdings muss man sich mit einem unpraktischen Zweischlüssel-System plagen.
Der VW Scirocco gewann gegenüber seinem Vorgänger deutlich an Statur. In der Länge wuchs er um 16,5 Zentimeter. Sein funktionsgerechter Fahrerplatz mit ausreichend Fußraum vorn und bequeme Sitze mit guter Seitenführung können ebenso überzeugen wie die klare Anordnung der Instrumente und die Ablagen. Beim Raumangebot im Fond kann der Wolfsburger allerdings nicht mithalten. Kritik gibt es in puncto Ausstattung: Nur das Wesentlichste gab ihm VW mit auf den Weg. Und viele Extras kosten viel Aufpreis. Obwohl das Manta Coupé bereits zu den betagteren Konstruktionen zählt, kann es sich recht ordentlich gegen die jüngere Konkurrenz behaupten. Ins Hintertreffen gerät der Rüsselsheimer durch die fehlende Möglichkeit, die Größe seines Kofferraums zu variieren. Sie gibt es erst im Manta CC. Nach wie vor überzeugt die GT/E-Version durch ihr Platzangebot. Während die Rüsselsheimer ihren Manta auf dem neuesten Stand halten, ließ Toyota alles beim alten. Angefangen bei den Sitzen: Trotz vielfältiger Verstellmöglichkeiten finden groß gewachsene Menschen keine körpergerechte Sitzposition. Auch bei der Ausstattung, einst die Domäne japanischer Fahrzeuge, kann die Toyota Celica in keiner Weise überzeugen. Kritik gebührt auch der unübersichtlichen Karosserie sowie dem winzigen Kofferraum. Positiv dagegen: die umklappbare und geteilte Rückbank.
Temperamentvoll Opel Manta GT/E
Früher stand der Begriff Coupé auch für technisches Raffinement, und die Fahrleistungen wurden als wesentlich erachtet. Dies gilt nicht mehr, wenn es sich um Mittelklasse-Coupés handelt. Bewährte Technik zählt heutzutage mehr als Experimente mit Vielfach-Vergasern und Pferdestärken. Unter den Motorhauben des Testquintetts steckt durchweg Großserientechnik. Der Fünfzylinder-Motor des Audi Coupé erweist sich im Fahrbetrieb als äußerst kultiviert, setzt Gasbefehle jedoch nur zögernd in Vortrieb um. Dass er bei Leistung und Kraft unterlegen ist (Spitze 179 km/h, 0-100 km/h in 11,3 s), liegt mit am Schoncharakter seines Fünfgang-Getriebes. Wohltuend bemerkbar macht sich dagegen die Gangabstufung auf den Geräuschpegel. Da der Audi über einen stattlichen 68-Liter-Tank verfügt, beträgt die Reichweite bei einem Durchschnittsverbrauch von 10,1 l pro 100 km satte 673 km.
Obwohl der Opel-Vierzylinder in seiner Grundkonzeption betagt ist, beherrscht er temperamentvoll die Szene. Bei seinen dynamischen Fahrleistungen (0 bis 100 km/h in 9,9 s, Spitze 188 km/h) erweist sich der Rüsselsheimer als Klassen-Primus und erreicht zu Recht die volle Punktzahl. Im Gegensatz zum Audi Coupé muss man den Opel Manta GT/E kaum durch häufiges Schalten oder Verweilen in oberen Drehzahlen zügig vorantreiben. Zu bemängeln: das unzeitgemäß laute Auspuffgeräusch. Der ermittelte Spritkonsum: exakt 10,0 l pro 100 km. Die leistungsstarke 1,6-Liter-Antriebseinheit im VW Scirocco wird den Ansprüchen sportlich orientierter Menschen am ehesten gerecht. Auf angenehme Weise vermittelt der spritzige und durchzugskräftige Vierzylinder (Spitze 187 km/h, 0 bis 100 km/h in 10,4 s) das Gefühl alltagstauglicher Motorisierung. Verglichen mit seiner spezifischen Motorleistung, gibt sich der Sportler im Benzinkonsum zwar bescheiden (9,5 Liter pro 100 km), verhindert jedoch durch seinen zu kleinen Tank (40 Liter) akzeptable Reichweiten.
