Luxus-SUV sind nicht nur Alleskönner, sondern auch die neuen Aushängeschilder der Premium-Marken. Fünf Hersteller treten nun zum Sturm auf die Oberklasse der Dickschiffe an, darunter Audi, BMW, Mercedes, Volvo und Volkswagen.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Mercedes hat seinen ML umgetauft. Er heißt jetzt GLE, obwohl sich mit der Modellpflege nur wenig verändert hat. Der schwere Mercedes rollt satt ab und lässt sich auch durch üble Schlaglöcher oder Querkanten nicht aus der Ruhe bringen. Seine Airmatic (2035 Euro) arbeitet auf ...
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
... glatten Pisten sehr soft und verfügt selbst bei voller Beladung über solch beeindruckende Reserven, dass man meinen könnte, der GLE sei eigens für derbe Schotterpisten konstruiert worden. Und auch die Karosserie hinterlässt dabei einen sehr steifen Eindruck.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Trotz einiger motorseitiger Verbesserungen wie der zylinderselektiv geregelten Einspritzung in der Warmlaufphase oder der bedarfsgesteuerten Ölpumpe bleibt dem schweren GLE bei der Verbrauchsmessung nur der letzte Platz. Mit ...
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
... 9,9 Litern Diesel verbraucht er mehr als der VW Touareg V6 TDI (9,6 Liter). Das fast vollständig mit Leder bezogene Mercedes-Interieur (Designo-Paket: 7616 Euro) hinterlässt mit Ausnahme der Hartplastik-Bauteile im unteren Türbereich einen luxuriösen Eindruck.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Mercedes bietet bei umgelegter Rückbank 690 bis 2010 Liter Stauraum.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Von der neuen Neunstufen-Automatik im Mercedes hätte man sich etwas mehr Spontanität gewünscht. Der entspannte Charakter erinnert an die beim Diesel ausgemusterte 7GTronic: Platz 5.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Wenn es um die Flaggschiffe europäischer Premiumhersteller geht, braucht man beim Studieren der dicken Preislisten starke Nerven. Ausnahmslos lassen sich die Basispreise – die schon weit jenseits der 50.000-Euro-Marke liegen – mit entsprechenden Luxusextras nochmals fast verdoppeln. Beim VW ist dabei aber noch nicht einmal eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung an Bord (725 Euro).
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Der Klasse angemessen sollte man aber zumindest die lohnenswerten Luftfederfahrwerke (ab 1800 Euro), einen Abstandsregeltempomaten (ab 1148 Euro), die großen Navigationssysteme (ab 1170 Euro) und natürlich eine passende High-End-Soundanlage beim Kauf einkalkulieren.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Beim Touareg gefällt das VW-typisch hohe Qualitätsniveau.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Der Kofferraum fasst 697 bis 1642 Liter.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Konsumiert 9,6 Liter auf 100 km: Der V6 TDI.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Mehr Karosseriebewegungen als beim Mercedes bekommen die Reisenden auf jeden Fall zu spüren. Zudem rufen Kanten, schlechte Fahrbahnen oder Kopfsteinpflaster eine leichte Unruhe in der Lenkung hervor. Trotzdem verfügt auch der große VW über eine vorbildlich sanfte Luftfederung (2750 Euro) mit ähnlich hohen Reserven wie sein Stuttgarter Konkurrent: Platz 4.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Der Volvo wieselt mit seiner direkten Lenkung, top Traktion und sensationellen Bremsen wie ein Leichtgewicht um den Handlingparcours. Dass er auf der Strecke nicht noch ...
