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Geht auch ganz einfach:

Mercedes Strich-8 (W114/W115) kaufen: Ratgeber

Die gute alte Daimler-Mittelklasse

von Detlef Krehl
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Inhalt
  1. Ratgeber: So einen Mercedes Strich-8 (W114/W115) kaufen
  2. Die Schwachstellen
  3. Technische Daten des Mercedes 250 2.8 (W114)

Der Mercedes Strich-8 gehört sowohl als W114 mit Sechszylinder als auch als W115 mit Vierzylinder zu den Kultlimousinen aus Stuttgart. Besonders interessant: der kräftige 250 2.8. Unser Ratgeber zeigt, was es beim Kauf zu beachten gilt!

Solidität repräsentiert der Mercedes Strich-8 schon im Stand. Der ehemalige Citroën-Stylist Paul Bracq wechselte 1957 zu Daimler-Benz. Mit seinem Designteam kreierte Bracq sehr erfolgreich unter anderem den Mercedes-Benz SL "Pagode", den "Großen 600er" und den Strich-8, die bei Daimler-Benz intern als W115 (Vierzylinder) beziehungsweise W114 (Sechszylinder-Modelle) bezeichnete legendäre Baureihe. Der 250er Strich-8 mit 2,8 l Hubraum genießt von Beginn seiner Produktionszeit im Jahr 1970 an einen guten Ruf. Insbesondere das starke Drehmoment des Sechszylinders kann im Portfolio aus dem Schwabenländle überzeugen.

Die Karosseriehohlräume des Strich-8 sind zwar nicht bis in alle Ewigkeit gegen Durchrostung geschützt (hier alles zur Hohlraumkonservierung erfahren), jedoch unternahm Daimler-Benz bei ihm erste zaghafte Versuche einer Konservierung. Die in den vorangegangenen Baureihen auftretenden Reaktionen von Stahl mit Wasser und Sauerstoff sollten nun endgültig der Vergangenheit angehören. Es zählte hier wahrscheinlich der gute Wille. Denn die damalige Gegenwart und Zukunft erwiesen sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen als erbarmungslos. Die Karosseriebleche erlagen in den meisten Fällen dem Rosttod.
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Ratgeber: So einen Mercedes Strich-8 (W114/W115) kaufen

Der hier vorgestellte Mercedes 280 2.8 (W114) mit dem Farbcode 430 (Herbstbeige) ist ein Fahrzeug aus der Schweiz, das den Weg zurück in die Heimat gefunden hat. Sein Besitzer hat es sehr bedacht dem Originalzustand entsprechend restauriert. Was nicht immer ganz einfach ist, wenn man entlang der fast unendlich langen Aufpreisliste alle damals bestellten Komfort-Features funktionstüchtig an Bord haben möchte. Serienmäßig waren immerhin die vier Scheibenbremsen. Erstmalig fand sich bei ihm die polarisierende "Fußfeststellbremse mit Entriegelungszugknopf am Armaturenbrett".

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Erst in der Serie zwei waren Automatik-Sicherheitsgurte Serie, vorher war es die statische Ausführung. Für das komfortable Fahrverhalten sorgte beim Strich-8 nun endlich eine wartungsfreie Vorderachse (ohne Schmiernippel) mit Doppel-Querlenkern und Kugelgelenken. Auch die Hinterachse war eine Neuentwicklung. Diagonalpendelachse schrieb Mercedes-Benz aus Marketing-Gründen als Bezeichnung in den Prospekt. Dabei handelte es sich um eine Schräglenkerachse.

