Mercedes A-Klasse Kaufberatung: Test, Preise, technische Daten & mehr Kultiviert und sportlich
Rentner-Benz war gestern. Die neue A-Klasse ist knackig, gut und sehr beliebt. Kaufberatung
Die 180-Grad-Wende ist geglückt, das müssen selbst die größten Skeptiker anerkennen. Die Rede ist von der Mercedes A-Klasse, die einst mit ihrem radikalen Raumkonzept die Kompaktklasse neu erfand, was aber dann doch weniger Käufer honorierten als gedacht. Und so wandelte sich der kleinste Mercedes in der dritten Generation zum knackig-sportlichen, wenn auch wesentlich konservativeren Premium-Kompaktauto.
Seitdem sich die A-Klasse auf vergleichbarem Niveau wie Audi A3 und BMW 1er bewegt, kommt sie beim Publikum gut an. Wahrscheinlich auch deshalb, weil sich hier die Werte komplett verschoben haben: Statt Komfort und Geräumigkeit steht nun die Dynamik ganz oben auf der Prioritätenliste, die der kleine Benz gewissenhaft abarbeitet.
Kaum ein frontgetriebener Klassenkamerad lenkt so spontan und direkt ein wie die Mercedes A-Klasse. Selbst ein auf Dynamik geeichter, heckgetriebener 1er BMW hat da seine liebe Mühe, dem Benz das Wasser zu reichen. Dabei liegt der A stets satt und sicher, zeigt nur wenig Antriebseinflüsse in der gefühlvollen Lenkung, bremst kraftvoll und auf den Punkt fein dosierbar – das haben wir bei so mancher doppelt so teuren Mercedes-Limousine schon wesentlich schlechter erlebt.
Nicht ganz so souverän fällt der Federungskomfort des kleinen Benz aus, selbst wenn man auf das optionale Sportfahrwerk verzichtet. Mit der Verarbeitung von Querfugen und Bodenwellen erfüllt das Fahrwerk im Alltag zwar durchaus gehobenere Komfortansprüche, mehr aber auch nicht. Top-Kandidaten in dieser Klasse wie der VW Golf können das zum Beispiel besser.
Mercedes A-Klasse: GERN SPORTLICH, ABER KULTIVIERT BITTE
Seinem Premiumstatus wird der Mercedes dennoch gerecht. Die gute Dämmung von Wind- und Abrollgeräuschen erlaubt entspanntes und stressfreies Fahren, wozu auch der kultivierte Lauf insbesondere der Vierzylinder-Turbo-Benziner (122 bis 360 PS) beiträgt. Als A 180 startet der kleine Mercedes bei selbstbewussten 24.335 Euro. Empfehlenswerter ist aber der A 200 ab 27.370 Euro, dessen 156 PS gut im Futter stehen und somit den sportlichen Charakter des A unterstützen. Der gleichmäßig und kraftvoll durchziehende 1,6-Liter-Turbo-Benziner lässt sogar einen Hauch von GTI-Nimbus aufkommen, wenngleich Mercedes mit dem A 250 (211 PS, 33.855 Euro) und natürlich mit dem allradgetriebenen A 45 AMG (360 PS, 49.682 Euro) auch zwei gestandene Modellathleten im Programm hat.
Doch bereits der A 200 bereitet dem Fahrer jede Menge Fahrspaß, auch wegen des exakt schaltbaren Sechsgang-Getriebes. Und er bleibt mit einem Testverbrauch von 6,8 Litern genügsam. Selbst wenn Innen- und Kofferraum des Stuttgarters nur durchschnittliche Platzverhältnisse bieten, repräsentiert er dennoch ein gehobenes Niveau mit seiner gewissenhaften Verarbeitung und dem soliden Qualitätseindruck.
Neben den üblichen Komfortfeatures wie Klimaanlage, Fensterheber und Radio mit USB-Anschluss bietet der A 200 auch noch ein paar serienmäßige Highlights wie Müdigkeitswarner, Kollisionsalarm mit adaptivem Bremsassistent, LED-Tagfahrlicht und einiges mehr. Alu-Felgen und seitenweise Hightech-Extras findet man ebenfalls in der Aufpreisliste. Diese beginnt bei diversen Design - sowie Stylingpaketen und endet bei intelligenter Elektronik. Davon besonders empfehlenswert: Intelligent Light System (adaptives Bi-Xenonlicht, 1666 Euro), Comand Online (Navi, Infotainment, Internet, 3606 Euro) und das Spurpaket mit Spurhalte - sowie Spurwechselassistent für 893 Euro.
KAUFTIPP
Sportlich ist die A-Klasse ohnehin, richtig lebendig wird sie aber erst als A 200 mit dem 156 PS starken Turbobenziner, der kräftig anschiebt und moderat im Verbrauch ist. Sparsamere, aber auch teurere Alternative für Vielfahrer: der A 200 CDI mit 136-PS-Diesel
Hohe Dynamik, präzise Lenkung, starke Bremsen, kraftvoller und kultivierter Motor, gute Verarbeitung, moderne Ausstattung | |
Hoher Preis, nur durchschnittliche Platzverhältnisse, recht straffe Federungsabstimmung, mäßige Übersicht nach hinten |
WEITERE AUFSTEIGER DES JAHRES
- Seat Leon
- Opel Adam
- Toyota Auris
- Ford B-Max
- Mazda CX-5
- Peugeot 208
- Porsche Cayman S
- Skoda Citigo
Jürgen Voigt