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... bessere Zeiten einfährt, liegt lediglich an seinem Leistungsdefizit – die Fahrsicherheit mit dem extrem feinfühlig abgestimmten ESP hingegen ist einzigartig in dieser Klasse.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Der XC90 ist nur mit Vierzylinder-Motoren zu haben. Als Top-Dieselmodell D5 mit Allradantrieb leistet der Schwede 225 PS. Das reicht nicht ganz, um mit dem Antritt der durchweg stärkeren Konkurrenten mitzuhalten. Doch immerhin sprintet der siebensitzige Volvo in 8,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Und selbst 200 km/h sind ohne Probleme drin.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Der große Kofferraum verfügt über bis zu 1886 Liter Stauraum.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Der Innenraum überzeugt mit feiner Anmutung und modernem Infotainment samt großem Neun-Zoll-Screen ohne Aufpreis.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Volvo bietet für sein Oberklasse-SUV neben der Basisvariante Kinetic auch die teurere Ausstattungslinien Momentum, R-Design sowie Inscription (ab 64.530 Euro) an: Platz 3.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Feinfühlig arbeiten Federn und Dämpfer im BMW, der lange und kurze Bodenwellen gleichermaßen souverän verarbeitet. Allerdings gerät der Aufbau des X5 hin und wieder ins Schwanken, beruhigt sich aber ...
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
... nach kurzer Zeit wieder. Der sahnige ...
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
... Reihensechser des X5 mutet mit seinem leicht kehligen Klangbild fast schon sportlich an. Dafür dringen aber Wind- und Abrollgeräusche im Vergleich zur ...
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
... Konkurrenz deutlicher in den BMW-Innenraum. Hier begeistert vor allem intuitive Bedienbarkeit. Die ...
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
... Sitze sind sehr bequem, der Kofferraum wächst von 650 auf 1870 Liter.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Der schnelle BMW behauptet sich als fahraktives Auto mit guter Performance, perfekter Rückmeldung und hecklastiger Antriebskraftverteilung: Platz 2.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Mit seiner extrem breiten 20-Zoll-Optionsbereifung und der Allradlenkung lässt der Audi selbst den präzisen X5 hinter sich. Dabei ist die ...
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
... Q7-Lenkung nicht besonders empfindsam ausgelegt, und das Untersteuern in engen Kurven ist hinterm Steuer deutlich zu vernehmen.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Die konsequent auf Effizienz ausgelegte Motor-Getriebe-Abstimmung sorgt dafür, dass der Q7 von allen Test-SUV am wenigsten verbraucht. 8,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer können sich in dieser Gewichtsklasse sehen lassen. Kraftentfaltung und Laufkultur des 3.0 TDI sind ohnehin top.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Der Laderaum lässt sich von 890 auf 2075 Liter erweitern.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Mustergültige Verarbeitungsqualität und sehr gute Komfortsitze finden sich im Innenraum des Q7. Dass der Q7 insgesamt wie eine rollende Wohlfühloase wirkt, hat er zudem seiner überlegenen Geräuschdämmung zu verdanken. Der TDI-Motor ist ...
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... derart gut gekapselt, dass man ihn auch bei hoher Last oder Drehzahl so gut wie nicht wahrnimmt. Windgeräusche werden ebenso wirkungsvoll von den Insassen ferngehalten, sodass der Geräuschpegelm bei Tempo 130 mit 64 dB(A) rekordverdächtig niedrig ist
Zusätzlich scheint der Ingolstädter die Gesetze der Physik aufzuheben, wodurch er sich ein weiteres Kapitel sichert: Platz 1.
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
Fazit von Markus Schönfeld: Dass der neue GLE in diesem Vergleichstest Letzter wird, heißt nicht, dass sich Mercedes beim ML-Nachfolger Schwächen leistet. Jedoch ist der Schwabe kein wirklich neues Auto, und so wirkt er trotz des ...
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
... geräumige und erstaunlich dynamische Volvo XC90 landet aber vor ihnen auf dem dritten Rang – auch wegen seiner sensationellen Bremsen. Knapp davor kann sich der fahraktive und komfortable BMW X5 mit seinem makellosen Antrieb in ...
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
... Szene setzen. Gegen den neuen Audi Q7 hat aber auch er keine Chance. Der Ingolstädter ist nicht nur schneller, dynamischer und sparsamer – er setzt obendrein einen neuen Maßstab beim ...
Oberklasse-SUV: Vergleichstest
... Komfort. Weil zudem die Sicherheitsausstattung nahezu lückenlos ist, gewinnt der Audi den Vergleich eindeutig.
