DeLorean DMC-12 kaufen: Classic Cars
Zurück in die 80er im DeLorean
Um den DeLorean DMC-12 zu kaufen, muss man nicht zwingend ein Filmfan sein. Doch eines muss klar sein: Dder Kult-Sportwagen protzt weder mit Power noch mit Hochwertigkeit. Warum der 80er-Charm des Classic Cars dennoch begeistern kann, zeigt unsere Kaufberatung.
Kultautos wie der DeLorean DMC-12 kauft man oft wegen des Hypes: Wir alle kennen und lieben Herbie, Dudu, K.I.T.T. & Co. Doch nicht jeder Käfer ist gleich ein Herbie und nicht jeder Firebird/Trans Am ein K.I.T.T. Jeder DeLorean DMC-12 ist aber eine Zeitmaschine! Das Classic Car katapultiert einen direkt hinein in die Kultfilme der 80er-Jahre. Man fühlt sich sofort als – je nach Vorliebe – Marty McFly oder Doc Brown. Es ist schier unmöglich, sich diesem Sportwagen ohne Vorurteile, ohne Kopfkino zu nähern. Wir sehen die Rathausuhr, wir sehen die ins Nichts führenden Gleise, wir sehen die flammenden Spuren auf dem nassen Asphalt. Hallo? Jemand zu Hause? Zurück auf den Boden der Tatsachen, zurück ins Jahr 2021: Rund um den DeLorean DMC-12 hat sich eine Szene etabliert, die sich nicht nur um dessen filmische Vergangenheit, sondern auch um die automobilhistorische Bedeutung kümmert: DMC – die DeLorean Motor Company – wurde 1975 von John Zachary DeLorean gegründet. Der Mann war kein Unbekannter in der Branche: Er hatte Mechanik und Ingenieurwesen studiert und galt bald als Wunderknabe der amerikanischen Autoindustrie: Mit 30 Jahren leitete er die Forschungsabteilung von Packard, mit 40 war er Pontiac-Chef. Er brachte den legendären GTO auf den Weg und wurde 1969 Vizepräsident von General Motors. Doch so richtig zufrieden war er damit nicht, zu sehr stand er zwischen den Stühlen. Er hatte im Vorstand zu kämpfen und konnte seine Ideen nicht immer realisieren. Also stieg er aus, schrieb ein Buch und war fortan als Berater für verschiedene Unternehmen tätig. Gleichzeitig reifte eine Idee in seinem Kopf heran, die er ab 1975 umsetzen wollte: Er nutzte seine Erfahrungen in der Branche und baute mit dem DeLorean DMC-12 ein eigenes Auto. Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der DeLorean DMC-12 im Original-Werbespot:
DeLorean DMC-12 kaufen: Kaufberatung der Classic Cars
Er gründete DMC und beauftragte Giorgio Giugiaro mit dem Design. Der DeLorean DMC-12 sollte langlebig sein, außerdem bestmögliche Sicherheit bieten. Bei den Flügeltüren ließ er sich vom 300 SL inspirieren: Während viele Coupés mit ihren langen Türen viel Platz beanspruchten, reichten bei diesem Konzept gerade einmal 30 Zentimeter zum komfortablen Ein- und Aussteigen. Lotus entwickelte das Auto zur Serienreife, im nordirischen Dunmurry entstand die Produktionsstätte. DeLorean hatte dafür Subventionen in Anspruch genommen: Zur Stabilisierung der inneren Sicherheit wollte die britische Regierung die Arbeitslosigkeit senken. 2400 Menschen arbeiteten zeitweise im DeLorean-Werk. 1980 entstanden die ersten Autos. Doch DMC konnte den angedachten Preis von 12.000 US-Dollar – daher auch der Name DMC-12 – nicht halten, der Wagen wurde mehr als doppelt so teuer. Jetzt kam alles zusammen: Händler und Kundschaft sprangen ab, der Automobilmarkt brach zusammen, die Qualität der DeLorean konnte den Ansprüchen nicht gerecht werden. Aus den großen Plänen wurde ein kurzes Intermezzo: 1982 liefen die letzten DeLorean vom Band, dann ging DMC in den Konkurs. 8583 Autos waren entstanden. Als der DeLorean DMC-12 1985 seinen Film-Hype erlebte, war die Marke hinter dem Classic Car längst Geschichte.
Kultauto mit langlebigem Motor
Vor allem die Fans hielten den Sportwagen am Leben: Einen DeLorean DMC-12 kauft und fährt man ganz bewusst. Der steht nicht rein zufällig in Opas verlassener Garage oder Scheune – Filmfans dürften an dieser Stelle Peabodys Scheune vor dem geistigen Auge sehen. Das hat den Vorteil, dass viele der Classic Cars bis heute gut erhalten sind. Manche wurden mehr oder weniger umfassend zur Filmauto-Replika umgebaut, die meisten blieben original. Lackierte Fahrzeuge sind dabei kein Frevel, sondern die konsequente Fortsetzung der DeLorean-Idee. Die unlackierte Edelstahl-Beplankung sollte zur Markteinführung Langlebigkeit demonstrieren, später wären auch lackierte Autos denkbar gewesen. Expert:innen unterscheiden drei Serien: Die 1981er-Autos (Modelljahr 1982) haben im Gegensatz zum Vorgänger keine Tankklappe, bei den 1982er-Modellen entfallen die Sicken in der Motorhaube, außerdem hat die Abgasanlage abgeschrägte Endrohre. Technisch blieb es beim PRV-V6 mit 167 oder – mit Kat wie bei den meisten der ausgelieferten Autos – 132 PS. Die eher bescheidene Leistungsausbeute trägt ihren Teil zur Langlebigkeit bei. Anfangs nervten beim DeLorean DMC-12 kleinere Probleme aufgrund der mangelhaften Verarbeitung. Die dürften aber bis heute größtenteils behoben sein. Die Teilesituation ist entspannt, aber nicht unbedingt billig – vor allem, wenn es um die Karosserie geht. Auch Fluxkompensatoren sind aktuell nur schwer zu bekommen.
