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15 Millionen Volvo Die 15 wichtigsten Volvo

Im schwedischen Werk Uddevalla lief jetzt der 15-millionste Volvo vom Band. Wir zeigen die 15 wichtigsten Volvo vom ersten ÖV 4 bis zum brandneuen XC60. Plus die aktuelle Modellpalette der Schweden

Ein Massenhersteller war Volvo nie und es gibt sicher Kunden, die einen Volvo gerade deswegen kaufen. Denn bis heute gilt die schwedische Marke als Auto für Individualisten.

Auffällig ist, dass fast alle wichtigen Volvo einen Spitznamen tragen – vielleicht liegt es an schütteren Kürzeln aus Zahlen und Buchstaben, die Volvo für seine Modelle verwendet. Das erste Auto das des Ingenieur Gustaf Larson und der Betriebswirt Assar Gabrielson im April 1927 in Göteborg bauten, hieß schlicht ÖV 4. Der Volksmund nannte den Öppen Vagn einfach Jakob. Ähnlich ging es auch dem ersten Volvo aus Massenproduktion, den wenige unter dem Namen PV 444 kennen, sondern schlicht Buckel rufen. Der Spitzname bezieht sich auf das ungewöhnlich steile Heck des Autos, das als PV 544 gern für Rallyes verwendet wurde und wird.

Als Volvo 1956 die von Designer Jan Wilsgaard gestaltete Limousine 121 vorstellt, ist ebenfalls schnell ein Name zur Hand und das Auto fortan als Amazon bekannt. Eine Designikone der Marke ist sicherlich der P 1800 ES. Das Kombi-Coupé stammt von dem sportlichen Zweitürer P 1800 ab, den Roger Moore in Simon Templar-Filmen fuhr. Aufgrund seines großzügig verglasten Hecks bekam dieses Auto den Namen Schneewittchensarg verpasst. 15 Jahre später lässt sich der Niederländer John de Vries für das Design des sportlich ausgerichteten 480 von der gläsernen Heckklappe dieses Volvo-Klassikers inspirieren und verpasst dem ersten Frontantriebs-Volvo eine Hecktür komplett aus Glas. Eine Tradition, die heute der Volvo C30 wieder aufgreift.

Zum Dauerläufer und zum Volvo schlechthin entwickelte sich ab 1974 die 240er-Baureihe, von der in 19 Jahren fast 2,9 Millionen Exemplare vom Band rollten. Während auf dem wichtigsten Export-Markt USA die Limousinen gefragt waren und die Regierungen von Schweden und der DDR um 70 Zentimeter verlängerte Sechszylindermodelle fuhren, orderten deutsche Familienväter, Studienräte und Architekten meist den Kombi. Für eine dritte Alternative sorgte der italienische Designer Bertone, indem er einen Zweitürer mit Vinyl-Hardtop schneiderte und so das Coupé 262C entstehen ließ.

Kurz vor dem Ende der 240er-Volvos folgte ein radikaler Wandel, der bei flüchtigem Hinsehen gar nicht so radikal aussieht. Denn kantig ist auch der Volvo 850, der 1991 präsentiert wird. Gerade Linien sorgen für eine klare Volvo-Identität, doch alles wirkt glatter und moderner. Völlig anders ist die Technik: Es gibt ausschließlich Fünfzylinder-Motoren, wahlweise mit Zwei- oder Vierventiltechnik und obendrauf den 225 PS starken Turbo T5. Die deutlichsten Unterschiede zum 240 mit Standardantrieb (Motor längs, Heckantrieb) finden sich dann im technischen Konzept: Der Motor sitzt quer statt längs im Bug und treibt statt der Hinterachse die Vorderräder an. Ab 1993 gibt es dann auch vom 850 einen Kombi. Ganz neu ist das Side Impact Protection System SIPS, das ab 1994 mit serienmäßigen Seitenairbags ergänzt wird.

Mit der Oberklasse-Limousine S80 führt Volvo die Motor-quer-Frontantriebs-Technologie dann konsequent weiter. Hier packen die Schweden sogar einen Reihen-Sechszylinder quer unter die Haube. Ausgeprägte Schultern und weiche Linien prägen hier zum ersten Mal die Volvo-Linie der späten Neunziger. Der Nachfolger der 850-Limousine heißt nun S60 und wird sportlicher positioniert, der Kombi darf sein steiles Heck behalten und hört auf den Namen V70. Mit dem C70 als Cabrio und Coupé werden schon ab 1996 kinderlose Volvo-Kunden bedient, der höher gelegte XC70 sorgt mit Plastikplanken rundum und Allradantrieb für einen Hauch von Abenteuer im Volvo-Programm.

Im März 1999 – 72 Jahre nach Firmengründung – wird Volvo von der Ford Motor Company übernommen und in die Premier Automotive Group eingegliedert, zusammen mit Land Rover, Aston Martin und Jaguar.

Spätestens mit dem erfolgreichen XC90 müssen Volvo-Vorurteile, die in Richtung kantig wie ein Brotkasten gehen, umgedacht werden. Denn das 2002 eingeführte SUV verkauft sich vor allem in den SUV besser als jedes andere Auto mit dem Eisenzeichen im Kühlergrill. Dass der Volvo Nummer 15.000.000 ein C70 war, braucht da nicht zu irritieren, denn schon der Volvo Nummer 1 war ein offenes Auto.
aof

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