Kaum haben Audi Q7 und Volvo XC90 die Ansprüche in der SUV-Oberklasse nach oben geschraubt, rüstet Mercedes den ML zum GLE auf. Mit einem Dreiliter-Diesel stellt er sich den Dickhäutern der Konkurrenz.
Zunächst ein kleiner Hinweis für alle, die trotz der umfangreichen schwäbischen Werbekampagne auf dem Schlauch stehen: Mercedes hat aufgeräumt – zumindest im SUV-Segment. Als erstes flog der GLK raus. Auf seinem Platz macht sich jetzt der komplett neue GLC auf Basis der C-Klasse breit. Der A-Klassen-Ableger GLA und die kantige G-Klasse dürfen bleiben – aber der Nachfolger des riesigen GL wird ab dem kommenden Jahr GLS heißen und folglich die S-Klasse unter den SUV verkörpern. Schließlich wurde auch noch der ML umgetauft. Er heißt jetzt GLE, obwohl sich mit der Modellpflege nur wenig verändert hat. Mit einem Dreiliter-Diesel und der neuen Neunstufen-Automatik muss sich der GLE 350 d in diesem Vergleich nicht nur gegen den Audi Q7 Jahrgang 2015 und den ebenfalls taufrischen Volvo XC90 aus Schweden behaupten, sondern auch gegen die testbewährten Kontrahenten VW Touareg und BMW X5.
Neuer Mercedes GLE im Vergleich mit Oberklassen-SUV
Schon auf der Waage kann man erkennen, dass der GLE technisch eigentlich noch ein ML ist. Mit knapp 2,4 Tonnen ist er in diesem Fünfergespann am schwersten, dicht gefolgt vom VW Touareg (2305 Kilogramm). Da wiegen die moderneren Konkurrenten dank Leichtbau deutlich weniger – trotz größerer Außenmaße. Das versprochene Leergewicht von weniger als zwei Tonnen wird aber auch beim üppig ausstaffierten Testwagen von Audi bei weitem nicht erreicht. Dank kräftiger Dieselmotoren dürfen alle Testkandidaten mit Luftfederung außer dem Volvo (2700 Kilo) 3,5 Tonnen schwere Anhänger an den Haken nehmen und von 555 (Mercedes) bis 646 Kilo (Volvo) zuladen. Die fünf Dickschiffe eint außerdem das fürstliche Raumangebot in der ersten Reihe. Auch Fondpassagiere haben in puncto Bewegungsfreiheit wenig zu meckern, sind im fast schon verschwenderisch großen Q7 sogar noch besser untergebracht als bei der Konkurrenz.
Die Paradedisziplin der fünf Raumwunder ist ohne Zweifel das entspannte Reisen auch über längere Strecken und mit viel Gepäck. Dank optionaler Luftfederung in allen fünf Testkandidaten liegt der Federungskomfort durchweg auf sehr hohem Niveau. Der schwere Mercedes rollt satt ab und lässt sich auch durch üble Schlaglöcher oder Querkanten nicht aus der Ruhe bringen. Seine Airmatic (2035 Euro) arbeitetauf glatten Pisten sehr soft und verfügt selbst bei voller Beladung über solch beeindruckende Reserven, dass man meinen könnte, der GLE sei eigens für derbe Schotterpisten konstruiert worden. Und auch die Karosserie hinterlässt dabei einen sehr steifen Eindruck. Ebenso feinfühlig arbeiten Federn und Dämpfer im BMW (1800 Euro), der lange und kurze Bodenwellen gleichermaßen souverän verarbeitet. Allerdings gerät der Aubau des X5 hin und wieder ins Schwanken, beruhigt sich aber nach kurzer Zeit wieder. Mehr Karosseriebewegungen bekommen die Reisenden im Touareg zu spüren. Zudem rufen Kanten, schlechte Fahrbahnen oder Kopfsteinpflaster eine leichte Unruhe in der Lenkung hervor.
