BMW 3er Kaufberatung: BMW 3er Cabrio BMW 3er Cabrio
Schluss, aus, vorbei – viele Traditionalisten trauern dem Cabrio mit Stoffdach nach. Allerdings spricht einiges für das dreiteilige Stahldach des offenen 3er
Mit dem Wechsel vom E46 zur aktuellen 3er Reihe führte BMW das faltbare Hardtop ein. Traditionalisten jaulten auf, denn für sie ist das weiche Stoffdach die natürliche und historisch korrekte Kopfbedeckung eines jeden Cabrios. Schließlich zeigt es auch in geschlossenem Zustand klar, dass hier kein Coupé unterwegs ist.
Die Unterscheidung der Zweitürer fällt beim aktuellen 3er schwerer. Denn durch die aufwendige Konstruktion des dreiteiligen Dachs konnte BMW das Heck flach halten, so dass sich die Silhouetten von Cabrio und Coupé sehr ähneln. Auch das Fahrgefühl ist sehr ähnlich – zumindest bei geschlossenem Dach. Obwohl der Wind hinter dem Windschutzscheibenrahmen, etwa auf Höhe der Kopfstützen und über der Rücksitzbank, in Blechfugen greifen und störende Geräusche verursachen könnte, gibt es kein Pfeifen oder übermäßiges Rauschen auch bei sehr schneller Fahrt.
Sogar jenseits der 200 km/h spielt das serienmäßige, mit Verstärkerleistung nicht üppig ausgestattete CD-Radio nicht auf verlorenem Posten. Genießer ordern trotzdem zumindest das Hifi-Lautsprechersystem für 570 Euro oder gar das Surround-System Professional LOGIC 7 (1180 Euro), das es allerdings nur in Kombination mit einem Navigationssystem gibt.
Serienmäßig ist der vollautomatische Verdeckmechanismus. Ein Tastendruck lässt die Scheiben hinuntersurren, anschließend legen sich die drei Dachteile im Kofferraum übereinander. Dessen Volumen schrumpft dadurch von 350 auf 210 Liter, die sich außerdem nicht sonderlich gut nutzen lassen, da das Gepäck durch einen flachen Schlitz verstaut werden muss. 20 Sekunden dauert dieser Weg zum Platz an der Sonne. Und spätestens jetzt sind alle Diskus-sionen um Für und Wider das feste Dach vergessen.
Denn nun zeigt sich das BMW 3er Cabrio als komfortabler Cruiser, der aufgrund seiner steifen Karosserie durchaus für eine flottere Gangart taugt. Wie erwartet geht es auf den hinteren Plätzen zugig zu, so dass man die Rückbank besser als Ablage nutzt und das 320 Euro teure Windschott montiert. Gänzlich serienmäßig dagegen sind die elektrisch einstellbaren Vordersitze, deren Kopfstützenhöhe man ebenfalls per Tastendruck justieren kann. In die Sitze integriert sind die Sicherheitsgurte, deren Umlenkpunkt analog zur Kopfstützenhöhe angehoben und abgesenkt wird – bei offenem Dach und geöffneten Seitenscheiben im Fahrtwind flatternde Gurte gibt es nicht mehr.
Für schöne Töne sind natürlich die Sechszylinder zuständig, die im Cabrio ruhig ein wenig kräftiger sein dürfen; schließlich schlagen die umfangreichen Versteifungsmaßnahmen gegenüber dem Coupé mit rund 200 Kilogramm zusätzlichem Gewicht zu Buche.
Im Vierpersonenbetrieb kommen so leicht mehr als zwei Tonnen zusammen. Doch Schwerfälligkeit ist wohl das Letzte, was man dem 3er Cabrio vorwerfen kann. Ein Kurvenkratzer wie das 1er Cabrio ist es naturgemäß nicht. Aktive Fahrer werden aber nicht enttäuscht, wenn es um Lenkpräzision, Einlenk-Spontaneität und Balance geht. So richtig BMW eben.
MOTORENTIPP:
Das schwere Cabriolet erfordert starke Motoren für souveränes Gleiten und genussvolles Beschleunigen. So sind der 335i und der 330d die beste Wahl – gern auch mit Automatik. Noch arbeitet im Cabrio der alte 330d mit 231 PS. Doch im Frühjahr zieht auch hier die noch einmal laufruhigere Neuauflage mit 245 PS und 520 Newtonmetern ein.
SIEBEN GÄNGE NUR IM 335i:
Neben M3 Limousine, Coupé und Cabrio sind 335i Cabrio und 335i Coupé die einzigen 3er, die mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DKG) ausgerüstet werden können. Der Aufpreis beträgt 2400 Euro inklusive Lenkrad-Schaltwippen. Das DKG schaltet schnell und sehr harmonisch. Die Beschleunigung von null auf 100 km/h dauert beim Cabrio mit 6,0 Sekunden 0,2 Sekunden länger als beim Handschalter, der Normverbrauch sinkt hingegen von 9,5 auf 9,1 Liter pro 100 km.
Modell | 320i | 325i | 335i | 320d | 325d | 330d |
Motor | R4, Otto | R6, Otto | R6, Otto, Biturbo | R4, Turbodiesel | R6, Turbodiesel | R6, Turbodiesel |
Hubraum (ccm) | 1995 | 2996 | 2979 | 1995 | 2993 | 2993 |
Leistung (kW/PS) | 125/170 bei 6700 U/min | 160/218 bei 6100 U/min | 225/306 bei 5800 U/min | 130/177 bei 4000 U/min | 145/197 bei 4000 U/min | 170/231 bei 4000 U/min |
Max. Drehmoment (Nm) | 210 bei 4250 U/min | 270 bei 2400 U/min | 400 bei 1300 U/min | 350 bei 1750 U/min | 400 bei 1300 U/min | 500 bei 1750 U/min |
Beschl. 0-100 km/h (s) | 9,1/9,8 | 7,6/8,1 | 5,8/6,0 | 8,6/8,7 | 6,2/6,7 | 7,0/7,1 |
Höchstgeschw. (km/h) | 228/226 | 245/243 | 250/250 | 223/223 | 235/233 | 245/243 |
EU-Verbr. (l/100km) | 6,6/6,9 S | 7,6/7,8 S | 9,5/9,1 SP | 5,3/5,8 D | 6,2/6,7 D | 6,5/6,9 D |
CO2-Ausstoß (g/km) | 157/156 | 181/187 | 226/217 | 140/153 | 164/176 | 170/181 |
Typklassen (HP/VK/TK) | 16/21/25 | 16/23/25 | 14/23/25 | 17/22/24 | 18/24/26 | 18/24/26 |
Grundpreis | 40.700/42.860 Euro | 45.900/48.060 Euro | 51.900/54.300 Euro | 43.900/46.060 Euro | 46.950/49.110 Euro | 49.950/52.110 Euro |
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