Lorinser Mercedes GLK 350 CDI - Der Straßenfeger Lorinser Mercedes GLK 350 CDI

Mercedes-Tuner Lorinser stellt den GLK auf 21-Zöller, installiert eine Abgasanlage mit sonorem Klang und entlockt dem V6-Diesel zusätzlich 37 PS

Diesel werden oft als Vernunftmotoren abgetan: Der niedrige Verbrauch und die Langlebigkeit sind starke Argumente für Knauserer, und in Sachen Fahrspaß können Selbstzünder mit Benzinern fast nie mithalten. Nicht einmal, wenn sie dank Turbo-Technik voll im Saft stehen, denn es fehlt der Auspuffsound und das klangvolle Hochdrehen der Benzinmotoren. Im günstigsten Fall hört man von modernen Common-Rail-Dieseln gar nichts mehr. Dabei ist entscheidend, was hinten herauskommt.

Dass es auch anders geht, zeigt Lorinser mit dem veredelten Mercedes GLK 350 CDI (Kit auch für 320 CDI), dessen Dreiliter-V6-Diesel seine Abgase über vier Endrohre ins Freie bläst und dabei – besonders im niedrigen Drehzahlbereich – einen dezenten, aber dennoch wohl vernehmbaren, angenehm bulligen Sound erzeugt.

SPORTOPTIK FÜR DEN GLK
Die zwei Doppelendrohre (2130 Euro) sind perfekt in eine Heckschürze (1101 Euro) mit angedeutetem Diffusor eingelassen. Auch Seitenschweller und eine Frontschürze mit grau lackiertem Unterfahrschutz hat Lorinser im Angebot. Doch obwohl das GLK-Terrain abseits asphaltierter Wege liegt, ist davon abzuraten, mit der um 30 Millimeter abgesenkten Karosserie (547 Euro) und den riesigen Rädern im 21-Zoll-Format (4903 Euro) Abstecher ins Gelände zu unternehmen. Fahrhilfen zum Kraxeln sind zwar genug an Bord, doch nach dem Rundum-Eingriff von Lorinser ist der GLK mehr Straßenauto als Offroader.

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Dank Sportfedern und 255er Yokohama-Reifen zieht der bolidenhaft gezeichnete Mercedes schnell und unangestrengt durch Kurven, das Gewicht von knapp 1,9 Tonnen spürt man kaum. Schade aber, dass das Zwangs-ESP dem Vorwärtsdrang am Kurvenausgang den Garaus macht. Steht man wieder früh auf dem Gas, maßregelt der elektronische Helfer abrupt und kappt das enorme Drehmoment von 580 Newtonmetern rigide.

Auch beim Sprint kann der Lorinser GLK sein Leistungsplus von 37 PS (1486 Euro) kaum ausspielen. Bedingt durch die großen Räder liegt er mit 7,6 Sekunden eine Zehntelsekunde hinter dem Serienauto (7,5 Sekunden). Allerdings ist der Zuwachs beim Drehmoment in der Praxis deutlich spürbar. Auch am etwas zu hohen Testverbrauch von 10,1 Litern auf 100 Kilometern (Serie: 9,6 Liter) dürften die mächtigen Walzen ihren Anteil haben. Geht man es jedoch entspannter an, begnügt sich der Schwabe auch mit rund einem Liter Diesel weniger. Die Federn schlucken lange Wellen gut, und sogar auf unsauber eingelassene Kanaldeckeln wird das Auto nicht bockig.

OFFROAD FÜR DIE STRASSE
Wem der Mercedes GLK ab Werk nicht sportlich genug ist und wer getrost auf Fahrten im Gelände verzichten kann, wird im Lorinser- Zubehörprogramm fündig: Die Qualität von Teilen und Verarbeitung ist tadellos, der Gewinn an Fahrdynamik respektabel, wobei die Abstriche beim Fahrkomfort maßvoll bleiben. Überzeugendstes Argument für das Diesel-Tuning à la Lorinser ist aber der herrlich sonore Sound. Paul Englert