Citroën C5 (ab 2012): Gebrauchtwagentest Gebrauchtes Citroën-Flaggschiff
So schlägt sich das Aushängeschild Citroën C5 im Gebrauchtwagentest. Die Erfahrungen mit dem großen Franzosen sind leider durchwachsen. Beim ADAC kennt man ihn gut.
Seit es den C6 nicht mehr gibt, hält bei Citroën der C5 die Fahne als das Flaggschiff hoch, an dem man oft das Image einer Marke ausrichtet. Das Mittelklasseauto ist seit 2012 das Topmodell im Modellkatalog der Franzosen, und es ist das letzte, das derzeit noch die Tradition der berühmten, herstellereigenen Federungstechnik Hydropneumatik hochhält, bevor diese wohl 2017 ausrangiert wird. Ein so gesehen besonderes Auto also – was das Abschneiden bei der Kfz-Hauptuntersuchung betrifft, kann das jedoch nicht behauptet werden. Hier zeigen sich Gebrauchtwagen des Citroën C5 nach Erkenntnis des "TÜV Report 2016" mit leicht überdurchschnittlich vielen Mängeln. Beim Fahrwerk sind demnach zum Beispiel die Spurstangen nicht sonderlich langlebig. Gelenkverschleiß führt zu erhöhtem Lenkungsspiel. Auch die Antriebswellen nutzen sich schnell ab. Modelle mit Hydropneumatik an Bord benötigen aufgrund des immer gleichen Fahrzeugniveaus keine höhenverstellbaren Scheinwerfer, die bei anderen Modellen Probleme machen. C5 als Kombi und auch Limousine plagen häufiger Ölverlust an Motor und Getriebe.
Citroën C5 laut ADAC mit "ausgeprägter Pannenanfälligkeit"
Ebenfalls kein gutes Bild hinterlässt das französische Modell beim ADAC. Gebrauchte fallen durch eine "breite und ausgeprägte Pannenanfälligkeit" auf, so der Club. Hilfe am Straßenrand benötigten Fahrer von bis zum Jahr 2010 gefertigten Dieselexemplaren demnach wegen elektrischer Fehler im Motormanagement, auch Druckregelventile der Dieseleinspritzung machten Probleme. Benziner bis zum Baujahr 2011 fielen vor allem wegen defekter Generatoren auf. Den letzten von bislang drei Rückrufen führte Citroën Anfang 2014 wegen Undichtigkeiten bei der Kraftstoffrückleitung durch. Betroffen waren Fahrzeuge der Bauzeit Januar 2011 bis Mai 2013. Ein anderer Rückruf betraf die C5-Kombis von 2009, bei denen wegen mangelnder Befestigung die Heckklappe überraschend nach unten fallen konnte.
Zweite C5-Generation auch als Diesel
2001 kam als Nachfolger von Xantia und XM die erste Generation des Citroën C5 auf den Markt, 2008 folgte die zweite. Fahrer des Mittelklassemodells schätzen vor allem seine Langstreckenqualitäten - kaum ein Modell der Klasse bietet so viel Fahrkomfort, was vor allem für die Hydropneumatik-Autos gilt, die lange Bodenwellen nahezu ignorieren. Neben der Limousine gibt es eine Kombiversion vom C5, die seit 2008 nicht mehr Break, sondern Tourer heißt. Das Facelift 2010 brachte leichte Designänderungen sowie einen neuen Basisbenziner von 120 PS, die Modellpflege 2012 eine weitere Variante: den höhergelegten CrossTourer. Dass der C5 das höchste Modell von Citroën ist, kann an der Motorisierung abgelesen werden: Es gibt ihn auch mit sechs Zylindern - zunächst nur als Benziner, seit der zweiten Generation auch als Diesel. So leisten die Selbstzünder je nach Auflage und Baujahr zwischen 107 PS und 241 PS. Die Benziner bringen es auf 116 PS bis 211 PS im aktuellen V6.
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Preise Citroën C5 starten bei 10.550 Euro
Wer einen solchen als Gebrauchtwagen anvisiert, muss laut Schwacke-Liste mindestens mit 10.550 Euro kalkulieren. Mit diesem Betrag ist der C5 Tourer 3.0 V6 Exclusive vom Baujahr 2008 in der Preissammlung vermerkt - bei um die 101.800 Kilometern Laufleistung. Wem eine jüngere Diesellimousine vor Augen schwebt, muss im Fall des C5 HDi 165 FAP Selection mit 163 PS von 2012 noch rund 13.600 Euro aufbringen (63.700 Kilometer). Mit 10.300 Euro steht als älterer Dieselkombi der C5 Tourer HDi 110 FAP Tendance mit 109 PS vom Fertigungsjahr 2010 in der Liste. In diesem Alter hat das Auto typischerweise 102.100 Kilometer hinter sich gebracht.