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Mercedes G-Klasse (W460) kaufen: Ratgeber

G-waltiger Oldtimer mit Schwächen

Markus Schönfeld Freier Mitarbeiter
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Inhalt
  1. Ratgeber: So eine Mercedes G-Klasse (W460) kaufen
  2. Robustes Konzept mit langlebigen Motoren
  3. Schwachstellen sollten genau inspiziert werden
  4. Technische Daten Mercedes G-Klasse 230 GE (kurz), 280 GE (lang) & 300 GD (lang)
  5. Fazit

Für viele ist die Mercedes G-Klasse (W460) der ultimative Geländewagen. Doch so unzerstörbar wie sein Ruf ist das Blech keinesfalls. Nicht alle Schwachstellen erkennt man auf Anhieb. Deshalb Augen auf beim Kauf!

Geländewagen haben es nicht leicht. Für die harte Arbeit geboren, werden sie oft ein Leben lang über unwegsame Untergründe gescheucht, über schlammige Pisten geprügelt oder sogar an schwere Anhänger gekettet. Und weil sie wegen des überlegenen Allradantriebes auch bei Schnee und Eis die beste Wahl sind, hat kaum ein Offroader je einen Winterschlaf gehalten. Dank für all die Mühe gibt es nicht. Selbst als Klassiker erhalten Ikonen wie die Mercedes G-Klasse (W460) selten den Liebhaberstatus, den prunkvolle Limousinen oder gar Cabriolets genießen.
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Der Mercedes G 580 EQ (2024) im Fahrbericht (Video):

 
 

Ratgeber: So eine Mercedes G-Klasse (W460) kaufen

In Anbetracht der eben erwähnten Umstände muss man also auch bei einer Begutachtung andere Maßstäbe anlegen als bei anderen Classic Cars – selbst wenn es sich um eine echte Ikone wie die  Mercedes G-Klasse (W460) handelt. Ersthänder in Jahreswagenzustand gibt es schlichtweg nicht. Denn auch die G-Klasse wurde vor allem in ihren frühen Jahren zwischen 1979 und 1990 (Baureihe W460) als Arbeitstier verkauft und genutzt. Wer dagegen nach Modellen seit den 90er-Jahren sucht – etwa 90 Prozent des Angebots – wird vor allem auf Autos der Baureihe W463 stoßen, die mit Permanent- statt Zuschalt-Allrad, der lackierten Front und allerlei Komfort und Elektronikextras eine neue Luxuskundschaft befriedigen sollte. Irgendwann zu dieser Zeit erkannte auch Mercedes, dass der typische G-Fahrer:innen eher auf dem Boulevard als im Baggerloch unterwegs ist. Schnell zogen die Preise an – während die Qualität abnahm. Blech- und Lackgüte wurden vernachlässigt, der Leiterrahmen nicht mehr so wirkungsvoll konserviert, geschweige denn lackiert.

Dem Erfolg schadete es nicht. Denn je mehr eine G-Klasse in der Neuzeit kostete, desto mehr Modelle wurden verkauft. Der G65 AMG bleibt dafür ein eindrucksvolles Beispiel. Auf der anderen Seite klagten Kund:innen schon nach fünf Jahren über Durchrostungen an Leiterrahmen oder Frontscheibe. Die ursprünglichen G-Fans bevorzugten ohnehin immer die alte Baureihe W460 sowie die bis 2001 gebauten Modelle der Baureihe W461, die das Ur-Konzept von 1979 für Militär und Behörden weiter verkörperten. Allrad und Sperren werden in der Mercedes G-Klasse (W460) noch ohne elektronische Helfer rein mechanisch bedient. Doch auch da scheint die Devise beim Kauf zu gelten: Je jünger ein Exemplar, desto deutlicher ist die Rostanfälligkeit.

 

Robustes Konzept mit langlebigen Motoren

Der Grund-Aufbau der Mercedes G-Klasse (W460) hat sich im Laufe der 40 Jahre dabei nicht verändert. Mit irrwitzig stabilem Leiterrahmen, schweren Starrachsen und Spiralfedern galt die Konstruktion damals als unzerstörbar und vergleichsweise komfortabel. Hinzu kam, dass die Baureihe W460 mit 72 PS (59 kW) bis maximal 156 PS (115 kW) bei rund zwei Tonnen Leergewicht nicht gerade übermotorisiert war. Nur als Orientierung: Mit dem sehr beliebten 240 GD – also einem Vierzylinder-Vorkammerdiesel mit 72 PS (59 kW) – brauchte man für den Sprint auf 100 km/h länger als eine halbe Minute. Das war selbst zu dieser Zeit eine Ewigkeit.

