Fiat Croma 1.9 Multijet Stilvorlage
Der frisch überarbeitete Fiat Croma bietet viel Platz, verpackt in einem sehr ansprechenden Blechkleid. Im Test der 150-PS-Diesel mit Automatikgetriebe
Eckdaten | |
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PS-kW | 150 PS (110 kW) |
Antrieb | Vorderrad, 6 Gang Automatik |
0-100 km/h | 10.2 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 205 km/h |
Preis | 27.400,00€ |
Mit seinen großen, tropfenförmigen Scheinwerfern und dem breiten Kühlergrill ist der neue Fiat Croma alles andere als ein Allerweltsgesicht auf deutschen Straßen. Der Italiener fällt auf und erntet von Passanten durchweg wohlwollende Blicke. Auch die neu gestaltete Seitenlinie und das Heck des Croma wirken nun viel dynamischer als beim eher biederen Vorgänger. Die stilistische Überarbeitung durch das Centro Stile Fiat trägt also Früchte. Doch wie ist es um die Fahreigenschaften des Schönlings bestellt?
Der von uns getestete 1.9-Multijet-Diesel mit Common-Rail-Direkt-einspritzung fällt nur im kalten Zustand durch Nagel-Geräusche auf. Sonst läuft der Selbstzünder kultiviert und leise. Außerdem gefällt der Vierventiler durch eine gleichmäßige Kraftentfaltung und seine bis in den roten Drehzahlbereich nutzbare Leistung.
Serienmäßig verwaltet ein manuelles Sechsganggetriebe die maximal 320 Newtonmeter Drehmoment. Die optionale Sechsgangautomatik verfügt über einen manuellen Modus, der es dem Fahrer erlaubt, die Gänge sequenziell zu wechseln. Das selbstlernende System passt sich dem Fahrstil des Piloten an und stimmt die Schaltpunkte dementsprechend ab. Die ab 120 km/h auftretenden Windgeräusche schmälern jedoch die Freude etwas. Ansonsten ist der Croma mit seinem großzügigen Raumgefühl ein angenehmes Reiseauto. Sein Verbrauch von akzeptablen 7,2 Litern je 100 Kilometer ermöglicht eine Reichweite von 861 Kilometern ohne Tankstopp.
Das Fahrwerk des von Fiat als Komfort Wagon bezeichneten Croma pariert lange Bodenwellen gekonnt. Kurze aufeinander folgende Stöße regen den Italiener dagegen schon mal zum Stuckern an. Der Komfort geht jedoch in Ordnung. Mit den montierten 18-Zöllern rollt der Italiener aber deutlich straffer ab als mit der serienmäßigen 16-Zoll-Bereifung. Die Seitenneigung in schnell durchfahrenen Kurven bleibt im Rahmen. Überdies lenkt der Fiat Croma recht präzise und spontan ein. Mit seinem berechenbaren Fahrverhalten und dem serienmäßigen Stabilitätsprogramm (ESP) bleibt er dabei stets auf der sicheren Seite.
Chromumrandete Rundinstrumente sorgen für Glanz im neu gestalteten Cockpit. Fahrer- und Beifahrersitz bieten guten Langstreckenkomfort, der Seitenhalt ist jedoch nur mäßig. Nicht auf Anhieb lässt sich auch die Längseinstellung der Sitze finden. Dafür ist der nach oben versetzte Schalthebel ergonomisch gut platziert. Auch die Bedienung des optionalen Navigationssystems per Sprachsteuerung funktioniert gut. Weshalb aber eine Zieleingabe über Sprachsteuerung lediglich bei stehendem Auto möglich ist, bleibt unverständlich.
Insgesamt gefällt der Innenraum durch sein fürstliches Platzangebot. Vor allem im Fond reisen die Passagiere dank üppiger Knie- und Kopffreiheit sehr komfortabel. Der große Kofferraum bietet ein reichliches Ladevolumen von 500 Litern, bei umgeklappter Rückbank lässt sich der Stauraum auf bis zu 1610 Liter erweitern. Allerdings entsteht dann keine ebene Ladefläche.
Mit seinem großen Platzangebot, dem schicken Design und der umfangreichen Serienausstattung – inklusive Klimaanlage, wärmedämmender Verglasung und einer Kühlbox in der Mittelkonsole – dürfte der Fiat Croma viele neue Freunde gewinnen. Die Preise für den 1.9 Multijet 16V beginnen bei 25850 Euro. Die Automatikversion gibt es ab 27400 Euro. Für leistungsorientierte Fahrer steht auch noch die 2,4-Liter-Diesel-variante mit 200 PS bereit.
Fazit
Im Markt findet der Croma wenig Beachtung – zu Unrecht. Mit dem Facelift ist der Italiener nicht nur attraktiver geworden, er hat auch innere Werte zu bieten. Dazu zählen der laufruhige und durchzugsstarke Common-Rail-Diesel und seine Reisetauglichkeit. Die Passagiere können sich zudem über das reichliche Raumangebot und die große Kopffreiheit freuen. Dass der Croma nun rund 1900 Euro günstiger ist, dürfte ihm weiteren Zuspruch sichern – preislich zählt der Italiener damit zu den günstigsten Fahrzeugen seiner Klasse.
Technische Daten | |
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Motor | |
Zylinder | R4 / 4 |
Hubraum | 1910 |
Leistung kW/PS 1/Min | 110/150 4000 U/min |
Max. Drehmom. (Nm) bei 1/Min | 320 2000 U/min |
Kraftübertragung | |
Getriebe | 6 Gang Automatik |
Antrieb | Vorderrad |
Fahrwerk | |
Bremsen | v: innenbel. Scheiben h: innenbel. Scheiben |
Bereifung | v: 225/45 R 18 h: 225/45 R 18 |
Messwerte | |
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Gewichte (kg) | |
Leergewicht (Werk) | 1540 |
Beschleunigung/Zwischenspurt | |
0-100 km/h (s) | 10.2 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 205 |
Verbrauch | |
Testverbrauch | 7.2l/100km (Diesel) |
EU-Verbrauch | 6.9l/100km (Diesel) |
Reichweite | k.A. |
Abgas-Emissionen | |
Kohlendioxid CO2 (g/km) | k.A. |