Karosserie & Technik des DeLorean DMC-12 robust
Für Fans der 80er-Jahre und natürlich insbesondere der drei bekannten Filme ist der DeLorean DMC-12 so etwas wie der Heilige Gral. Deswegen heißt es vor dem Kaufen: erst einmal durchatmen und sich realistisch den Fakten nähern. Der DeLorean ist nicht so sportlich, wie er aussieht. Und er kann mit kleinen Zickereien nerven – wobei die zumindest bei guten Autos mittlerweile ausgemerzt sein dürften. Aber Vorsicht: Viele Anbieter:innen schlage auf den erhofften Verkaufspreis gleich noch den "Kult-Bonus" drauf, zumal nicht viele Autos auf dem Markt sind. Rostprobleme haben die Edelstahl-Panels natürlich nicht, mangels Lackierung sind auch keine üblen Spachtelarbeiten zu erwarten – der DeLorean DMC-12 ist und hat eine ehrliche Haut. Und so gilt es eher, nach Beschädigungen oder Steinschlägen in den vorderen und hinteren Stoßfängern zu suchen sowie die Spaltmaße und auf jeden Fall den Schließmechanismus der Türen zu begutachten. Wichtig: Sind noch die amerikanischen, hier nicht zulässigen Sealed-Beam-Scheinwerfer im Classic Car eingebaut? Unter der aufregenden Karosserie findet sich unerwartet biedere Hausmannskost – umso besser: Der massenhaft gefertigte PRV-Motor ist mit ein bisschen Pflege locker für 300.000 Kilometer gut. Meist liegen die tatsächlich gefahrenen Kilometer deutlich darunter. Sowohl Schalt- als auch Automatik-Getriebe gelten als robust. Ärger machen eher Kleinigkeiten wie defekte Sensoren, oxidierte Masseverbindungen oder ein nicht korrekt arbeitendes Einspritzsystem. Das Alter, lange Standzeiten und mangelnder Schmierdienst haben oft der Vorderachse zugesetzt.
Ersatzteile & Kosten
Hier schlägt der große Moment des Classic Cars einer verschwundenen Marke: Es gibt noch eine DeLorean Motor Company – sie hat zwar außer dem Namen nichts mit dem alten Unternehmen zu tun, bietet aber in ihrem gut sortierten Programm Ersatzteile und Autos an. Außerdem gibt es eine gut vernetzte Szene. Dennoch gilt: Vor allem Karosserieteile, insbesondere die vorderen Kotflügel, sind schwer zu bekommen. Ein DeLorean DMC-12 ist ein Liebhaber-Fahrzeug. Dementsprechend gilt es auch, beim Kauf Liebhaberpreise zu bezahlen – für komplette Autos ebenso wie für Ersatzteile. DeLorean-Teile findet man nicht in der Grabbelkiste auf dem Teilemarkt. Verbrauch, Versicherung und H-Zulassung sind hingegen erfreulich günstig.
Technische Daten des DeLorean DMC-12
DeLorean DMC-12 | |
Zylinder/Ventile pro Zylinder | V6/2 |
Hubraum | 2849 cm³ |
Leistung | 97 kW/132 PS bei 5500/min |
Maximales Drehmoment | 207 Nm bei 2750/min |
Getriebe/Antrieb | Fünfgang-Getriebe; Hinterradantrieb |
Beschleunigung (0 - 100 km/h) | 9,0 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 209 km/h |
Leergewicht | 1065 Kilogramm |
Tankinhalt | 61 Liter |
Verbrauch | 11,0 l / 100 km |
Reifen v./h. | 195/60 R 14 / 230/60 R 15 |
Räder v./h. | 6 x 14 / 8 x 15 |
Bauzeit | 1980 bis 1982 |
Preis (1981) | 58.000 Mark |
Stückzahl | 8583 |
Ganz nüchtern betrachtet spricht nicht viel dafür, einen DeLorean DMC-12 zu kaufen. Er ist längst nicht so sportlich, wie er aussieht. Fahrwerk und Motor vereiteln jegliche Ambitionen in diese Richtung ebenso wie die hakelige Schaltung. Und trotzdem ist das Classic Car ein echter Traumwagen. Unabhängig von seiner cineastischen Vergangenheit versprüht der DeLorean in jedem Detail den Charme der 80er: Da ist die von Giugiaro gezeichnete, kantige Karosserie mit ihrer Heckjalousie. Sitzt, pardon liegt man erst einmal im Auto, taucht man ein in eine 80er-Jahre-Plastikwelt mit ihren typischen Schaltern und dem unerwartet sachlichen Tacho. Im Film war das Jahr 1985 die Gegenwart. Im DeLorean wird es heute zum Ziel der (Zeit-)Reise!