Doch Motoren und Antrieb hielten. Es  gibt Exemplare, die haben fast eine Million Kilometer abgespult. Gleiches gilt für den etwas stärkeren und am meisten verkauften 300 GD mit 80 (59 kW) oder 88 PS (65 kW). Nicht ohne Grund werden diese Versionen heute noch als Fernreisemobile umgebaut. In Liebhabergaragen verschwinden sie jedenfalls selten. Chancen auf ein gut erhaltenes Classic Car in Form einer Mercedes G-Klasse (W460) hat man am ehesten beim Sechszylinder-Benziner 280 GE. Der galt schon damals als  vortrefflicher, wenn auch exklusiver Antrieb. Und abgesehen vom Verbrauch liefert er selbst heute noch anständige Fahrleistungen.

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Schwachstellen sollten genau inspiziert werden

Doch egal, welche Variante am Ende in Frage kommt – Karosseriebleche und vor allem der Unterboden müssen genau unter die Lupe genommen werden. Ein erster Blick sollte in den Radkasten und zu den Feder- und Dämpferaufnahmen wandern. Sind die Metallkonturen klar und rostfrei erkennbar, ist das ein gutes Zeichen. Dick aufgetragene Wachs- oder Fettkonservierung sollte dagegen eher eine Warnung sein. Gleiches gilt für den Rahmen. Anbauteile wie Längslenkeransätze, Leitungen oder Karosserieaufnahmen geben einen Hinweis auf den allgemeinen Erhaltungsgrad. Wer bei der Bestandsaufnahme eine Hebebühne zur Verfügung hat, kann sich ein genaueres Bild machen. Flugrost ist normal, Durchrostungen können teuer werden. Ob die Aufnahme vom Panhardstab über der Hinterachse, die Rahmen-Querrohre, die Tankhaltebänder oder der Boden der Karosserie: Das gute Gesamtbild zählt.

Mercedes G-Klasse (W460) Frontansicht

Foto: Klaus Huber-Abendroth

Ist die Mercedes G-Klasse (W460) in solch tadellosem Zustand wie unser Fotomodell, ein 280 GE von 1987, dann wird man durch ein unbeschreibliches Fahrgefühl belohnt. Nachdem die Türen mit dem charakteristischen Tresorgeräusch ins Schloss gefallen sind und man es sich auf den einladenden Stoffsesseln bequem gemacht hat, tritt das Doppelnockenwellen-Triebwerk grummelnd seinen Dienst an. Der Blick schweift durch die steile Frontscheibe über die kantige Motorhaube hinweg auf die beiden Blinker. Wie zwei Standarten flankieren sie das majestätische Fahrgefühl. Andere Autos wirken klein von hier oben, selbst prunkvolle Limousinen oder Cabriolets.

 

Technische Daten Mercedes G-Klasse 230 GE (kurz), 280 GE (lang) & 300 GD (lang)

Classic Cars 05/2018Mercedes G 230 GE (kurz)Mercedes G 280 GE (lang)Mercedes G 300 GD (lang)
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/26/25/2
Hubraum2298 cm³2746 cm³2998 cm³
Leistung92 kW/125 PS115 kW/156 PS65 kW/88 PS
Max. Gesamtdrehmoment bei192 Nm 4000/min226 Nm 4250/min172 Nm 2400/min
Getriebe/Antrieb5-Gang-Schaltgetriebe/Allrad5-Gang-Schaltgetriebe/Allrad5-Gang-Schaltgetriebe/Allrad
L/B/H3945/1700/1975 mm4395/1700/1975 mm4395/1700/1975 mm
Leergewicht1750 kg1935 kg1950 kg
Bauzeit1982-19911979-19911979-1991
Stückzahl6884994520.415
Beschleunigung
null auf 100 km/h
19,0 s14,0 s27,0 s
Höchstgeschwindigkeit144 km/h155 km/h127 km/h
Verbrauch auf 100 km15,2 l S17,4 l S13,2 l D
Grundpreis (Jahr)40.454 Mark (1982)42.784 Mark (1979)39.872 Mark (1979)

 
Markus Schönfeld Markus Schönfeld
Unser Fazit

Das G-Modell war schon immer ein Auto zum Träumen – nicht ohne Grund: Die kantige Form ist einzigartig, das Fahrgefühl erhaben und die Geländekompetenz unbestritten. Aber blind sollten solche Gefühle nicht machen. Denn es gibt so einige neuralgische Schwachpunkte, die vor allem mit Rost zu tun haben. Doch die Suche nach einem gut erhaltenen G-Modell lohnt sich in jedem Fall.

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