Der 1972 in erster Generation vorgestellte Ford Granada Turnier war relativ günstig und bot Platz ohne Ende. Unsere Kauftipps zeigen auf, was es bei der Classic Cars-Anschaffung zu beachten gilt.
Handwerkertraum wird zu Schrauberalbtraum. Die Kombiversion des großen Ford wurde für die Zwecke genutzt, für die sie sich am besten eignete: zum Transport. Der Turnier lief, bis er auseinander fiel. Häufig sogar noch länger. Denn die Technik ist robust, während das Blech nach den Jahren meist arg gelitten hat. Sondermodelle wie der hier gezeigte Chasseur sind so gut wie gar nicht mehr zu finden. Wer sich für einen V6-Turnier interessiert, sollte ein gewisses Maß an Arbeit einkalkulieren, dann bekommt er viel Komfort zum (noch) günstigen Kurs. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Classic Cars: Karosserie des Ford Granada anfällig
Eine gewisse Verbesserung gegenüber dem Vorgänger ist nicht zu leugnen. Trotzdem kann der Ford Granada überall blühen, vor allem der Vorderwagen ist quasi rundum gefährdet. Mit den Radläufen, Wagenheberaufnahmen und Endspitzen gehören die klassischen Stellen zu den neuralgischen Punkten. Hinzu kommt der unter Umständen recht sorglose Umgang von Vorbesitzenden: Als Handwerkermobil störten Beulen und Kratzer nicht, wichtig war nur das Platzangebot. Zur Not wurde halt großflächig gespachtelt.
Die Technik ist solide
Wartungsstaus sind an der Tagesordnung: Der Ford Granada funktioniert, warum sollte man sich also um die Technik kümmern? Selbst wenn bei der Probefahrt alles bestens erscheint, kann eine umfassende Revision nicht schaden. Gerade die Stirnräder des V6 gehören zu den typischen Schwachpunkten alter Fords. Schaltgetriebe sind unauffällig, die Automatik hingegen kann mit erhöhtem Schlupf auffallen. Anhängerkupplungen sind ein Indiz für eine hohe Beanspruchung: Der Granada zieht ordentlich was weg – und wurde dafür auch stets gerne genutzt. Durchgefaulte Endschalldämpfer oder ausgeschlagene Fahrwerksgummis gehören zum normalen Verschleiß.
Gutes Angebot an Ersatzteilen
Dank des Baukastensystems sind vor allem Technikteile theoretisch noch einigermaßen gut zu bekommen, allerdings werden sie mittlerweile auch gerne gehortet. Noch schwieriger wird es, gerade im Fall des Turnier, bei Blechpartien. Von Ford selber ist nicht viel zu erwarten, allerdings gibt es in Deutschland eine rührige Granada-Szene, in der sich einige Expert:innen und Teilehändler finden lassen.
Auch interessant:
Kosten: Details können am Granada teuer werden
Details werden teuer, gerade bei Sondermodellen oder speziellen Ausstattungsvarianten. Wer die originalen TRX-Reifen verwenden möchte, sollte ein paar zusätzliche Euro einplanen. Ist der Ford Granada in Schuss, ist der Unterhalt bezahlbar.