Der BMW M550i xDrive (G30) rüttelt am Thron des BMW M5 (F10). Kann der M Performance-5er die Ikone aus Garching hinter sich lassen? Unser Faktencheck stellt beide Limousinen gegenüber.
Mit diesem Rivalen haben die Erbauer des BMW M5 (F10) sicherlich nicht gerechnet, aber der neue BMW M550i xDrive (G30) sägt mit voller Kraft am Thron der Power-Limousine aus Garching! Und Kraft hat das M Performance-Modell der 5er-Reihe reichlich, denn unter der Haube arbeitet ein V8-Biturbo mit 4,4 Liter Hubraum. Moment, ein Achtzylinder mit 4,4 Liter Hubraum kommt Ihnen bekannt vor und klingt verdächtig nach BMW M5 (F10)? Kein Wunder, denn die beiden Triebwerke sind eng miteinander verwandt! Auch wenn dem V8 des BMW M550i xDrive der finale Feinschliff der M GmbH fehlt, ist er mit 465 PS und einem maximalen Drehmoment von 650 Newtonmeter ganz sicher kein Kind von Traurigkeit. Das zeigen auch die Fahrleistungen, denn das vorläufige Topmodell der siebten BMW 5er-Generation benötigt laut Werk nur 4,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird wie bei allen anderen BMW M Performance-Modellen elektronisch auf 250 km/h limitiert – wohl auch aus Rücksicht auf den M5, der gegen Aufpreis mit 305 km/h über die Autobahn jagen darf.
Video: So kommt der BMW 5er (G30)
Neuer BMW M550i xDrive fordert die Ikone M5 heraus
Doch abgesehen von der Höchstgeschwindigkeit hat es der BMW M5 (F10) zumindest auf den ersten Blick nicht leicht, gegen den BMW M550i xDrive zu punkten. Zwar kommt die Power-Limousine aus Garching selbst in ihrer schwächsten Variante auf 560 PS, doch für eine ähnlich rasante Beschleunigung aus dem Stand mangelt es dem M5 schlicht und ergreifend an Traktion: Auch unter optimalen Bedingungen vergehen laut Werk mindestens 4,3 Sekunden, bis dreistellige Geschwindigkeitsbereiche erreicht sind. Erst die 600 PS starke und nur 200 Mal gebaute BMW M5 Competition Edition schafft es, die Vorlage des BMW M550i xDrive mit einer Werksangabe von 3,9 Sekunden haarscharf zu unterbieten. Dass alle Varianten des M5 mit zunehmendem Tempo immer stärker von ihrer Mehrleistung profitieren, steht außer Frage: Bis zur 200er-Marke dürfte auch die 560 PS-Version wieder vor dem fast 100 PS schwächeren M Performance-Modell der neuen Generation G30 liegen. Für den ambitionierten Neuling spricht hingegen, dass er seine Kraft auch bei schlechter Witterung in souveränen Vortrieb umwandeln kann. Auf einer trockenen Rennstrecke dürfte sich das Kräfteverhältnis allerdings anders darstellen, hier profitiert der BMW M5 (F10) von seinem stärker auf Performance getrimmten Fahrwerk und der mehr Feedback liefernden Lenkung. Und 2018 werden die Karten aus Sicht der M GmbH ohnehin neu gemischt: Dann kommt der nächste BMW M5 (F90) – ebenfalls mit Allradantrieb!