Das Toyota-Celica-Triebwerk mit zwei obenliegenden Nockenwellen repräsentiert modernsten Motorenbau. Wenig zeitgemäß: Bei Kaltstart will es per Choke zum Arbeiten animiert werden. Ist jedoch die Anwärmzeit überstanden, zeigt sich der Zweiliter-Vierzylinder kraftvoll (Spitze 188 km/h, 0 bis 100 km/h in 10,3 s). Unterstützt wird der Celica-Motor bei seiner Arbeit von einem gut abgestuften und gut schaltbaren Fünfgang-Getriebe. Unbefriedigend der Verbrauch: Der Japaner benötigt 12,0 l pro 100 km. Nicht nur der vibrationsfreie Lauf der Maschine, sondern auch ihre Elastizität stellen dem Renault-Fuego-Vierzylinder ein gutes Zeugnis aus. Hinzu kommt, dass die Getriebe- und Achsübersetzung einiges zur guten Leistungscharakteristik beisteuern (Spitze 187 km/h, 0 bis 100 km/h in 10,8 s). Die Synchronisation quittiert aber jeden schnellen Gangwechsel mit Zähneknirschen. Zündkerzen und Verteiler sind schwer zu erreichen, den Keilriemen kann nur eine Fachwerkstatt wechseln. Und 11,5 Liter l pro 100 km sind trotz ordentlicher Fahrleistungen zu viel.
VW Scirocco zielt auf sportliche Kundschaft
Zwar stehen Coupés im Ruf besonderer Sportlichkeit, doch sie müssen sich genauso wie ihre Limousinen-Verwandtschaft durch den Feierabend-Verkehr quälen, sollen aber auch Freude beim Fahren bereiten. Können und eine glückliche Hand zeigt Audi bei der Fahrwerksabstimmung ihres Coupés. Souverän gleitet es über Bodenunebenheiten hinweg, bietet zudem ausgezeichneten Sitzkomfort und hält im Innenraum, was das Vorbeifahrgeräusch versprach – es ist angenehm leise. Zum komfortablen Umgang mit dem Audi Coupé trägt auch die Servolenkung bei, die fast 1000 Mark Aufpreis kostet. Bei der Preisbewertung folgt die Strafe. Schwächster Punkt des Audi ist die Schaltung: Die Schaltwege sind zu lang und der fünfte Gang liegt weit entfernt von der Person am Steuer. Der VW Scirocco zielt viel stärker als das Audi Coupé auf die sportliche Kundschaft, für die eine straffe Fahrwerksabstimmung bei einem Coupé Bedingung ist. Fahrbahnunebenheiten dämpft der Scirocco recht gut, lässt jedoch keinen Zweifel an der Straßenbeschaffenheit aufkommen. Nick- oder Wankbewegungen jeder Art sind dem VW völlig fremd. Klar, dass zu solch einem Auto auch körpergerechte Sitze gehören. Was das Geräuschniveau im Innenraum anbetrifft: Zurückhaltung ist Trumpf. Kritik setzt es jedoch für die Lenkung: Mit zunehmendem Lenkeinschlag wachsen die Haltekräfte spürbar. Die Fahrt über Alpenpässe gerät zum Armmuskel-Training.
Was beim Audi Aufpreis kostet, bietet der Renault Fuego serienmäßig – eine Servolenkung. Dank ihrer direkten Übersetzung trägt sie viel zur Handlichkeit des Fuego bei. Weniger angenehm: Die ständigen Wankbewegungen der Karosserie. Ebenfalls nicht sehr überzeugend sind die Sitze, die zu wenig Körperhalt bei Kurvenfahrt bieten. Ungereimtheiten bei der Bedienung: Der Hupenschalter versteckt sich im Blinkerhebel, die Lichthupenbetätigung liegt bei eingeschaltetem Licht an anderer Stelle als bei ausgeschaltetem. Obwohl die Toyota Celica in der Vergangenheit mehrfach überarbeitet wurde, hat sie in puncto Komfort nichts hinzugewonnen. Immer noch trampelt sie über kurze Bodenwellen, schlingert sie durch lange Wellen. Und auch die Sitze sind nicht dazu angetan, Unarten des Fahrwerks auszubügeln. Positiv: die präzise Fünfgang-Schaltung sowie das klar zu bedienende, wirkungsvolle Heizungs- und Lüftungssystem.