 

Die Schwachstellen

Der Motor des Mercedes 250 2.8 (W114)
Foto: Zbigniew Mazar

Wer den Mercedes 250 2.8 (W114) als Oldtimer kaufen möchte, kann sich auf ein solides Stück deutscher Automobil-Historie freuen. Den Typ W114 V28 (250 mit 2,8-l-Sechszylinder) gab es von Juli 1970 bis Juli 1976 (bis August 1972 nur für den Export). Das hier vorgestellte Modell ist somit ein echter Geheimtipp. Angesichts der im Zeitraum 1968 bis 1976 insgesamt 1.919.056 gebauten Strich-8-Modelle ist die Stückzahl von 34.061 Exemplaren des 250 2.8 eher gering. Mit dem 2,8er kann man besonders kultiviert und komfortabel reisen. Unbedingt die Motornummer beachten, denn es finden sich keine Unterscheidungsmerkmale im Motorraum zum 230.6. und 250.6.

Karosserie

Der Mercedes Strich-8 ist karosserietechnisch werksseitig gegenüber der vorherigen Heckflossenkarosserie mit Rostvorsorge versehen. Doch auch hier nagt je nach Einsatzgebiet und Pflegezustand der Zahn der Zeit. Immerhin ist diese Baureihe weit mehr als 50 Jahre alt und der W114 V28 nicht viel jünger. Typische Schwachstellen sind die Radkästen, Schweller, Türen, beim optionalen Schiebedach der Wasserablauf bis hinunter zur Stirnwand, Konsolen der Vorderachsaufnahme. Nimmt man sich etwas Zeit zur Begutachtung, sind die Rostnester zu erkennen.

Technik

Der M130-Reihensechszylinder im Mercedes 250 2.8 (W114) fordert nicht zum Rennen auf, hat aber den besten Drehmomentverlauf im /8-Motorenportfolio. Sein Laufverhalten ist ruhig und vibrationsarm. Wenn nicht, sind die Kolbenringe und dadurch auch die Zylinder in Mitleidenschaft gezogen. Die optionale Vierstufen-Automatik sollte sanft schalten. Hier kann schon ein Wechsel des Getriebeöls Wunder wirken.

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Ersatzteile

Grundsätzlich ist die Ersatzteilversorgung des Mercedes 250 2.8 (W114) über die Markenclubs gewährleistet. Auch die Firma Niemöller aus Mannheim hat einen großen Fundus im Angebot. Jemand, der sich nur mit /8-Modellen in seiner Werkstatt beschäftigt, ist Ralf Kühl aus Schleswig-Holstein. Er dient mit seinem "Treffpunkt Strich 8" in vielen Fällen als Ansprechpartner. Generell sollte man zwischen originalen, sogenannten NOS (New Old Stocks) und nachgefertigten Teilen unterscheiden. Relevante Preisunterschiede sind zu berücksichtigten. Dabei darf eines nicht außer Acht gelassen werden: Die Nacharbeit, um ein Teil passend einzubauen, kann eine Preisdifferenz zum Originalteil sehr schnell ins Gegenteil umkehren.

Kosten

Wenn der Mercedes 250 2.8 (W114) im gewünschten Zustand denn nun endlich in der heimischen Garage steht, sind die laufenden Kosten eher überschaubar – mit Ausnahme der Kraftstoffkosten, die von zwölf Litern bis etliche Liter mehr bei einem zügigen Fahrstil reichen und dann das Portemonnaie belasten. Ersatzteile sind teils teuer. 

 

Technische Daten des Mercedes 250 2.8 (W114)

Classic CarsMercedes 250 2.8 (W114)
Zylinder/Ventile pro Zylin.6/2
Hubraum2778 cm³
Leistung96 kW/130 PS 5000/min
Max. Gesamtdrehmoment bei216 Nm 3200/min
Getriebe/Antrieb5-Gang-Getriebe oder 4-Stufen-Automatik/Hinterrad
L/B/H4680/1770/1440 mm
Leergewicht1390 kg
Bauzeit1970-1976
Stückzahl34.061
Beschleunigung
null auf 100 km/h
12,4 s
Höchstgeschwindigkeit175 km/h
Verbrauch auf 100 km12,5 l
Grundpreis (Jahr)17.871 Mark (1972)

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