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Geht auch ganz einfach:

24 Stunden Kart-Rennen von Köln 3247 Runden im Kreis

Das 24-Stunden-Kart-Rennen in Köln-Rodenkirchen ist eine Spaßveranstaltung, bei der sich talentierte Kart-Amateure mit hochkarätigen Rennfahrern aus aller Welt messen. Am 17. Januar 2009 senkte sich erneut um 16 Uhr die Startflagge

Eines haben die 121 Fahrer der zwölf Teams gemein: Alle sind sie ein bisschen bekloppt. Denn was wie eine Spaßveranstaltung aussieht, ist extrem harter Sport. Innerhalb von 24 Stunden umrundete das diesjährige Siegerteam die 375 Meter lange Kartstrecke im Süden von Köln 3247 mal, das sind rund 1217 Kilometer.

Sichtlich geschafft waren die Schlussfahrer nach der Zieldurchfahrt am Sonntag, vor allem, weil es bis zum Schluss spannend bleib. So trennte das drittplazierte Team Krafft Walzen aus Düren und die Fahrer des Griesemann-Teams nach 24 Stunden nur eine knappe Runde – und für die brauchten die Kart-Verrückten höchstens 26 Sekunden.

Gefahren wurde in Karts mit Honda 4-Takt-Motoren. Die 200 Kubikzentimeter-Triebwerke entwickeln 7,5 PS und rennen auf der langen Geraden etwa 65 km/h. Das hört sich nicht nach großen Krawall an, doch da alle Teams mit demselben Material antraten und nur den Reifendruck verändern durften, erlebten die Zuschauer heiße Zweikämpfe auf der extrem engen Kartrennbahn, die schon kleinste Fahrfehler mit einer schlechten Rundenzeit bestraft. Vor allem das Duell zwischen Formel 1-Rennfahrer Adrian Sutil und Bahnkordhalter Christopher Brück  (25,440 Sekunden), sorgte in den späten Abendstunden für Begeisterung bei den Zuschauern. Rundenlang fuhren die beiden Rennprofis im Zentimeterabstand um den Kurs. „Wer denkt, der macht sich hier ein gemütliches Wochenende, liegt voll daneben“, sagte Brück über Gegner Sutil nach seiner Fahrt.

Pech hatte vor allem die Truppe von Kruse-Schiller Motorsport bei ihrer 24-Stunden Premiere in Köln. Kai Kruse, eigentlich mit einem LMP2-Sportwagen bei der LeMans-Serie und seit Jahren beim 24-Stunden-Klassiker an der Sarthe dabei, war mit einem bunt zusammen gewürfelten Team angerückt. Mit von der Partie war auch AUTO ZEITUNG-Mitarbeiter Sebastian Koch. Der 31-jährige, in der Redaktion für Messungen und heiße Drifts zuständig, hatte an den Wochenenden vor dem Rennen hart trainiert und seine Rundenzeiten stark verbessert.

Doch es half alles nichts. Von Beginn an war die Kruse-Schiller-Mannschaft nicht konkurrenzfähig, sogar Rennprofi Ralf Kelleners konnte nichts gegen die anderen Teams ausrichten und war der Verzweiflung nahe. Am frühen Morgen, etwa zur Halbzeit, wechselten die Siegburger auf das Ersatzkart. Prompt waren Koch, Kelleners und Co. Rund vier Zehntel pro Runde schneller als zuvor. Was war da los? „Wir haben unser Startkart untersucht und einen eingeklemmten Gaszug entdeckt. So fehlten uns mindestens 100 Umdrehungen und damit auch richtig viel Leistung“, erklärte Sebastian Koch. „Trotzdem hat das Rennen unheimlich viel Spaß gemacht. Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder dabei.“

Auch an der Spitze hatten die Teams mit technischen Malässen zu kämpfen. Drei Stunden vor Rennende sah es noch nach einem knappen Sieg der R&S Mobile-Mannschaft aus. Die Kölner lagen zwar hinter dem Expomax for Kids-Team aus Wesseling, hatten aber bereits den letzten Reifenwechsel absolviert. Trotzdem musste die Truppe um Teamchef Helmut Huber und Force-India-Pilot Andrian Sutil noch einmal anhalten. Ähnlich wie bei Kruse-Schiller war der Gaszug defekt – die Reparatur kostete die entscheidenden Runden zum Sieg.

Auf dem fünften Platz landeten die Debütanten vom AvD-Team. Der Automobilclub von Deutschland war dieses Jahr Sponsor des 24-Stunden-Rennens, klar, dass auch AvD-Sportpräsident und Opel OPC-Geschäftsführer Volker Strycek nebst Sohn Robin ins Lenkrad griff. „Wir sind mit einer sehr jungen Truppe am Start“, sagte Strycek vor dem Rennen. „Ich denke aber, dass wir konkurrenzfähig sind, wir haben uns gut vorbereitet.“ Dass Fahrer unter 18 Jahren zwischen und 22 und sechs Uhr morgens aus versicherungstechnischen Gründen nicht auf die Strecke durften, störte Strycek gar nicht. „So bin ich in der Nacht viel zum Fahren gekommen, das war richtig klasse“, berichtete mit einem breiten Grinsen. Wetten, dass auch er im nächsten Jahr wieder am Start ist?

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