Bei Bedienungsknöpfen und -hebeln bietet die Toyota Celica guten Standard. Lediglich der Warnblinkschalter hat von der Lenksäule zu verschwinden. Der Opel Manta versteht sich in diesem Komfortkapitel als Haudegen von altem Schrot und Korn. Die Besatzung wird ohne Wenn und Aber über den Straßenzustand informiert, und auch die Geräuschkulisse gibt unüberhörbar Auskunft über die gefahrene Geschwindigkeit. Mag man diese Auslegung noch als klassische Coupé-Charakteristik tolerieren, fehlt jedoch jedes Verständnis für die mäßige Belüftung des Innenraums (wegen der unterdimensionierten Zwangsentlüftung) sowie für den auf der Lenksäule angeordneten Warnblinkschalter.
Toyota Celica beim Bremsen gefährlich
Wer sich zum Kauf eines Coupés entschließt, tut dies auch in Erwartung eines noch sportlicheren Fahrverhaltens. Denn wo die Limousine noch Kompromisse zugunsten der Familientauglichkeit eingehen muss, kann das Coupé bereits zielstrebig ein optimales Fahrverhalten ansteuern. Und da es sich beim Quintett ausnahmslos um recht proper motorisierte Modelle handelt, dürfen die Ansprüche zu Recht hochgeschraubt sein. Diese Erwartungen erfüllt der VW Scirocco in hohem Maße. War schon das Vorgängermodell ein unproblematisches Auto, so geriet der Nachfolger noch narrensicherer. Ganz gleich, ob es um zügiges Durchfahren verzwickter Kurvenkombinationen geht oder ob plötzliche Lenkmanöver wegen eines überraschenden Hindernisses auf der Fahrbahn nötig werden – der Scirocco folgt willig den Kursbefehlen. Dabei verlangt die Lenkung aber nach einer kräftigen Hand. Bedauerlich: Beim Gaslupfen in schnellen Kurven stellt sich im Gegensatz zum Vorgängermodell fast keine Lastwechselreaktionen mehr ein. Kritik setzt es für mäßiges Licht, das kleine Wischerfeld und für die Beckengurte im Fond.
Der härteste Konkurrent des Scirocco – das Audi Coupé. Es verhält sich zwar bei spontanen Lenkbewegungen nicht ganz so unproblematisch wie der VW, und auf abruptes Gaswegnehmen in Kurven reagiert es etwas nervöser, doch ist es dem Scirocco genau in dessen Schwachpunkten überlegen: Automatikgurte für vier Personen, ordentliches Wischerfeld. Das Licht allerdings ist auch nicht besser. Gut hingegen der Geradeauslauf, gut auch das Kurvenverhalten, sehr ordentlich zudem die Leistungen in den verschiedenen Bremskriterien. Noch bessere Leistungen in Sachen Verzögerung liefert der Opel Manta GT/E. Bei einer Panikbremsung aus 100 km/h steht er nach nur 44,4 m. Selbst mehrere Stoppversuche hintereinander verursachen kein Nachlassen der Bremswirkung. Die indirekte Übersetzung macht den Manta bei plötzlichen Lenkbewegungen träger als wünschenswert. Unerwünschte Mobilität entwickelt hingegen die starre Hinterachse, sobald auf holprigen Straßenstücken Vortrieb wie Seitenführung gleichermaßen übertragen werden sollen. Hinzu kommt: Das kurveninnere Hinterrad dreht bei munterer Fahrweise häufig durch.
Die Toyota Celica begegnet diesem konzeptionsbedingten Problem mit einem serienmäßigen Sperrdifferential. Zwei Details zeichnen verantwortlich dafür, dass der Renault Fuego in diesem Wertungskapitel eifrig Punkte sammelt – die Servolenkung und die Pirelli-P6-Breitreifen. Die Pneus sorgen dafür, dass der Franzose im Slalom eine gute Figur abgibt und auch bei der Bewertung des Ausweich- und Kurvenfahrverhaltens vorne mitmischt. Vorderachse und Bremsanlage rufen andererseits Kritik hervor: Durch Mängel in der Vorderachsgeometrie zeigt der Fuego einen für Fronttriebler ungewohnt mäßigen Geradeauslauf. Und die Bremsanlage neigt leicht zur Blockade der Hinterräder, was der Kursstabilität beim Bremsen abträglich ist. Noch bösartiger treibt es die Toyota Celica beim heftigen Bremsen. Er stellt sich häufig sogar quer. Aber auch in nahezu allen anderen Disziplinen dieses Wertungskapitels zeigt der Japaner unterdurchschnittliche Leistungen. Widerwillige Reaktionen auf Lenkbewegungen kosten ebenso Punkte wie die schon bei geringen Straßenunebenheiten trampelnde Hinterachse und die schlechten Bremsverzögerungswerte. Positiv allein das gute Licht.
