Alfa Romeo 156 GTA kaufen: Das sind die Schwachstellen
Der GTA ist ein Tipp fürs Alfa-Herz
Mit dem Alfa Romeo 156 GTA wollte die Marke ihre sportlichen Gene wieder aufleben lassen. Wie steht es heute um den V6-Alfa? Unser Ratgeber zum Kauf.
Wer Alfisti mit Leib und Seele ist, der schwärmt für die legendären Sportler Giulia Sprint GTA und GTA 1300 Junior. Der zwischen 2002 und 2005 gebaute Alfa Romeo 156 GTA wirkt vielen eher wie ein müder Aufguss der Markennomenklatur. Denn geboren wurde die Bezeichnung GTA 1965, als die hauseigene Rennabteilung Autodelta den braven Sprint wettkampftauglich machte. Das A steht für Allegritta, "erleichtert", und war dabei stark untertrieben: Stolze 205 kg verlor der Sprint und begründete mit vielen gewonnenen Rennen den GTA-Mythos. Alles andere als Allegritta ließ Alfa dem 156 GTA angedeihen. Hier besteht der wesentliche Unterschied zum Ur-GTA, der in der Rennausführung gerade mal halb so schwer war. Um die mit Komfort- und Luxuszutaten bestückte Limousine im Alltag auf Touren zu bringen, setzten die Mailänder:innen auf die letzte Ausbaustufe des Arese-V6-Motors.
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Leslie & Cars fährt den Maserati GranTurismo (2023) im Video:
Ratgeber: Darauf beim Kauf eines Alfa Romeo 156 GTA achten
Der auf 3,2 l Hubraum vergrößerte Sechszylinder leistet 250 PS (184 kW) und verfügt über 300 Nm Drehmoment. Mit dem Alfa Romeo 156 GTA ist man auch heute noch sehr sportlich unterwegs, vorausgesetzt, der soundstarke V6 ist regelmäßig gewartet worden. Besondere Aufmerksamkeit sollte den Wechselintervallen des Zahnriemens gewidmet worden sein. Alle 120.000 km beziehungsweise nach spätestens fünf Jahren ist ein Wechsel fällig. Sonst wird es richtig teuer. Fahrzeuge, die überwiegend im Stadtverkehr unterwegs sind oder auf staubigen Straßen bewegt werden, sollten sogar alle drei Jahre einen neuen Zahnriemen erhalten. Eine GTA-spezifische Schwachstelle ist der Wasserkühler: Hier unbedingt auf Leckagehinweise auf der Innenseite der Unterfahrschutz-Verkleidung achten.
Ob man sich beim Alfa Romeo 156 GTA nun für das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe oder für das bei Rennsport-Fans beliebte sequenzielle Selespeed-Getriebe entscheidet: Macken können beide haben. Die manuelle Box (Fehlbedienung des Schaltgetriebes) leidet häufig unter einer schwächelnden Synchronisierung. Ein kratzender zweiter Gang kündigt meistens größeren Ärger an. Die Fehler des Selespeed-Getriebes können vielfältig sein. Was dem Selespeed neben Software- und Hydraulikproblemen am meisten zu schaffen macht, ist vor allem aber sein schlechter Ruf. Ansonsten teilt sich der GTA die Schwächen mit den übrigen 156. Hier ist vor allem Rost an der Wagenheberaufnahmen zu nennen. Dort blättert schnell der Unterbodenschutz ab.
Die ABS-Sensoren des Alfa Romeo 156 GTA sind nicht ausreichend gegen Spritzwasser geschützt und oft defekt. Die Bremsen sind sehr robust, sportlichere Fahrer:innen provozieren aber einen vorzeitigen Verschleiß von Scheiben und Klötzen. Ansonsten ist der 156 ein Auto, dass dem Ruf als divenhafter Werkstatt-Dauergast, wie er anderen Alfa-Modellen anhaftete, widerspricht. Der 156er mit dem sportlichen 3,2-l-V6 ist vielmehr ein zeitloser Alfa mit Potenzial. Die Suche nach dem geeigneten Kandidaten kann aber zeitaufwändig sein.
Produkte für den Klassiker:
Karosserie, Technik & Ersatzteillage im Überblick
Der Alfa 156 GTA hat die Schwelle zum begehrten Youngtimer überschritten. Dafür verantwortlich sind sein ebenso atemberaubend schöner wie leistungsstarker Sechszylinder und die – für Alfa eher untypische – gute Verarbeitungsqualität. Im Alltag punktet die Limousine mit sportlichen Fahrleistungen und ausreichend Platz. Auf dem Weg zum eigenen GTA sollte um Fünfthand-Autos und unzureichend gewartete Kandidaten ein großer Bogen gemacht werden. Die Preise beginnen in den gängigen Internetportalen bei gut 10.000 Euro. Liebhaber:innen verlangen für ihren 156 GTA inzwischen bis zu 30.000 Euro.
Karosserie
Das von Walter de Silva gezeichnete Blechkleid leidet häufig unter abgeblättertem Lack. Im Idealfall wurde das Problem durch eine Neulackierung behoben. Rost droht an den Wagenheberaufnahmen, wo der Unterbodenschutz abblättert.
Technik
Die stärkste Stufe des Alfa-V6-Zylinders ist – sofern regelmäßig gewartet – ein Quell der Freude. Voraussetzung ist, dass der Zahnriemen in regelmäßigen Abständen gewechselt wurde. Ein kritisches Bauteil ist der Wasserkühler. Hier unbedingt auf Undichtigkeiten achten. Der 3,2-l-Motor steht häufig im Verdacht, Öl zu verlieren. Den Motorraum deshalb auf Öl-Spuren zu untersuchen. Das Getriebe sollte sauber und problemlos schalten. Die Bremsanlage auf defekte ABS-Sensoren und den Zustand der schnell verschleißenden Scheiben und Beläge kontrollieren.
Auch interessant:
Ersatzteile
Noch ist der Alfa 156 im Straßenbild anzutreffen. Eine problemlose Wartung ist durch Alfa-Händler und freie Spezialisten gewährleistet. In den nächsten Jahren werden die Bestände an originalen Ersatzteilen jedoch weiterhin schmelzen. Alfa-Fans behelfen sich mit kompletten Schlachtfahrzeugen.
Technische Daten des Alfa Romeo 156 GTA
Classic Cars 06/2023 | Alfa Romeo 156 GTA |
Zylinder/Ventile pro Zylin. | 6/4 |
Hubraum | 3179 cm³ |
Leistung | 184 kW/250 PS |
Max. Gesamtdrehmoment bei | 300 Nm 4800/min |
Getriebe/Antrieb | 6-Gang-Getriebe/Vorderrad |
L/B/H | 4430/1745/1415 mm |
Leergewicht | 1485 kg |
Bauzeit | 2002-2005 |
Stückzahl | 4651 |
Beschleunigung null auf 100 km/h | 6,3 s |
Höchstgeschwindigkeit | 250 km/h |
Verbrauch auf 100 km | 12,1 l S |
Grundpreis (Jahr) | 38.400 Euro (2002) |