25 Jahre Peugeot 205 Das Löwenherz
Der Peugeot 205 hat in den Achtziger und Neunziger Jahren auch Deutschlands Straßenbild geprägt. Weit über fünf Millionen Exemplare wurden gebaut, 13 Jahre lang gehörte der 205 zum Modellprogramm in Deutschland. Jetzt feiert der kleine Löwe seinen 25. Geburtstag
Er hat zu seinen Lebzeiten nicht nur zahlreiche Ehrungen erhalten, war nicht nur ein erfolgreicher Motorsportler und vermehrte sich millionenfach. Nein, er war auch sehr beliebt und fand in Deutschland von 1983 bis 1996 viele Sympathisanten.
1983 bis 1996? Das ist aber ein verdammt kurzes Leben. Stimmt, auf einen Menschen trifft das zu, nicht aber auf ein Auto. Hier gilt: Wer mehr als zehn Jahre ohne größere Schönheitsoperationen auf dem Markt übersteht, der hat es geschafft. Genau das trifft auf den Peugeot 205 zu und deshalb gehört er in die Ruhmeshalle für Automobile. Vor 25 Jahren, am 20. Februar 1983 startete die Produktion des kleinen Löwen. In 15 Jahren Produktionszeit lief er fast 5,3 Millionen mal vom Band, noch bis 1998 wurde er für andere Märkte gebaut.
Wahrscheinlich war es seine Vielseitigkeit, die den 205 so beliebt machte. Jeder Geschmack wurde bedient, nur das Gesicht blieb immer dasselbe. Peugeot bot den kleinen Löwen als Drei- und Fünftürer an, spendierte ihm ein Cabrioverdeeck (1986), pflanzte sportliche Benziner sowie sparsame Diesel unter die Haube und ließ die Kunden zwischen Schalt- oder Automatikgetriebe (1986) wählen. Eine interessante Variante war auch der Multi, ein Kastenwagen auf Basis des Dreitürers, der allerdings nie in Deutschland angeboten wurde.
Erfolgreich bei zahlreichen Rallyes
Highlights in der Geschichte des 205 aber waren Imageträger, wie der Turbo 16, der nicht nur in der Rallye-Weltmeisterschaft (1985 und 1986), sondern auch bei der Paris-Dakar (1987 und 1988) erfolgreich war. Auch in der deutschen Rallye-Meisterschaft war Peugeot am Start und sicherte sich 1985 mit Kalle Grundel und 1986 mit Michèle Mouton den Titel.
Ein besonderes Schmankerl ist die Straßenversion des Turbo 16, der für die nötige Homologation des Rennautos gebaut wurde. Anstelle einer Rückbank sitzt ein 1,8-Liter-Motor mit Turbolader hinter Fahrer und Beifahrer. Durch seitliche Einlässe vor den Hinterrädern wird dem 200 PS starken Triebwerk genug Frischluft zugefächelt, die Kraftübertragung erfolgt ohne elektronische Helfer über die Hinterräder. Leider entstanden nur 200 Exemplare dieses Traumwagens.
Aber auch für den weniger betuchten, aber dennoch sportlich ambitionierten 205-Liebhaber hatte Peugeot eine Lösung parat: den GTI. Bereits ein Jahr nach 205-Produktionsstart wurde der GTI mit einem 1,6-Liter Saugmotor und 105 PS Leistung präsentiert. Später wurde sein Hubraum auf 1,9 Liter erhöht, sodass der GTI mit 128 Leistung zum echten Porsche-Jäger mutierte - mit Katalysator leistete das Triebwerk immerhin noch 120 Pferdestärken.
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AUTO ZEITUNG