1200-PS-Cyborg: extralanger Ferrari Testarossa mit Heck-4x4
Die Testa-Raupe
Dieser Ferrari Testarossa zieht mehr Blicke auf sich als ein sechsbeiniges Pferd: Danton Arts Kustoms hat die 80s-Ikone in einen 1200-PS-Cyborg mit drei Achsen und Heck-4x4-Antrieb verwandelt.
Es kommt eben doch auf die Länge an – zumindest, wenn man aus einem Ferrari Testarossa ein einzigartiges Kunstwerk erschaffen möchte. Und in diesem Falle fallen die Ausmaße des Ergebnisses mindestens so fulminant aus wie das Gitarrensolo von Led Zeppelins "Stairway to Heaven". Popkulturell könnten wir auch die erste "Star Wars"-Trilogie wegen der retro-futuristischen Erscheinung des Roten heranziehen. Und literarisch vielleicht "1984" von George Orwell, denn spätestens beim Rangieren entpuppt sich der luzide Italo-Traum vermutlich als zutiefst dystopisches Erlebnis.
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Zurecht darf man sich auch fragen, wer überhaupt auf die Idee kommt, den Ferrari Testarossa komplett auf links zu drehen und in einen Open-Wheel-6x6-Brutalo zu verwandeln. Tatsächlich kursierten bereits seit der ersten Sichtung der extrem verlängerten Rohkarosserie auf einem Anhänger im September 2024 die wildesten Gerüchte um die Urheberschaft. Nicht wenige verdächtigten Richard Rawlings Gas Monkey Garage, die in der Vergangenheit an einem Testarossa Roadster ohne Frontscheibe ihr Handwerk perfektioniert hatten. Mittlerweile wissen wir es aber besser und können den Supersportler aus Maranello Danton Arts Kustoms zuordnen.
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Der Ferrari 296 GTS (2024) im Fahrbericht (Video):
Ferrari Testarossa als 1200-PS-Cyborg mit sechs Rädern
Das französisch-amerikanische Unternehmen hatte zuvor unter anderem mit einem sechsrädrigen Humvee samt Hellcat-V8 von sich Reden gemacht und scheint sich mit dem Ferrari Testarossa nun selbst übertreffen zu wollen. Dafür sägte der Tuner den Heckbereich des Supersportlers ab, montierte einen eigens angefertigen Rohrrahmen für die beiden Hinterachsen und schmiss bei dieser Gelegenheit auch den altgedienten V12-Sauger für einen mit 1200 PS (883 kW) etwa dreimal so starken Corvette-V8 heraus. Genauer gesagt handelt es sich um den Kompressor-aufgeladenen LT4-Motor aus der Z06 der Vette-Generation C7, der serienmäßig 650 PS (485 kW) leistet und scheinbar noch über genug Luft nach oben verfügt, um beinahe aufs Doppelte zu erstarken und gleichzeitig auch noch zwei Räder mehr anzutreiben.
![Ferrari Testarossa von Danton Arts Kustoms - Danton Arts Kustoms Der Ferrari Testarossa von Danton Arts Kustoms stehend von schräg hinten](https://www.autozeitung.de/assets/styles/570x343/public/field/images/danton-kustom-arts-testarossa-05.jpg?itok=F4pzRs18)
So gehört der Ferrari Testarossa von Danton Kustoms Arts zu der äußerst seltenen Spezies Fahrzeuge, die über einen 4x4- und einen Heckantrieb verfügen, denn beide Hinterachsen fungieren tatsächlich als Antriebsachsen. Und damit das auch jeder sieht, hat sich der Tuner die Radhäuser hinten einfach gespart. Doch dort beginnt die Show erst. Frontspoiler, Schweller und ein Darth-Vader-Gedenk-Heckdiffusor (So funktioniert ein Heckdiffusor) ziehen die Karosserie tief in den Asphalt. Statt der kultigen Klappscheinwerfer sorgen flache Pixel-LEDs für die Fahrbahnausleuchtung. Eingerahmt werden sie von satten Kotflügelverbreiterungen.
Krawall-Krönung von Danton Kustom Arts
Neben den charakteristischen XXL-Kiemen in den Türen sorgen nun auch Schlitze in den B-Säulen und eine Dachhutze für die thermische Grundversorgung des V8-Mittelmotors. Die Motorhaube wiederum erinnert mit ihren seitlichen Höckern beinahe schon an eine Pick-up-Pritsche, was bei der Länge des Hinterteils tatsächlich gar nicht so weit hergeholt ist. Apropos: Das Heck präsentiert sich nicht nur Testarossa-typisch breit, sondern versteckt unter den Gittern nun runde statt eckige Rückleuchten – passend zu den auf gleicher Etage herauslugenden Endrohren. Charmantes Detail: der Danton-Schriftzug im Ferrari-Stil.
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Neugierig wären wir auch auf den Innenraum des Ferrari Testarossa von Danton Kustom Arts, doch ein Blick durchs offene Seitenfenster offenbart nur ein rudimentäres Sportlenkrad. Es scheint, dass der Tuner aktuell noch den letzten Schliff vornimmt, bis das Projekt dann hoffentlich in all seiner Pracht noch einmal (fahrend) präsentiert wird. Man mag sich kaum vorstellen, was das aufgeladene 1200-PS-Monstrum beim Kavaliersstart mit den Hinterachsen anstellt. Messwerte zur Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und irgendwie auch zum Verbrauch würden uns jedenfalls brennend interessieren.