Audi Coupé mit kurzem Inspektionsintervall
Für 17.495 Mark bietet Opel mit dem ausgereiften 110-PS-Manta ein gut motorisiertes und im direkten Konkurrenzvergleich preiswertes Coupé an. Da nach dem Rüsselsheimer – dank ordentlicher Verarbeitung – auf dem Gebrauchtwagenmarkt rege Nachfrage herrscht, liegen die erzielten Wiederverkaufspreise nicht selten über dem Listenniveau. Erfreulich auch die Wartungs- und Inspektionsintervalle: Ein Werkstatttag muss lediglich alle 10.000 km eingelegt werde. Unbefriedigend: Eine Anti-Rostgarantie gibts werksseitig ebensowenig wie preisgünstige Austauschteile.
Der nicht gerade niedrige Kaufpreis von 22.545 Mark hat zur Folge, dass der VW Scirocco im Kostenkapitel deutlich hinter dem Opel Manta rangiert. Ansonsten präsentiert er sich ohne nennenswerte Schwächen. Statt wie bisher halbjährlich (oder alle 7500 km) muss der Scirocco nur noch einmal im Jahr (oder alle 15.000 km) zum Ölwechsel. Weiteres Plus: Anfallende Unfallreparaturkosten liegen unter denen des alten Modells. Für den Wolfsburger sprechen weiter die günstigen Kraftstoffkosten sowie seine (vom Vorgänger begründete) Gebrauchtwagen-Wertbeständigkeit.
Auch die Kundschaft des 23.897 Mark teuren Audi Coupé GT profitiert von den 3330 VW/Audi-Kundendienststellen. Positiv sind die geringen Reparaturkosten, die mit einer günstigen Kasko-Einstufung belohnt werden. Im Vergleich zum VW Scirocco GTI finden jedoch Ölwechsel und Inspektionen in einem anderen Rhythmus statt: Alle 7500 km verlangt der Fünfzylinder nach vier Litern Frischöl. Diese kurzen Intervalle kosten nicht nur unnötige Zeit, sondern auch Geld. Nicht minder schlecht schneidet der Ingolstädter zudem bei den im Vergleich etwas höheren Ersatzteilkosten ab. Waren die Kostenkapitel früher eine Domäne japanischer Marken, so trifft dieses heute nicht mehr zu. Auch die Celica blieb von den Preissteigerungen nicht verschont. 21.440 Mark werden für das Japan-Coupé verlangt. In den Versicherungskosten zählt die Celica Liftback keineswegs zu den Preiswerten in ihrer Klasse. Für acht Mehr-PS gegenüber dem 115-PS-Audi müssen für die Haftpflichtversicherung pro Jahr rund 150 Märker mehr berappt werden. Bei den Benzinkosten beträgt die Differenz zum sparsameren Scirocco sogar satte 725 Mark pro 20.000 km. Einzig in der Kaskoversicherung gibt es dank der im Vergleich zur Konkurrenz niedrigen Reparaturpreise, die von den 975 Toyota-Vertragshändler verlangt werden, nichts zu bemängeln.
Kaufmännisch betrachtet spricht für den 21.500 Mark teuren Renault Fuego recht wenig. Weder in der Qualität noch in der Verarbeitung kann das französische Coupé überzeugen. Die Ersatzteil- und Reparaturkosten liegen vergleichsweise hoch, was sich in einer ungünstigen Kasko-Einstufung der Versicherungen entsprechend widerspiegelt. Im Vergleich zum Audi geht der Fuego nämlich pro Jahr um rund 650 Mark stärker ins Geld. Ungünstig sind auch die Wartungskosten: Alle 7500 km benötigt der Renault volle fünf Liter Schmierstoff. Ungünstig zudem der Wiederverkaufswert: Die Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt kann nicht halten, was das Angebot verspricht.