Und was steckt unter der Haube? Drei Liter große Turbodiesel mit sechs Zylindern und viel Drehmoment sind wie gemacht für die Schwergewichtsklasse. Da sind sich zumindest die deutschen Hersteller einig. Der Volvo XC90 ist indes nur mit Vierzylinder-Motoren zu haben. Als Top-Dieselmodell D5 mit Allradantrieb leistet der Schwede 225 PS. Das reicht nicht ganz, um mit dem Antritt der durchweg stärkeren Konkurrenten mitzuhalten. Doch immerhin sprintet der siebensitzige Volvo in 8,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Und selbst 200 km/h sind ohne Probleme drin. Audi und BMW sind freilich gut zwei Sekunden schneller beim Standardsprint. Mit deren vorbildlicher Getriebeabstimmung kann der Volvo aber durchaus mithalten. Sehr direkt reagiert die Achtstufen-Automatik auf Gasbefehle und serviert stets blitzschnell den richtigen Gang. Den kompletten Vergleich lesen Sie in Bildergalerie oder in AUTO ZEITUNG 21/2015.
Technische Daten
Audi Q7
BMW X5
Mercedes GLE
Motor
3.0 TDI quattro
xDrive30d
350 d 4MATIC
Zylinder/Ventile pro Zylinder
V6/4; Turbodiesel
R6/4; Turbodiesel
V6/4; Turbodiesel
Hubraum
2967 cm³
2993 cm³
2987 cm³
Leistung bei
200 kW/272 PS
bei
3250-4250/min
190 kW/258 PS bei
3400/min
190 kW/258 PS bei
3400/min
Max. Drehmoment bei
600 Nm bei
1500-3000 /min
550 Nm bei
1500-3000 /min
620 Nm bei
1600 /min
Getriebe
8-Stufen-Automatik
(Serie)
8-Stufen-Automatik
(Serie)
9-Stufen-Automatik
(Serie)
Antrieb
Allrad,
permanent
Allrad, permanemt
Allrad,
permanent
0-100 km/h
6,3 s
6,1 s
7,7 s
Höchstgeschwindigkeit
234 km/h
230 km/h
225 km/h
Bewerteter Preis
67.600 Euro
66.510 Euro
70.580 Euro
Platz
1
2
5
Technische Daten
Volvo XC90
VW Touareg
Motor
D5 AWD
3.0 V6 TDI SCR 4MOTION
Zylinder/Ventile pro Zylinder
4/4; Bi-Turbodiesel
V6/4; Turbodiesel
Hubraum
1969 cm³
2967 cm³
Leistung bei
165 kW/225 PS
bei
4250 /min
193 kW/262 PS
bei
3800-4400 /min
Max. Drehmoment bei
470 Nm
bei
1750-2500 /min
580 Nm
bei
1750 2500 /min
Getriebe
8-Stufen-Automatik
(Serie)
8-Stufen-Automatik
(Serie)
Antrieb
Allrad,
permanent
Allrad,
permanent
0 - 100 km/h
8,6 s
7,7 s
Höchstgeschwindigkeit
210 km/h
225 km/h
Bewerteter Preis
62.440 Euro
65.145 Euro
Platz
3
4
Unser Fazit
Dass der neue GLE in diesem Vergleichstest Letzter wird, heißt nicht, dass sich Mercedes beim ML-Nachfolger Schwächen leistet. Jedoch ist der Schwabe kein wirklich neues Auto, und so wirkt er trotz des ungewohnten Namens altbekannt. Gleiches gilt für den Preis-/Leistungs-Sieger VW Touareg, der hier auf den vierten Platz fährt. Beide Boliden sind souveräne Reisewagen mit viel Komfort, mächtig Kraft und bester Qualität. Der geräumige und erstaunlich dynamische Volvo XC90 landet aber vor ihnen auf dem dritten Rang – auch wegen seiner sensationellen Bremsen. Knapp davor kann sich der fahraktive und komfortable BMW X5 mit seinem makellosen Antrieb in Szene setzen. Gegen den neuen Audi Q7 hat aber auch er keine Chance. Der Ingolstädter ist nicht nur schneller, dynamischer und sparsamer – er setzt obendrein einen neuen Maßstab beim Komfort. Weil zudem die Sicherheitsausstattung nahezu lückenlos ist, gewinnt der Audi den Vergleich eindeutig.