Von Peter Bazille, Gernot Röthig, Werner Müller
Technische Daten von Audi Coupé GT, Opel Manta GT/E, Renault Fuego GTX, Toyota Celica GT & VW Scirocco GTI
TECHNIK | |
VW SCIROCCO GTI | |
ANTRIEB | Wassergekühlter Viertakt-Vierzylinder-Reihenmotor quer im Bug eingebaut, Zylinderkopf aus Leichtmetall, fünffach gelagerte Kurbelwelle, eine obenliegende Nockenwelle, Antrieb durch Zahnriehmen, Bosch K-Jetronic-Einspritzanlage |
AUFBAU+FAHRWERK | Vorne Einzelradaufhängung an Federbeinen und unteren Querlenkern, Schraubenfedern, Stabilisator; hinten Verbundlenkerachse, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisator. Lenkung: Zahnstangenlenkung. Bremsen: Zweikreis-Bremssystem mit Bremskraftverstärker, v. Scheiben, h. Trommelbremsen, Handbremse auf die Hinterräder wirkend, Räder: 5 1/2 J x 13 Stahl, Reifen: 175/70 HR 13 |
FAHRLEISTUNGEN¹ | Beschleunigung: 0 auf 100 km/h in 10,4 s; Höchstgeschwindigkeit: 187 km/h; Verbrauch: 9,5 l Super/100 km |
ECKDATEN | L/B/H: 4050/1625/1280 mm; Radstand: 2400 mm; Spurweite v./h.: 1404/1372 mm; Wendekreis: 10,75 m; Leergewicht: 926 kg; Zuladung: 324 kg; Tankinhalt: 40 l; Bauzeit: 1969 bis 1972; Preis (Test-Basispreis): 22.545 Mark |
AUDI COUPE GT 5S | |
ANTRIEB | Wassergekühlter Viertakt-Fünfzylinder-Reihenmotor längs im Bug eingebaut, Zylinderkopf aus Leichtmetall, sechsfach gelagerte Kurbelwelle, eine obenliegende Nockenwelle, Antrieb durch Zahnriemen, Register-Fallstromvergaser Solex 2B2 |
AUFBAU+FAHRWERK | Vorne Einzelradaufhängung an Federbeinen und unteren Querlenkern, Schraubenfedern, Stabilisator; hinten Torsionskurbelachse, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer. Lenkung: Zahnstangenlenkung mit Servo (Aufpreis). Bremsen: Zweikreis-Bremssystem mit Bremskraftverstärker, v. Scheiben, h. Trommelbremsen, Handbremse auf die Hinterräder wirkend, Räder: 5 1/2 J x 13 Leichtmetall; Reifen: 175/70 HR 13 |
FAHRLEISTUNGEN¹ | Beschleunigung: 0 auf 100 km/h in 11,3 s; Höchstgeschwindigkeit: 179 km/h; Verbrauch: 10,1 l/100 km |
ECKDATEN | L/B/H: 4319/1682/ 1350 mm; Radstand: 2542 mm; Spurweite v./h.: 1400/1420 mm; Wendekreis: 11,2 m; Leergewicht: 1063 kg; Zuladung: 417 kg; Tankinhalt: 68 l; Preis (Test-Basispr. mit Servol.): 23.897 Mark |
OPEL MANTA GT/E | |
ANTRIEB | Wassergekühlter Viertakt-Vierzylinder-Reihenmotor längs im Bug eingebaut, Zylinderkopf aus Leichtmetall, fünffach gelagerte Kurbelwelle, eine hochliegende Nockenwelle, Antrieb durch Kette, Bosch-L-Jetronic-Einspritzanlage |
AUFBAU+FAHRWERK | Vorne Einzelradaufhängung an Doppel-Querlenkern, Schraubenfedern, Stabilisator; hinten Starrachse, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisator. Lenkung: Zahnstangenlenkung. Bremsen: Zweikreis-Bremssystem mit Bremskraftverstärker, v. Scheiben, h. Trommelbremsen, Handbremse auf die Hinterräder wirkend, Räder: 6 J x 13 Leichtmetall, Reifen: 185/70 HR 13 |
FAHRLEISTUNGEN¹ | Beschleunigung: 0 auf 100 km/h in 9,9 s; Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h; Verbrauch: 10,0 l/100 km |
ECKDATEN | L/B/H: 4456/1670/1325 mm; Radstand: 2518 mm; Spurweite v./h.: 1386/1375 mm; Wendekreis: 10,55 m; Leergewicht: 1029 kg; Zuladung: 316 kg; Tankinhalt: 50 l; Preis (Test-Basispreis): 17.495 Mark |
TECHNIK | |
RENAULT FUEGO GTX | |
ANTRIEB | Wassergekühlter Viertakt-Vierzylinder-Reihenmotor längs im Bug eingebaut, Motorblock/Zylinderkopf aus Leichtmetall, fünffach gelagerte Kurbelwelle, eine obenliegende Nockenwelle, Antrieb durch Zahnriemen, Fallstrom-Doppelvergaser Weber 32 DARA |
AUFBAU+FAHRWERK | Vorne Einzelradaufhängung an Doppel-Querlenkern, Schraubenfedern, Stabilisator; hinten Starrachse, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisator. Lenkung: Zahnstangenlenkung mit Servo. Bremsen: Zweikreis-Bremssystem mit Bremskraftverstärker, v. Scheiben, h. Trommelbremsen, Handbremse auf die Hinterräder wirkend, Räder: 5 1/2 J x 14 Leichtmetall, Reifen: 185/65 HR 14 Pirelli P6 |
FAHRLEISTUNGEN¹ | Beschleunigung: 0 auf 100 km/h in 10,8 s; Höchstgeschwindigkeit: 187 km/h; Verbrauch: 11,5 l/100 km |
ECKDATEN | L/B/H: 4358/1692/1315 mm; Radstand: 2445 mm; Spurweite v./h.: 1430/1346 mm; Wendekreis: 11,5 m; Leergewicht: 1059 kg; Zuladung: 341 kg; Tankinhalt: 57 l; Preis (Test-Basispreis): 21.500 Mark |
TOYOTA CELICA LIFTBACK GT | |
ANTRIEB | Wassergekühlter Viertakt-Vierzylinder-Reihenmotor längs im Bug eingebaut, Zylinderkopf aus Leichtmetall, fünffach gelagerte Kurbelwelle, zwei obenliegende Nockenwellen, Antrieb durch Kette, zwei Doppel-Flachstromvergaser Mikuni-Solex 40 PHH |
AUFBAU+FAHRWERK | Vorne Einzelradaufhängung an Federbeinen und unteren Querlenkern, Schraubenfedern, Stabilisator; hinten Starrachse, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer. Lenkung: Kugel-umlauflenkung. Bremsen: Zweikreis-Bremssystem mit Bremskraftverstärker, v. Scheiben, h. Trommelbremsen, Handbremse auf die Hinterräder wirkend, Räder: 5 1/2 J x 14 Stahl, Reifen: 185/70 HR 14 |
FAHRLEISTUNGEN¹ | Beschleunigung: 0 auf 100 km/h in 10,3 s; Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h; Verbrauch: 12,0 l/100 km |
ECKDATEN | L/B/H: 4370/1640/1315 mm; Radstand: 2500 mm; Spurweite v./h.: 1350/1365 mm; Wendekreis: 11,05 m; Leergewicht: 1127 kg; Zuladung: 433 kg; Tankinhalt: 61 l; Preis (Test-Basispreis): 21.440 Mark |
¹ Messwerte aus AZ 15-16/1981
Endergebnis | |||||
Audi Coupe GT 5S | VW Scirocco GTI | Opel Manta GT/E | Renault Fuego GTX | Toyota Celica Liftback GT | |
Karosserie und Innenraum | 72 | 72 | 64 | 72 | 64 |
Motor/Getriebe/Fahrleistungen | 83 | 80 | 81 | 72 | 77 |
Komfort und Bedienung | 91 | 79 | 68 | 73 | 69 |
Fahrverhalten/Sicherheit | 83 | 84 | 76 | 75 | 56 |
Unterhaltungskosten und Preiswürdigkeit | 69 | 74 | 81 | 50 | 56 |
GESAMTPUNKTE | 398 | 389 | 370 | 342 | 322 |
Platz | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Der Sieg des Audi-Coupés kommt sicher für viele überraschend. Dass der Ingolstädter die Konkurrenz nach Punkten schlägt, verdankt er der Ausgewogenheit seiner Allround-Konzeption